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Die lebenden Puppen des Gerald Pole

Die lebenden Puppen des Gerald Pole

Titel: Die lebenden Puppen des Gerald Pole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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zu, weil er meine Arme erwischen wollte.
    Er hätte sie auch getroffen, wenn ich nicht so schnell zur Seite gezuckt wäre. So hackten die Messerspitzen in das Holz des Schreibtischs.
    Das war ein Hammer!
    Mit einem derartig hinterlistigen Angriff hätte ich niemals gerechnet. Mit den kleinen Messern hätte man mich nicht unbedingt töten können, aber verletzen, doch dem Schicksal war ich mit Glück entwischt.
    Entwischt aber war auch der Mönch. Auf dem Schreibtisch war er nicht mehr zu finden, er hatte es mit einem Sprung geschafft, den Boden zu erreichen.
    Bevor ich von meinem Stuhl in die Höhe schießen konnte, hatte Glenda Perkins bereits reagiert. Ihr war nicht entgangen, wohin der Mönch gelaufen war. Er huschte auf die offene Tür zu, um im anderen Raum zu verschwinden.
    Das verhinderte Glenda. Noch vor der Tür erwischte sie die kleine Gestalt mit einem gezielten Tritt, der den Mönch quer durch das Zimmer und gegen die Wand schleuderte, die sich hinter mir befand.
    Der Mönch rutschte noch ein Stück über den glatten Boden, überschlug sich dabei und blieb schließlich liegen.
    Er war dabei wieder ein Stück in Richtung Tür gerutscht. Hindurch konnte er nicht, denn dort stand Glenda Perkins wie ein weiblicher Wachtposten, der alles im Griff hatte.
    Wir schauten auf den leblosen Mönch. Geheuer war uns das nicht, das war unseren Gesichtern anzusehen. Ich spürte das harte Klopfen meines Herzens und musste zugeben, dass mich dieser Angriff schon leicht mitgenommen hatte.
    Tief durchatmen, was auch Glenda und Suko taten. Danach schauten sie sich an.
    »Wer hat denn jetzt die beste Erklärung?«, fragte Glenda.
    Suko schüttelte den Kopf.
    »Und was ist mit dir, John?«
    Ich knetete mein Kinn und ließ dabei den Blick nicht von der Puppe. Der Angriff hatte mich schon beeindruckt, und ich sprach meine Gedanken aus.
    »Lebt sie?«
    Sofort gab Glenda Perkins die Antwort. »Nein, sie lebt nicht. Sie lebt auf keinen Fall.«
    »Was macht dich so sicher?«
    Glenda lachte knapp. »Der Tritt, John, der macht mich sicher. Ich habe sie voll erwischt und kann dabei von einem harten Körper sprechen.«
    »Du meinst, dass sich unter der Kutte Holz befindet?«
    »Genau das meine ich. Oder noch etwas Härteres.«
    »Dann sollten wir nachschauen.«
    »Willst du den Mönch anheben, John?«
    »Ja. Er wurde ja mir zugeschickt.«
    »Und die Messer?«
    »Auf die werde ich schon achten.«
    »Dann gehst du davon aus, dass er nur bewusstlos ist?« Sie lachte. »Fast unmöglich bei einem Holzkörper – oder?«
    »Du sagst es, Glenda.«
    Ich wollte mir den Mönch holen und würde dabei aufpassen müssen. Er war an mich geschickt worden, ich war gemeint, und ich traute dem Frieden nicht.
    Der Mönch war auf den Rücken gefallen und lag noch immer dort. Die kleinen, aber spitzen Messer hielt er in seinen Händen, und zwar so gedreht, dass die Enden nach oben zeigten. Er würde sie blitzschnell bewegen können, wenn ich ihm zu nahe kam. Das Metall schimmerte, und diesem Schimmern beugte ich mich entgegen.
    In meiner Nähe stand Glenda. Ich hörte ihren Kommentar, wusste aber nicht, was sie sagte. Allein auf die Puppe konzentrierte ich mich. Dabei fragte ich mich, woher sie kam, und es wunderte mich auch, dass jemand einen Mönch in sein Programm aufgenommen hatte. Vielleicht gab es einen Puppenspieler, der im Hintergrund die Fäden zog.
    Zu tief wollte ich mich nicht bücken. Ich ging auf die Knie nieder und hatte mir so einen besseren Halt verschafft. Den brauchte ich, weil ich immer mit einem Angriff rechnete.
    Der Mönch lag vor mir. Er tat nichts. Er rührte sich nicht. Er war einfach nur da, und das war mir zu wenig. Was er getan hatte, das entsprach keiner normalen Reaktion.
    Ich fasste die Puppe nicht an. Ich tat überhaupt nichts, was nach einem Angriff oder Ähnlichem aussah, ich blieb vorsichtig, aber einen Test wollte ich schon durchziehen.
    Dazu brauchte ich mein Kreuz.
    Es war schon gar nicht mehr zu zählen, wie oft ich einen solchen Test durchgezogen hatte. Einen besseren Indikator als das Kreuz, um etwas herauszufinden, gab es nicht.
    Nach wie vor blieb ich vor der Puppe knien. Dabei bewegte ich mich kaum, ich schaute nur nach unten und achtete dort auf jede einzelne Bewegung. Sie kam nicht.
    Dafür hielt ich sehr bald das Kreuz in der Hand. Durch die Faust war es fremden Blicken verborgen.
    Über der kleinen Gestalt kam meine Faust zur Ruhe.
    Einen Herzschlag später öffnete ich sie.
    Das Kreuz fiel nach unten. Das

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