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Die lebenden Puppen des Gerald Pole

Die lebenden Puppen des Gerald Pole

Titel: Die lebenden Puppen des Gerald Pole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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sein.«
    »Ach, du vertraust mir nicht?«
    »Du wirst mich nicht unbedingt sehen, aber mein Geist wird dich beflügeln.«
    Gerald Pole wollte noch etwas erwidern, doch das schaffte er nicht. Er spürte, dass der Teufel ihn verließ. Etwas, das er nicht sah, huschte an ihm vorbei – es konnte auch eine Einbildung sein, aber dann war er wirklich allein.
    Gerald Pole saß in seinem Van und schüttelte zunächst den Kopf. Die Scheiben waren noch immer von innen beschlagen. Er beugte sich vor und schuf mit den Fingern eine freie Stelle, durch die er in die Garage schauen konnte.
    Da war alles wie immer. Es gab keine Veränderungen. Er fühlte sich nach einigen Sekunden besser. Er war beruhigt, dass sein Umfeld hier normal geblieben war.
    Und dann?
    Nichts mehr. Keine Botschaft, die an ihn gerichtet wäre. Er musste passen oder genau das tun, was ihm der Teufel vorgeschlagen hatte. Wenn er das Spiel durchzog, dann konnte er nur jubeln, dann hatte er gewonnen, auch wenn es zu einem Blutbad kommen konnte.
    Es war seltsam. Der Gedanke daran machte ihm kaum etwas aus. Im Gegenteil, er verleitete ihn zu einem leichten Grinsen …
    ***
    Ein Puppenspieler!
    Wir mussten also einen Puppenspieler finden, davon gingen wir aus. Der Mönch war eine Puppe gewesen, die man nicht als normal ansehen konnte. Sie war anders, auch wenn sie nicht so aussah. Sie war manipuliert worden und das von einer Kraft, vor der wir uns vorsehen mussten.
    Ich ging davon aus, dass mein Freund Asmodis die Hand im Spiel hatte. Mir den veränderten Mönch zu schicken, das war nur ein Test gewesen, davon ging ich aus. Ich glaubte mehr daran, dass die andere Seite noch zu einem großen Schlag ausholen würde, und dem mussten wir zuvorkommen, deshalb saß uns auch die Zeit im Nacken.
    Glenda und Suko waren dabei, nach einem Puppenspieler oder Puppentheater im Internet zu suchen. Ich hing meinen Gedanken nach und dachte an die Hoffnung der Hölle, die ich vor einigen Tagen erlebt hatte. Da war mir Asmodis als bleicher, fast nackter Engel mit Flügeln erschienen. Er schien sich irgendwie lustig über mich gemacht zu haben, und ich wusste, dass er noch etwas am Kochen hatte.
    Ob das mit der neuen Sache zu tun hatte?
    »Bestimmt«, sprach ich vor mich hin. »Das hat es. Asmodis hat sich wieder etwas ausgedacht.«
    Es würde auch zu ihm passen, denn er mochte es, wenn er Dinge verändern konnte. Dabei spielte es keine Rolle, ob es organische Dinge waren wie Menschen und Tiere oder einfach nur Gegenstände, zu denen ich auch Puppen zählte.
    Im Prinzip waren sie harmlos. Aber sie konnten auch anders, das wusste ich. Vor Jahren hatte ich es mit den teuflischen Puppen zu tun gehabt, und das war kein Fall gewesen, den man als harmlos einstufen konnte.
    Es ging also weiter.
    Wieder mit Puppen.
    Und diesmal konnten es welche sein, die aus einem Puppentheater stammten, danach forschten Glenda und Suko. Im Zeitalter des Internets standen die Chancen sogar günstig, denn wer etwas erfahren wollte, der ging ins Netz.
    Glenda und Suko befanden sich nebenan im Vorzimmer. Mir gingen die Engel nicht aus dem Kopf. Die Skelette, die in helles Licht eingebettet waren und die der Teufel auf seine Seite gezogen hatte.
    Was war das Licht?
    Auch das war eine Frage, die beantwortet werden musste. Das Licht um die Engelskelette herum war nicht nur Helligkeit, sondern zugleich auch eine Kraft, und sie konnte weitergegeben werden.
    An wen?
    An einige. An viele. An Menschen, an Tiere oder auch an Gegenstände, die aus Holz bestanden. Hinter dem Geheimnis der Puppen steckte wahrscheinlich die Macht der Hölle, und damit sich hatte Asmodis wieder gemeldet.
    Überzeugt war ich von diesem Gedanken nicht, ich schob ihn aber auch nicht zur Seite.
    Wichtig war, dass wir eine Spur fanden, die zu einem Puppenspieler führte.
    Ich stand auf. Mein Mund war trocken. Ich brauchte mal wieder einen kräftigen Schluck und dachte an Glendas wunderbaren Kaffee. Auf den musste ich zunächst verzichten, denn als ich das Vorzimmer betrat, winkte sie mir zu.
    »Habt ihr was?«, fragte ich.
    »Kann sein.«
    »Und?«
    Sie winkte mich noch näher heran. »Komm her und schau es dir selbst an.«
    Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich trat dicht an Glenda heran, nachdem Suko mir Platz gemacht hatte. Jetzt fiel mein Blick auf den Bildschirm und auf das, was Glenda im Netz gefunden hatte.
    Ich las und flüsterte den Text mit. »Besuchen Sie Poles Puppentheater. Erleben Sie das Alte, das Echte. Baden Sie in Nostalgie

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