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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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dem Agenten um. »Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich stattdessen lieber etwas frische Luft schnappen.«
    Der Secret Service Agent streckte eine Hand aus, um ihn aufzuhalten. »Tut mir Leid, Sir. Ich habe eindeutige Befehle. Sämtliche Mitarbeiter des Instituts haben sich in der Cafeteria einzufinden.«
    Smith musterte ihn mit einem kühlen Blick. Er hatte nichts dagegen, wenn die Männer des Secret Service ihren Job machten, aber er wollte verdammt sein, wenn er sich gefallen ließe, dass irgendwer ihn ohne einen Grund herumkommandierte. Er blieb stehen und wartete, bis der andere Mann den Ärmel seiner Lederjacke losließ. »Dann treffen Ihre Befehle nicht auf mich zu, Agent Fellows«, sagte er ruhig. »Ich bin kein Mitarbeiter des Teller Instituts.« Er klappte seine Brieftasche auf und zeigte dem Mann seinen Militärausweis.
    Farrows überflog ihn rasch. Eine Augenbraue kroch in die Höhe. »Sie sind ein Lieutenant Colonel der Armee? Ich dachte, Sie sind einer dieser Wissenschaftlertypen.«
    »Ich bin beides«, klärte Smith ihn auf. »Ich bin vom Pentagon zum Dienst hierher abkommandiert.« Er nickte auf die Liste hinab, die der andere Mann noch immer in der Hand hielt. »Offen gestanden bin ich ein bisschen überrascht, dass diese kleine unbedeutende Information nicht auf Ihrem Verzeichnis vermerkt ist.«
    Der Secret Service Agent zuckte mit den Schultern. »Sieht so aus, als ob jemand in D.C. was verpennt hat.« Er tippte mit dem Finger auf den Funkempfänger in seinem Ohr. »Lassen Sie mich das mit meinem SAIC klären, okay?«
    Smith nickte. Jede Einsatzgruppe des Secret Service wurde von einem SAIC, kurz für »Special-agent-in-charge«, dem befehlshabenden Special Agent, befehligt. Er wartete geduldig, während Farrows seinem Vorgesetzten die Situation erklärte.
    Schließlich winkte Farrows ihn durch. »Sie können passieren, Colonel. Aber gehen Sie nicht zu weit. Diese Wirrköpfe von der Lazarus-Bewegung dort draußen sind im Augenblick ziemlich mies gelaunt.«
    Smith ging an ihm vorbei und durchquerte die große Eingangshalle des Instituts. Links von ihm führte eine der drei breiten Treppen des Gebäudes in den ersten Stock hinauf. Türen in der Halle führten zu verschiedenen Büros der Verwaltung. Inmitten der Lobby war eine hüfthohe Marmorbalustrade, die den Anmeldungs- und Informationsschalter für Besucher umgab. Rechts von ihm standen die beiden riesigen holzgetäfelten Türflügel des Ausgangs nach außen offen.
    Von dort führten flache, sandfarbene Stufen zu einer breiten Straße hinab. Zwei große, schwarze Geländewagen mit Regierungsnummernschildern parkten am Rand der Straße direkt vor den Stufen. Ein zweiter Secret Service Agent in Zivil stand am Ausgang und behielt sowohl die Lobby wie auch die parkenden Wagen draußen im Auge. Er trug eine Sonnenbrille und hielt eine mörderisch aussehende 9mm Heckler & Koch MP5 Maschinenpistole in der Armbeuge. Er drehte den Kopf, als Smith an ihm vorbeiging, doch dann wandte er sich wieder seinen Pflichten als Wachposten zu.
    Draußen blieb Smith eine Weile auf der ersten Stufe stehen und genoss das Gefühl der Sonne auf seinem hageren, sonnengebräunten Gesicht. Die Luft wurde wärmer, und eine Schar kleiner weißer Wölkchen zog langsam über den strahlendblauen Himmel. Es war ein perfekter Herbsttag.
    Er sog tief die Luft in die Lungen und versuchte, die angehäuften Übermüdungstoxine aus seinem System zu spülen.
»LAZARUS AN DIE MACHT! NEIN ZU NANOTECH! LAZARUS AN DIE MACHT! NEIN ZU NANOTECH! LAZARUS AN DIE MACHT!«
Smith runzelte die Stirn. Die rhythmisch skandierten Kampfparolen hämmerten in seinen Ohren und zerstörten die momentane Illusion von Frieden. Sie waren viel lauter und wütender als gestern. Er sah zu der wogenden Menge singender Demonstranten hinüber, die sich vor dem Maschendrahtzaun drängten. Offensichtlich waren heute weit mehr von ihnen hier als gestern. An die zehntausend vielleicht.
Ein Meer blutroter und leuchtendgrüner Banner und Transparente hob und senkte sich mit jeder aus der Menge aufbrandenden Parole. Organisatoren des Protests liefen auf einer nahe des verglasten Wachhäuschens am Tor des Instituts aufgebauten, transportablen Bühne hin und her, brüllten in ihre Megaphone und peitschten die Demonstranten in eine wachsende Erregung.
Das Haupttor war geschlossen. Ein kleiner Trupp grau uniformierter Wachmänner stand hinter dem Tor und beobachtete nervös die singende Menge. Draußen, weiter die

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