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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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durch ihren ganzen Körper ausbreiteten. Vor Angst laut schreiend, stolperte sie und stürzte. Vergeblich versuchte sie, ihre Tochter mit ihren Armen vor dem Aufprall zu schützen – mit Armen, von denen sich die Haut bereits in Fetzen schälte, während Haut und Muskelgewebe sich auflösten und das Fleisch von ihren Knochen schmolz.
Nun brannte der Schmerz wie Feuer auch in ihren Augen. Sie sah nur mehr verschwommen und dann gar nichts mehr. Mit den letzten Fasern ihrer Nerven fühlte sie, wie etwas Nasses, Weiches aus ihren Augenhöhlen rutschte. Sie sank auf das Trottoir und betete um ein rasches Ende, betete um einen Tod, der die Schmerzen in jeder Faser ihres bebenden, zuckenden Leibs beenden würde. Sie betete auch für ihre Tochter und fand Trost in der letzten verzweifelten Hoffnung, dass ihr kleines Mädchen von diesen Schmerzen verschont würde.
Doch dann, bevor endgültige Dunkelheit sie umfasste, begriff sie, dass selbst dieses letzte Gebet nicht erhört worden war.
»Mama«, hörte sie Tasa flüstern. »Mama, es tut so weh … es tut so schrecklich weh …«

Kapitel zweiunddreißig
    Ländliches Virginia
    Terce lehnte mit dem Rücken an der mit dunklem Holz getäfelten Wand von Burkes kleinem Arbeitszimmer. Seine Haltung war entspannt, beinahe lässig, doch sein Blick war wachsam und konzentriert. Er hielt noch immer die Beretta in der Hand, die er dem CIA-Officer abgenommen hatte. In seiner großen behandschuhten Pranke wirkte die 9mm-Pistole klein. Er grinste kalt, als er das wachsende Unbehagen der beiden amerikanischen Regierungsbeamten registrierte, die unter seinen wachsamen Blicken wie angenagelt auf ihren Stühlen saßen. Weder Hal Burke noch Kit Pierson waren es gewohnt, völlig dem Willen eines anderen ausgeliefert zu sein. Es amüsierte Terce, diese beiden hochrangigen Nachrichtendienstoffiziere so vollkommen an der Kandare zu haben.
    Er warf einen prüfenden Blick auf die kleine antike Uhr auf Burkes Schreibtisch. Die letzten Salven des Gewehrfeuers waren vor einigen Minuten verstummt. Inzwischen müssten die Schnüffler, die seine Männer gejagt hatten, tot sein. Zwei FBIAgenten, egal wie gut sie ausgebildet waren, hatten nicht den Hauch einer Chance gegen seine Truppe aus ehemaligen Spezialagenten.
    Eine von statischem Knistern begleitete Stimme meldete sich über seinen Funkkopfhörer. »Hier Uchida. Ich habe einen Situationsbericht.«
    Seine Überraschung verbergend, stemmte sich Terce von der Wand weg. Uchida, ein ehemaliger Sergeant der japanischen Luftlandetruppen, war einer der fünf Männer, die er dafür abgestellt hatte, die beiden Eindringlinge in den sorgfältig vorbereiteten Hinterhalt am Nordrand von Burkes Farm zu treiben. Ein Bericht müsste eigentlich von seinen Leuten im Hinterhalt kommen. »Ich höre«, knurrte er.
    Schweigend lauschte er Uchidas Schilderung über den völligen Fehlschlag, während er mit eiserner Faust seinen wachsenden Zorn zügelte. Vier seiner Männer waren tot, einschließlich McRae, seinem besten Spurenleser und Scout. Der Hinterhalt, den er geplant hatte, war von der Flanke her aufgerollt und drei Männer waren getötet worden. Das war schon schlimm genug. Noch schlimmer war die Tatsache, dass die geschockten Überlebenden seines Überwachungsteams völlig den Kontakt zu den beiden flüchtenden Männern verloren hatten. Die Nachricht, dass seine Leute zwei Fahrzeuge gefunden und unbrauchbar gemacht hatten, war nur ein schwacher Trost. Inzwischen hatten die beiden zweifellos Kontakt mit ihrem Hauptquartier aufgenommen und berichtet, was immer sie gehört hatten, und sicherlich dringend Verstärkung angefordert.
    »Sollen wir sie verfolgen?«, fragte Uchida.
»Nein«, schnarrte Terce. »Zieht euch zu den Fahrzeugen zurück und wartet auf meine Instruktionen.« Er war seiner Sache zu sicher gewesen, und sein Team hatte als Folge davon einen hohen Preis bezahlt. Die Chancen, die beiden Männer in der Dunkelheit wieder aufzuspüren, bevor sie Hilfe bekamen, waren gering. Und sogar in dieser relativ unbewohnten Gegend würde das Gewehrfeuer unerwünschte Aufmerksamkeit erregen. Es war höchste Zeit, von hier zu verschwinden, bevor das FBI oder andere Ermittlungsbehörden einen Kordon um die Farm ziehen würden.
»Schwierigkeiten?«, fragte Kit Pierson eisig. Der dunkelhaarigen Frau war der Zorn und die Unsicherheit in seiner Stimme nicht entgangen. Sie setzte sich in dem Lehnstuhl auf.
»Eine nicht nennenswerte Verzögerung«, log Terce und bemühte

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