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Die Launen des Todes

Die Launen des Todes

Titel: Die Launen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Schloss auseinander genommen haben.«
    Hat sah noch unglücklicher aus, doch der Dicke war nun voll in Fahrt.
    »Also, nur diese Botschaft auf ihrem Computer. Okay, wie lautet sie noch mal?«
    »Bye bye Loreley.«
    »Loreley? Was war das noch? Wartet. Ist dieses Loreley nicht der Name von irgendjemandem in einem Film …«
    »
Blondinen bevorzugt.
Marilyn Monroe«, sagte Wield.
    »Du hast dich also auch mit der Opposition befasst, Wieldy? Nettes Mädchen. Nur dieser andere, eine Schande.«
    Ob Dalziels Einwand auf Baseballspieler, Bühnenautoren oder Kennedys abzielte, wurde nicht klar und würde auch nicht klarer werden, da er bereits weiterpreschte. »Also, was hat das hier für eine Bedeutung? Komm schon, Bursche. Erzähl mir nicht, du hättest keine Theorie. In deinem Alter hatte ich so viele Theorien wie Erektionen, und damals konnte ich in einem Bus nicht die Treppe hochsteigen, ohne eine Erektion zu bekommen.«
    Hat atmete tief ein. »Nun, Sir, die Loreley ist eine Art Wassernymphe in einem deutschen Märchen. Es gibt da im Rhein einen großen Felsen, auch der wird Loreley genannt, und darauf sitzt sie und singt, so schön, dass die Fischer, die an ihr vorbeifahren, davon abgelenkt werden und ihr Boot gegen den Felsen setzen und ertrinken.«
    »Das Gefühl hatte ich auch immer bei Doris Day«, sagte Dalziel. »Nun, klingt, als wäre sie eine Sirene.«
    »Die gibt es nur bei den Griechen, glaube ich, Sir«, sagte Wield.
    »Sind doch alle in der verfluchten Europäischen Union, oder?«, sagte der Dicke, dessen gute Laune wie Morgentau in der Sonne dahinzuschwinden begann. Mit luftigen Märchengespinsten konnte er leben, wenn sich bodenständigere Ansätze als unproduktiv herauszustellen drohten, doch ganz sicher ermutigte er seine DC s nicht, mit solchen Dingen bereits beim Vorabbericht eines Einbruchs zu kommen. »So, jetzt sind wir also in einem deutschen Märchen. Ich hoffe, es hat ein Happy End.«
    Bowler, der allmählich lernte, dass das Leben mit Dalziel beinhaltete, bereits vor dem Frühstück mit mindestens vier Ungerechtigkeiten konfrontiert zu werden, mühte sich mannhaft.
    »Ich hab’s nachgeschlagen. Dieser deutsche Dichter, Heine, hat anscheinend ein Gedicht über diese Loreley geschrieben …«
    »Einen Moment. Ist das dieser Heinz, von dem Charley Penn immer faselt?«, fragte Dalziel skeptisch.
    »Heine, ja«, sagte Hat.
    »Ich meinte gehört zu haben, dass du Charley erwähnt hast, als ich reinkam«, sagte Dalziel. »Ich hoffe, die Sache führt nicht dahin, wohin ich vermute.«
    Es war an der Zeit, alles offen auf den Tisch zu legen, dachte Wield.
    »Ja, Sir«, sagte er. » DC Bowler hat mir soeben drei Gründe genannt, die auf Penn hinweisen. Die Botschaft war einer der Gründe, der zweite … helfen Sie mir auf die Sprünge, Hat.«
    »Er hasst Rye und mich«, sagte Bowler.
    »Charley Penn hasst jeden«, sagte Dalziel. »Was soll an euch beiden so besonders sein?«
    »Weil wir beide am Tod seines besten Freundes Dick Dee beteiligt waren«, sagte Hat trotzig. »Ich bin mir sicher, dass er Dee nicht für den Wordman hält. Und er meint vielleicht, ich habe Dee nur aus Eifersucht umgebracht, weil er mit Rye eine Nummer schiebt, und dann hätten wir beide alles unter den Teppich gekehrt, indem wir Dee die Morde des Wordman in die Schuhe schoben. Und Sie alle hätten das Spiel mitgespielt, weil Sie damit den Medien endlich den Dreckskerl präsentieren konnten.«
    Damit schlüpfte Dalziel endgültig aus seiner Weihnachtsmannrolle.usatz
    »Du glaubst, dass Charley das denkt?«, sagte er. »Er hat’s mir nicht erzählt, aber du glaubst es zu wissen, weil er rumläuft und sich dabei nicht so dusselig anstellt wie ein Hund beim Scheißen. Wieldy?«
    »Er hat einige ziemlich abstruse Sachen von sich gegeben«, musste der Sergeant eingestehen. »Aber seitdem habe ich nicht mehr gehört, dass er große Töne spuckt.«
    »Könnte sein, weil er es für sinnlos hält, wenn er sich weiterhin darüber aufregt, und stattdessen jetzt zur Tat schreitet«, sagte Hat.
    »Und in die Wohnung deiner Freundin einbricht?«, sagte Dalziel. »Warum?«
    »Weil er was sucht, was seine Version der Geschichte unterstützt. Oder vielleicht gedacht hat, er würde sie dort vorfinden und …« Hat brach mitten im Satz ab, er wollte sie nicht dazu ermutigen, ihm in die dunklen Gassen seiner düsteren Hirngespinste zu folgen.
    »Und«, platzte es dann doch aus ihm heraus, als er die Skepsis in ihren Mienen sah, »er hat sich vor

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