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Die lebenden Puppen des Gerald Pole

Die lebenden Puppen des Gerald Pole

Titel: Die lebenden Puppen des Gerald Pole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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einige Sekunden warten, bis er sich wieder erholt hatte.
    »Welche Feinde?«, flüsterte er.
    »Das wirst du schon sehen.«
    Die Antworten hatten noch immer die Vampire gegeben. Sie waren im Moment die Sprecher, obwohl die anderen Puppen sicherlich auch würden reden können.
    Sie hockten vor dem Mann im dunklen Schlafanzug. Sie schauten zu ihm hoch. Da saß der Kasper neben dem Teufel und das unschuldige Mädchen bei einem Dämon.
    Sie alle verstanden sich, denn sie alle gehörten einer Gemeinschaft an. Sie mochten sich, sie liebten sich plötzlich, und sie mussten Gerald Pole eines klarmachen.
    »Jetzt sind wir deine Herren, nur wir …«
    ***
    Er wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Am besten gar nichts, denn dann konnte er auch nichts verkehrt machen.
    Noch immer stand Pole auf dem Fleck und gab keine Antworten. Er hatte das Gefühl, ein anderer Mensch geworden zu sein. Er kam sich so fremd vor, er schaute ins Nichts, er fror, er zitterte manchmal und ließ seine Blicke über die Regale schweifen, die nicht mehr leer waren.
    Die Puppen hatten sich zurück auf ihre Plätze verzogen, das war so wundersam geschehen, zumindest für Pole. Dass sie sich jetzt bewegen konnten, glich für ihn noch immer einem kleinen Wunder, aber er musste es nun mal hinnehmen.
    Er fragte sich allerdings nicht mehr, wie es dazu hatte kommen können. Das war ihm jetzt klar geworden. Die Besucher hatten dafür gesorgt. Sie hatten ihre Macht auf die Puppen übertragen. Nicht mehr und nicht weniger.
    Irgendwann konnte sich der Puppenspieler wieder bewegen, und er tat genau das, was er sich vorgenommen hatte. Er ging in die Küche und öffnete dort den Kühlschrank. Eine Flasche Wasser stand bereit.
    Pole hatte auch das Licht eingeschaltet. In seinem Schein sah er sich in dem schmalen Wandspiegel.
    Oh, ich sehe scheiße aus! Der Satz schoss ihm durch den Kopf, als er sich betrachtete. Seine Haut war sehr bleich geworden, kam ihm auch dünner vor als sonst. Unter den Augen lagen dunkle Ringe und ein paar restliche rote Flecken waren auf seinem Gesicht zurückgeblieben.
    Das alles störte ihn. Auf der anderen Seite war er froh, noch zu leben. Doch das war auch nicht garantiert. Die andere Seite würde kein Pardon kennen.
    Manchmal ging nichts mehr im Leben. So aber durfte er nicht denken. Es würde etwas Neues in seinem Leben geben, und jetzt fragte er sich, auf welcher Seite er dann stand.
    Gern auf Seiten der Gewinner. Aber darauf hoffen konnte er beim besten Willen nicht …
    ***
    Es hatte schon lange Zeit gedauert, bis ich wieder einen direkten Angriff des Teufels erlebt hatte.
    Vergessen hatte er nichts, und er hatte mich mit der Hoffnung der Hölle konfrontiert. Es waren seine Helfer, seine kleine Armee, und es waren Engel gewesen.
    Wie passte das zusammen? Der Teufel auf der einen und die Engel auf der anderen Seite.
    Eigentlich nicht, aber dem Teufel war es gelungen, sich diese Helfer zu holen. Engel, die schwach waren, die kein seelisches Fundament gebaut hatten, waren ihm in die Hände gefallen, und wenn sie als Skelette auftraten, waren sie von einem menschlichen Knochenkörper nicht zu unterscheiden.
    Der Plan des Teufels war recht schlicht gewesen, was bei ihm des Öfteren vorkam. Er wollte seine umfunktionierten Engel zu bestimmten Personen schicken, die dann durch sie sterben sollten. Personen, die er besonders tief hasste und verachtete.
    Dazu gehörte ich, John Sinclair, ebenso wie meine Freunde. Er gab einfach nicht auf, und selbst bei Glenda Perkins hatte er es versucht, sich aber von ihr eine Abfuhr geholt. Trotz der Gefahr, in der sie geschwebt hatte, war sie cool geblieben.
    Die andere Seite hatte es nicht geschafft, sie an sich zu binden. Darauf konnte sie stolz sein, das hatte ich ihr auch gesagt.
    Aber Glenda hatte nur abgewinkt. Sie sah die Ereignisse stets gelassen und war auch nicht überheblich.
    Aber es war noch nichts erreicht.
    Wir mussten Asmodis stoppen!
    Nicht töten, das wäre zu einfach gewesen, falls ich ihn überhaupt in die Finger bekam. Ich musste ihm den Plan ausreden, denn ich ging davon aus, dass er seinen Angriff noch nicht abgeblasen hatte.
    Er würde weiterhin auf seine Streitmacht setzen. Dazu kannte ich den Teufel, der sich bei mir gern Asmodis nannte, gut genug. Er und ich waren so verschieden wie Zucker und Salz, aber in einer Hinsicht waren wir uns einig.
    Keiner gab nach. Es würde immer Streit sein, und wenn es eben möglich war, würde der eine versuchen, seinen Gegenpart zu

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