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Die lebenden Puppen des Gerald Pole

Die lebenden Puppen des Gerald Pole

Titel: Die lebenden Puppen des Gerald Pole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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und entdecken Sie wieder das, was auch Ihren Eltern und Großeltern schon Spaß gemacht hat. Sie werden es nicht bereuen.«
    Es folgten die Anfangszeiten der Puppenspiele. Für Kinder war der Nachmittag vorgesehen, der Abend für Erwachsene.
    »Was sagst du, John?«
    »Nicht schlecht.«
    »Danke. Und weiter?«
    Ich hatte mich nicht so direkt um den Spielplan gekümmert und fragte deshalb: »Wird auch heute gespielt?«
    »Ja, nur heute Abend.«
    »Wie heißt der Titel?«
    »Böse Zeiten.«
    »Aha«, sagte ich. »Nomen est omen.«
    »Klar. Und was machen wir?«
    Ich schaute Glenda an und lächelte. »Hast du heute Abend schon was vor?«
    »Hm …« Sie wiegte den Kopf. »Kommt darauf an, was man mir vorschlägt.«
    »Dann würde ich sagen, dass wir uns mal das Stück aus der Nähe ansehen …«
    »Die bösen Zeiten?«
    »Was sonst?«
    »Ich bin dabei.«
    Das hatte ich mir gedacht. Glenda war immer versessen darauf, mitzumischen, auch in dem letzten Fall mit Asmodis’ Skeletten war sie mit von der Partie gewesen.
    »Gut«, sagte ich. »Da wären wir schon mal zu zweit.« Ich schaute Suko an. »Was ist mit dir?«
    Er nickte. »Keine schlechte Idee.«
    »Dann bist du dabei?«
    »Ja.«
    »Super.«
    Er hob seinen Arm. »Moment, John, nicht so eilig. Ich möchte dazu noch was sagen.«
    »Tu es.«
    Suko verengte für einen Moment die Augen. »Ja, ich gehe auch hin«, sagte er, »aber nicht mit euch. Ich nehme Shao mit und wir werden so tun, als würden wir uns nicht kennen. Ist das eine Idee?«
    Glenda gab die Antwort noch vor mir. »Die ist sogar super, Suko. Einverstanden. Du bist zusammen mit Shao die Macht im Hintergrund. Da kann dann nichts mehr schiefgehen.« Glenda drehte sich zu mir um. »Oder was meinst du?«
    »Schiefgehen kann immer etwas.«
    »Sei doch kein Spielverderber.«
    »Das bin ich auch nicht. Ich sehe die Dinge nur eben realistischer.«
    »Kann ich ja verstehen.«
    Für mich war das Thema erledigt. Ich würde gleich ein paar Schritte weitergehen und mir noch einen Kaffee machen. Glenda wollte noch weiter im Internet suchen, ob sie vielleicht neue Hinweise fand, die uns helfen konnten.
    Böse Zeiten, so hieß das Stück. Den Inhalt kannte ich nicht, aber ich musste nicht viel Fantasie haben, um mir vorstellen zu können, dass dahinter wirklich etwas Böses steckte. Und dann konnte es verdammt hart werden …
    ***
    Gerald Pole hatte es in der Tiefgarage nicht länger ausgehalten. Er musste dort weg, weil er den Eindruck hatte, lebendig begraben zu sein. In der Oberwelt ging es ihm besser. Er wusste auch, was er tun musste. Der Tag hatte bei ihm eine Struktur. Ohne diese wäre er längst verloren gewesen. Die Abfolge war nicht so wichtig, aber wenn er am Abend eine Vorstellung gab, dann interessierte ihn nicht viel anderes. Da musste er sein Ding durchziehen.
    Er wollte zu seiner Wohnung fahren und dort noch einiges richten, bis er sich für den Abend vorbereitete, denn das musste er tun. Heute stand auf dem Programm eine Vorführung für Erwachsene, und die war so gut wie ausverkauft. Das hatte ihm seine Mitarbeiterin gesagt. Sie war praktisch Mädchen für alles und sprang auch ein, wenn es das Stück erforderte. In diesem Fall war es nicht nötig, doch Emma Hill war stets bereit.
    Das würde auch an diesem Abend so sein. Bereits am frühen Nachmittag war sie im Büro zu finden, nahm Anrufe entgegen und erledigte auch den Schreibkram.
    Gerald Pole konnte sich auf Emma Hill verlassen. Sie war eine Frau, die für die Puppen und das Theater lebte.
    Gerald Pole fuhr zuerst zu seiner Wohnung. Er wollte dort die Puppen holen, die er für den heutigen Abend brauchte.
    Gerald Pole war von einer inneren Unruhe erfüllt. Wenn es nach ihm gegangen wäre, dann hätte er die Zeit um einen Tag weiter geschoben. Dann hätte er zumindest schon das hinter sich, was ihn am Abend hinter der Bühne erwartete.
    Dort, wo er wohnte, gab es nicht nur die Schule, sondern auch einen schmalen Hof. Für ihn war er ideal, denn dort konnte er sein Auto parken. Bisher hatte sich auch noch niemand beschwert.
    Auch jetzt ließ er den Wagen in die Lücke rollen, bremste ihn ab und stieg aus. Wieder dachte er an seine Sicherheit. Er ging den Weg zurück und schaute um die Ecke, weil er nach Verfolgern Ausschau halten wollte.
    Da waren nur keine.
    Pole lächelte. Er war sehr zufrieden und konnte jetzt in aller Ruhe darangehen, sich um die Vorstellung am Abend zu kümmern.
    Wenig später ging er drei Stufen hoch und schloss die Haustür

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