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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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die Erde genauso gefährlich wie ein unkontrolliert wucherndes Krebsgeschwür für den Körper. Die Erde kann eine so große Belastung nicht verkraften. Das ist der Grund, warum die schlimmsten Exemplare der Menschheit wie jedes entartende Krebsgeschwür eliminiert werden müssen, egal wie schmerzhaft und unerfreulich das ist.«
»Wofür du deine Teufelswaffe, diese Nanophagen, verwenden willst«, sagte sein Vater düster.
Der jüngere Nomura nickte. »Stell dir Thanatos und ein paar Dutzend seiner Art vor. Stell dir vor, wie sie über die Erde hinweggleiten – lautlos und für das Radar so gut wie unsichtbar. Aus ihnen wird ein sanfter Regen auf die Erde fallen, dessen Tropfen so klein sind, dass sie ebenfalls nicht bemerkt werden – zumindest so lange nicht, bis es viel zu spät ist.«
»Wo?«, fragte Jinjiro mit aschgrauem Gesicht.
Hideo zeigte seine Zähne. »Als Erstes? Thanatos und die anderen Superflügler werden nach Amerika fliegen, ein Land, das seelenlos, mächtig und korrupt ist. Es muss zerstört werden, um Platz für die neue Weltordnung zu machen, die kommen wird. Dann ist Europa an der Reihe, das genauso von Habsucht, Gier und materiellem Denken vergiftet ist. Als Nächstes werden meine Nanophagen Afrika und den Mittleren Osten säubern, diesen Pfuhl des Terrors und des religiösen Fanatismus, in dem Hunger, Krankheiten und Grausamkeit regieren. Auch China, das seine alte Macht wiederherstellen und ganz Asien beherrschen will, muss gedemütigt werden.«
»Und wie viele Menschen werden sterben, bis du damit fertig bist?«, fragte sein Vater flüsternd.
Hideo zuckte mit den Schultern. »Fünf Milliarden? Sechs Milliarden?«, erwiderte er vage. »Wer kann das schon so genau sagen? Aber die, die überleben, werden bald begreifen, was für ein wertvolles Geschenk sie erhalten haben: eine Welt, deren Gleichgewicht wiederhergestellt ist. Eine Welt, deren Ressourcen und deren Infrastruktur weiterhin intakt sind, unbeschadet vom Wahnsinn des Krieges oder der alles verschlingenden Gier.«
Lange konnte der alte Mann keine Worte finden und starrte seinen Sohn, den Mann, der sich jetzt Lazarus nannte, nur entsetzt an. »Du bereitest mir Schande«, sagte er schließlich. »Und du bereitest deinen Ahnen Schande.« Er wandte sich an seine Wachen. »Bringen Sie mich zurück in meine Gefängniszelle«, sagte er leise. »Die bloße Gegenwart dieses Ungeheuers in Menschengestalt macht mich krank.«
Hideo Nomura nickte den beiden mit unbewegtem Gesicht dabeistehenden Männern kurz zu. »Tut, was der alte Narr sagt«, schnarrte er eisig. Dann trat er einen Schritt zurück und beobachtete schweigend, wie sein Vater mit festen Schritten wieder in sein Gefängnis zurückkehrte.
Sein Blick umwölkte sich mit einem ausdruckslosen Schleier. Wie schon so oft zuvor hatte Jinjiro ihn enttäuscht – hatte ihn sogar betrogen mit seinem seichten Denken und seinem mangelnden Mut. Sogar jetzt war sein Vater zu blind, um die Leistungen seines einzigen Sohns zu erkennen und zu bewundern. Oder vielleicht, dachte Hideo und fühlte, wie sich ein alter und bitterer Groll aus seiner Kindheit in ihm regte, war sein Vater einfach nur zu eifersüchtig oder kaltherzig, um das Lob laut auszusprechen, das er verdiente.
Und er verdiente Lob, daran zweifelte Hideo keine Sekunde lang.
Jahrelang hatte der jüngere der beiden Direktoren der Nomura PharmaTech fast Tag und Nacht gearbeitet, um seine Vision einer saubereren, weniger übervölkerten und friedlicheren Welt Wirklichkeit werden zu lassen. Zuerst hatte er nach langer, vorsichtiger Planung dieses versteckte nanotechnologische Labor gebaut, mit Wissenschaftlern besetzt und finanziert, ohne dass die Aktionäre oder sonst irgendjemand etwas davon mitbekommen hatten. Keiner seiner zahlreichen Konkurrenten hatte je vermutet, dass Nomura, der offenbar im Wettlauf um die Entwicklung im Alltag verwendbarer Nanomaschinen weit hinterherhinkte, ihnen in Wirklichkeit Monate oder sogar Jahre voraus war.
Dann hatte er mit der Unterwanderung der Lazarus-Bewegung begonnen und die Organisation langsam und unerbittlich nach seinem Willen geformt. Die Führer der Bewegung, die sich ihm widersetzten, waren vertrieben oder getötet worden, gewöhnlich von einem der drei Horatier, diesem Trio von Mördern, deren Erschaffung und Ausbildung er finanziert hatte. Das Geniale an diesem Schachzug war, dass jeder unaufgeklärte Todesfall jene, die am Leben geblieben waren, noch mehr radikalisiert und fanatisiert

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