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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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gibt. Ich hab mir die letzten Aufträge Burkes mal genauer angesehen. Einer davon sticht ins Auge wie ein entzündeter Daumen. Bevor Hal Burke die Leitung des Sondereinsatzkommandos gegen die LazarusBewegung übernahm, leitete er eines der CIA-Teams, die Jinjiro Nomura suchten.«
»Verdammt«, knurrte Castilla. »Wir haben den Bock zum Gärtner gemacht, ohne es zu wissen …«
»Ich fürchte, genauso ist es«, erwiderte Klein. »Aber was ich bei all dem nicht verstehe, ist, welcher Zusammenhang zwischen der Freisetzung der Nanophagen in Santa Fe – und jetzt vermutlich auch in Paris – und dieser TOCSIN-Operation besteht. Wenn Burke und Pierson und andere die LazarusBewegung zerschlagen wollen, warum inszenieren sie dann solche entsetzlichen Massaker, die die Bewegung doch nur stärken? Und wie ist es möglich, dass sie Zugang zu so ungeheuer hoch entwickelten nanotechnologischen Waffen haben?«
»Eine gute Frage«, erwiderte der Präsident. Er fuhr sich mit der Hand durch sein zerzaustes Haar und versuchte es zu glätten. »Das Ganze ist eine einzige gottverdammte Katastrophe. Und jetzt erfahre ich, dass ich mich nicht einmal mehr auf die CIA und das FBI verlassen kann, wenn es darum geht, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Verdammt, ich werde Hanson, seine Assistenten und jeden hochrangigen Beamten im Bureau in die Mangel nehmen müssen, um zu verhindern, dass auch nur ein einziges Wort über diesen illegalen Krieg gegen die LazarusBewegung an die Öffentlichkeit durchsickert. Und es wird durchsickern.« Er seufzte. »Und wenn es das tut, dann wird uns allen die Iran-Contra-Affäre im Vergleich zu dem Orkan, der im Kongress und in den Medien losbricht, wie ein Sturm im Wasserglas vorkommen.«
»Du hast noch immer Covert-One«, erinnerte ihn Klein.
»Das weiß ich, Fred«, erwiderte Castilla. »Und ich zähle auf dich und deine Leute. Du musst alle Hebel in Bewegung setzen und die Antworten finden, die ich brauche.«
»Wir tun unser Bestes, Sam«, versicherte Klein ihm. »Unser Allerbestes.«

Chiltern Hills, England
    Auf der mehrspurigen M40 Motorway zwischen London und Oxford herrschte am frühen Sonntagmorgen wenig Verkehr. Oliver Lathams silberfarbener Jaguar raste mit hoher Geschwindigkeit durch eine Landschaft mit grünen, sanften Hügeln, kleinen, sich um normannische Kirchen aus grauem Stein scharenden Dörfern, ausgedehnten Wäldern und vom Nebel verhangenen Tälern nach Südosten. Doch der drahtige, hohlwangige Engländer hatte keinen Blick für die Schönheit der Natur um ihn herum. Der Leiter der LazarusÜberwachungssektion des MI6 war ganz auf die Nachrichten konzentriert, die aus seinem Autoradio ertönten.
    »Ersten Verlautbarungen zufolge vermutet die französische Regierung offenbar einen Zusammenhang zwischen der Katastrophe von La Courneuve und der vor dem amerikanischen Forschungsinstitut in New Mexico vor wenigen Tagen«, berichtete der Sprecher im ruhigen, kultivierten Tonfall, der ernsten internationalen Entwicklungen vorbehalten war. »Wie berichtet wird, flüchten zehntausende Bewohner der umliegenden Vororte und Trabantenstädte von Paris in panischer Angst, verstopfen die Straßen und die aus der Stadt hinausführenden Fernverkehrsverbindungen. Armeeeinheiten und Sicherheitskräfte sind im Einsatz, um die Evakuierung zu überwachen und Recht und Ordnung aufrechtzuerhalten …«
    Latham nahm eine Hand vom Steuer und machte das Radio aus. Ärgerlich registrierte er, dass seine Hände leicht zitterten. Er hatte in seinem Wochenendhaus in der Nähe von Oxford tief Er hatte in seinem Wochenendhaus in der Nähe von Oxford tief Zentrale erreichte. Seitdem hatte er einen Schock nach dem anderen erlebt. Zuerst konnte er Hal Burke nicht erreichen, um zu erfahren, was zum Teufel wirklich in Paris vor sich ging. Nicht nur, dass sich TOCSIN immer mehr zu einem Schuss in den Ofen entwickelte, nun war auch der Amerikaner ohne eine Spur von der Bildfläche verschwunden. Dann hatte er erfahren, dass sein Chef, Sir Gareth Southgate, seinen eigenen Agenten, Peter Howell, ohne Lathams Wissen auf die Lazarus-Bewegung angesetzt hatte. Das war schlimm genug. Aber jetzt stellte der Leiter des MI6 dezidierte Fragen über Ian McRae und die anderen freischaffenden Agenten, die Latham manchmal für die eine oder andere Mission anheuerte.
    Der Engländer verzog das Gesicht, während er seine Optionen überdachte. Wie viel wusste Howell? Was hatte er Southgate berichtet? Falls TOCSIN tatsächlich aufgeflogen war, was

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