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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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auch unser neues Selbstzerstörungssystem.«
    Sein Assistent nickte. Nach allen sinnvollen Bemessungskriterien waren die bei den Nanophagen der ersten Version noch vorhandenen Konstruktionsprobleme gelöst. Ihre Nanopartikel der Phase drei brauchten keine spezifischen und hochkomplexen Abfolgen von eng definierten biologischen Signaturen mehr, um ihre Ziele zu identifizieren und anzusteuern. In einem kurzen, biotechnologisch genialen Schritt war ihre Tötungsrate von etwa einem Drittel der Infizierten auf fast hundert Prozent der von der Nanophagenwolke erfassten Personen gesteigert worden. Darüber hinaus hatten die verbesserten chemischen Ladungen in jeder der Halbleiterhüllen ihre erhöhte Wirksamkeit dadurch bewiesen, dass sie die Befallenen nahezu vollständig auflösten. Zwischen den bleichen, sauber polierten Knochenfragmenten auf den Straßen von La Courneuve und den aufgeblähten, halb verdauten Leichen von Kusasa oder den unerfreulich anzusehenden blutigen Schleimhaufen vor dem Teller Institut bestand ein gewaltiger Unterschied.
    »Ich empfehle, dass wir die Waffen als voll einsatzfähig deklarieren und unverzüglich zu maximalem Produktionsbetrieb übergehen«, sagte der jüngere der beiden Wissenschaftler zuversichtlich. »Jede weitere, eventuell durch neues Datenmaterial empfohlene Konstruktionsänderung kann später ausgeführt werden.«
    »Ich bin derselben Meinung«, stimmte der leitende Wissenschaftler ihm zu. »Lazarus wird sehr erfreut sein.«

Außerhalb des Zentrums
    Flankiert von zwei Bodyguards in Zivilkleidung, trat Jinjiro Nomura zum ersten Mal seit fast einem Jahr ins Freie. Einen Moment lang blieb der kleine, betagte Japaner wie in der Erde festgewurzelt stehen und blinzelte geblendet und ein wenig benommen vom Anblick der Sonne hoch über ihm. Eine kühle Meeresbrise zerzauste die dünnen Strähnen seines weißen Haars.
    »Hier bitte, Sir«, sagte einer der Bodyguards höflich und reichte ihm eine Sonnenbrille. »Es ist jetzt so weit. Der erste der Thanatos Prototypen befindet sich im Landeanflug.«
    Jinjiro Nomura nickte gelassen. Er nahm die Sonnenbrille und setzte sie auf.
Hinter ihm glitt die massive Tür geräuschlos zu und verschloss den Hauptkorridor, der zu den Wohnquartieren des Zentrums, zum Kontrollcenter, den Verwaltungsbüros und schließlich zu den tief im Innern des riesigen Gebäudekomplexes versteckten Produktionsanlagen führte. Von außen und aus der Luft wirkte der ganze Komplex wie ein großes mit Wellblech gedecktes Lagerhaus aus Beton, wie es tausende davon überall auf dem Erdball gab – eine kostengünstige Lagermöglichkeit für irgendwelche Konsumgüter oder Industriewaren. Das unscheinbare, vom Rost zerfressene Dach und die von Wind und Wetter verwitterten Mauern verbargen ein ausgeklügeltes System für die Lagerung chemischer Substanzen, von Versorgungsleitungen, Luftschleusen und konzentrisch angeordneten Reinräumen mit zunehmendem Reinheitsgrad sowie lange Reihen vernetzter Hochleistungscomputer.
Von seinen Bodyguards begleitet, ging Nomura den langen Kiesweg hinab zum Rand der mit Teerzement befestigten Rollbahn, die Teil einer immens langen Betonlandebahn war, welche sich über mehrere Kilometer von Norden nach Süden erstreckte. Zu beiden Seiten des Flugfeldes standen riesige Flugzeughangars und Kerosintanks sowie eine Reihe parkender Fracht- und Passagierjets. Ein hoher, von Stacheldrahtrollen gekrönter Metallzaun umgab den Flugplatz und die dazugehörenden Gebäude. Am Horizont im Westen rollten schaumgekrönte Wellen gegen die Küste. Nach Osten hin erstreckte sich über Meilen eine flache grüne, mit grasenden Kühen und Schafen gepunktete Landschaft, die allmählich zu einem fernen, mit Wäldern bedeckten und von Wolken umhüllten Berg anstieg.
Er blieb bei einer kleinen Gruppe weiß gekleideter Ingenieure und Wissenschaftler stehen, die aufmerksam den nördlichen Horizont absuchten.
»Bald«, sagte einer von ihnen und sah auf seine Uhr. Er drehte den Kopf und prüfte mit zusammengekniffenen Augen den Stand der Sonne. »Das Solarenergiesystem des Flugzeugs funktioniert perfekt. Die Umschaltung der Brennstoffzellen an Bord auf Standby-Modus ist erfolgt.«
»Dort ist es!«, rief ein anderer aufgeregt und deutete nach Norden. Eine dünne, dunkle Linie, zunächst vor dem klaren, blauen Himmel kaum auszumachen, tauchte plötzlich dort auf und wurde zunehmend größer, als das Flugzeug langsam in Richtung Landebahn herabschwebte.
Jinjiro Nomura

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