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Die Lazarus-Formel

Die Lazarus-Formel

Titel: Die Lazarus-Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivo Pala
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Schmerz ließ sie alles um sich herum vergessen. Als sie sich instinktiv auf den Bauch griff, fühlte sie eine warme Nässe.
    Ben hatte die kurze Ablenkung genutzt, seine zweite SIG Sauer zu ziehen, und schoss den Soldaten, der das Feuer auf Eve und Margaret eröffnet hatte, von hinten nieder. Noch ehe der vornübergefallen war, ließ Ben die Mündung seiner Pistole zu dem anderen hinzucken. Aber der hatte bereits abgedrückt.
    Ben wurde in die rechte Schulter und in den Bauch getroffen. Die Wucht der Treffer riss ihn nach hinten und schleuderte die SIG aus seiner für den Moment kraftlosen Hand. Er rollte sich ab, und der Schmerz in der Schulter ließ ihn Sterne sehen, die in grellem Gelb und leuchtendem Rot explodierten. Er musste sich auf sein Raumgefühl verlassen, um nicht die Orientierung zu verlieren und wieder kauernd auf den Füßen zu landen, damit er den nächsten Schüssen ausweichen konnte.
    Doch die blieben aus.
    Stattdessen sah er durch die farbigen Sterne und Blitze vor seinen Augen einen großen Schatten auf sich zuhumpeln.
    Set.
    Trotz der Schmerzen in seiner Schulter und seinem Bauch sprang Ben nach hinten und sah den Säbel des Ägypters dort in die Deckplanken hacken, wo er gerade eben noch gekauert hatte.
    Er machte zwei weitere schnelle Schritte zurück, um dem Vorwärtsstich auszuweichen, den Set stolpernd gegen seinen Bauch ausführte. So gut er konnte, brachte Ben mit der Linken sein Schwert in die Stichbahn, aber die Spitze des Säbels kratzte über die Schusswunde am Bauch, und Ben musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht laut aufzuschreien.
    Zwar fühlte er, wie die Wunden in Schulter und Bauch bereits zu heilen begannen, aber seine Verletzungen waren schwerer als die von Set, und die Kugeln steckten ihm noch im Leib. Die einzige Chance bestand darin, den Attacken seines Feindes aus dem Weg zu gehen.
    Er lenkte einen weiteren Stich ab und torkelte ein weiteres Stück zurück.
    Allmählich wurde seine Sicht klarer, und er sah Sets siegesgewisses Grinsen.
    Wo war Eve? War sie in Sicherheit? Er hatte sie von seiner Position aus nicht sehen können und nur den Schuss gehört, den sie abgegeben hatte, und den Soldaten ausgeschaltet, der auf sie gefeuert hatte.
    Wieso tut dieses verdammte Weib nie, was man ihm sagt ?
    Er machte sich Sorgen um sie. Doch wenn er ihr helfen wollte, musste er zunächst Set ausschalten.
    Der griff mit einer wilden Hackattacke an mit dem Ziel, Bens verbliebenes Schwert zu zerschmettern.
    Ben wich zur Seite aus, und die momentane Schwäche seiner Beine ließ ihn straucheln. Sets Schritte dagegen wurden immer sicherer. Das Loch in seinem Schenkel war bereits wieder fast geschlossen. Ben hinkte so schnell es ging zu dem Helikopter, um hinter dessen Rumpf Deckung zu finden.
    Set lachte und folgte ihm mit der Selbstsicherheit eines Raubtieres.
    Eve weinte vor Schmerzen, die sich nach den ersten Momenten des Schocks umso heftiger einstellten, und hielt sich den blutklebrigen Bauch. Margaret war über sie gebeugt und strich ihr das schweißnasse Haar aus der Stirn. Die fürsorgliche Berührung ihrer Finger fühlte sich heiß an auf Eves plötzlich kalter Haut.
    »Alles wird gut«, sagte die kleine Königin, doch Eve las in ihren Augen, dass sie log. Auch ohne die hilflose Traurigkeit im Blick ihrer unsterblichen Freundin wusste Eve, dass der Bauchschuss sie töten würde. Eigentlich schon getötet hatte. Es ging nur noch ums Sterben. Langsam und qualvoll.
    Sicher, es gab vielleicht noch eine Möglichkeit … Das Experiment … Aber … ob es überhaupt funktionieren würde … und … was wenn nicht … wertvolle Zeit … verloren … darf nicht sein … Nein … sie durfte nicht an sich denken.
    »Geh … und hilf … Ben«, sagte sie mit stockender Stimme.
    »Ich kann dich nicht …«
    »Set muss gestoppt werden«, unterbrach sie Margaret.
    »Aber …«
    »Geh!«
    Margaret seufzte. Und nickte.
    Sie wollte gerade aufstehen – und verharrte mitten in der Bewegung.
    Eve sah auf. Über ihr stand einer der Soldaten. Die Mündung seiner MP i war auf Margarets Kopf gerichtet, der Finger lag am Abzug.
    Set hetzte Ben um den Kampfhubschrauber herum. Ben musste all seine Kraft und Konzentration aufbringen, den schweren Säbelschlägen und Stichen auszuweichen, ohne sich dabei in eine Ecke treiben zu lassen, sodass er seinem Feind ausgeliefert wäre. Anders als sonst atmete er schwer und tief.
    Noch nie in seinem langen Leben war er so sehr in die Defensive geraten. Er wich aus,

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