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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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…«
    Jon Smith lehnte sich zurück und las noch einmal, was er soeben getippt hatte. Seine Augen fühlten sich trocken und grießig an. Er hatte die halbe Nacht zusammen mit Phil Brinker, Ravi Perikh und dem Rest ihres Teams mit der Überprüfung biochemischer Formeln und diverser Konstruktionsverfahren von Nanophagen verbracht. Bisher hatten sie den Fehler, der für das Scheitern des ersten Versuchs mit den Mark-TwoNanophagen verantwortlich war, nicht finden können. Die Wissenschaftler der Harcourt Biosciences grübelten vermutlich noch immer über Bergen von Computerausdrucken und Versuchsdaten. Wegen des bevorstehenden Besuchs des Präsidenten der Vereinigten Staaten, der in weniger als achtundvierzig Stunden eine Laudatio auf ihre Arbeit und die der anderen Forschungslabors des Teller Instituts halten würde, war der Druck natürlich groß. Niemand in der Konzernzentrale von Harcourt Biosciences wollte in den Medien Bilder von toten Mäusen sehen, die ihrer »lebensrettenden« neuen Technologie zum Opfer gefallen waren.
    »Sir?«
    Jon Smith schwang seinen Drehstuhl vom Monitor des Computers weg und unterdrückte die plötzlich in ihm
    aufsteigende Verärgerung, bei der Arbeit gestört worden zu sein. »Ja?«
    Ein kräftig gebauter, ernst dreinblickender Mann in dunkelgrauem Anzug, zugeknöpftem Hemd und blassroter Krawatte stand in der offenen Tür seines kleinen Büros. Er warf einen Blick auf eine fotokopierte Liste in seiner Hand. »Sind Sie Dr. Jonathan Smith?«
    »Ja, das bin ich«, erwiderte Smith. Er setzte sich gerader auf, als er die unauffällige Ausbeulung eines Schulterhalfters unter dem Jackett des Mannes bemerkte. »Und Sie sind?«
    »Special Agent Mark Farrows, Sir. U.S. Secret Service.« Das erklärte die Waffe im Schulterhalfter. Smith entspannte sich ein wenig. »Was kann ich für Sie tun, Agent Farrows?«
    »Ich fürchte, ich muss Sie bitten, für eine kurze Zeit Ihr Büro zu verlassen, Doktor.« Farrows lächelte wachsam und hatte die Antwort auf Smiths nächste Frage bereits parat: »Nein, Sir. Sie sind nicht verhaftet. Ich bin bei der Protective Division. Wir führen eine präventive Sicherheitsüberprüfung durch.«
    Smith seufzte. Wissenschaftliche Einrichtungen wussten Besuche des Präsidenten durchaus zu schätzen, da sie in der Regel ein höheres Ansehen in der Öffentlichkeit und zusätzliche vom Kongress bewilligte Geldmittel nach sich zogen. Aber das änderte nichts daran, dass sie äußerst unbequem waren. Sicherheitsüberprüfungen wie diese, die sich vermutlich auf die Suche nach Sprengsätzen, potenziellen Verstecken für mögliche Attentäter und andere Gefahren konzentrierten, störten die Arbeit eines jeden Labors.
    Andererseits wusste Smith, dass es die Aufgabe des Secret Service war, das Leben des Präsidenten zu schützen. Für die mit diesem Job beauftragten Agenten war es jedoch ein wahrer Albtraum, den ersten Mann des Landes sicher durch eine weitläufige Einrichtung wie das Teller Institut zu lotsen, die bis oben hin vollgestopft war mit toxischen Chemikalien, Hochtemperaturdrucktanks und genügend Hochspannungsstrom, um eine kleine Stadt damit zu versorgen.
    Die Institutsleitung hatte bereits verlauten lassen, dass eine gründliche Sicherheitsüberprüfung zu erwarten sei. Die Wetten hatten dahin tendiert, dass es morgen geschehen würde – einen Tag vor der Ankunft des Präsidenten. Die ständig wachsende Armee von Demonstranten draußen musste den Secret Service bewogen haben, früher zu handeln.
    Smith stand auf, nahm seine Jacke von der Lehne des Stuhls und folgte Farrows in den Korridor. Dutzende von Wissenschaftlern, Technikern und Verwaltungsangestellten strömten vorüber, die meisten von ihnen trugen Akten oder Laptops, um die Arbeit fortzusetzen, bis der Secret Service ihnen erlaubte, in ihre Labors oder Büros zurückzukehren.
    »Wir bitten alle Mitarbeiter des Instituts, in der Cafeteria zu warten, Doktor«, erklärte Farrows höflich und deutete in die Richtung. »Unsere Durchsuchung wird nicht lange dauern. Nicht länger als eine Stunde, hoffen wir.«
    Es war fast elf Uhr morgens. Irgendwie erschien Smith die Vorstellung, mit den anderen wer weiß wie lange zusammengepfercht in der Cafeteria zu sitzen, nicht sehr verlockend. Er hatte sich schon viel zu lange im Haus aufgehalten, und man konnte nur eine begrenzte Zeit lang gefilterte und wiederaufbereitete Luft atmen und abgestandenen Kaffee trinken, ohne dabei verrückt zu werden. Er wandte sich zu

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