Die Lebensprinzipien
vermuten, wer das Sonnenprinzip nicht kennt. Wie im Löwenrudel hat der Hahn alle seine Weibchen zu befruchten, was ihn ja auch erst zum berüchtigten Hahn im Korb macht. Er hat also den Löwenanteil am Erfolg des Ganzen, wobei ihm das mehr Lust ist als Arbeit macht. Als Wappentier des Sonnengottes Helios eröffnet der Hahn mit seinem ersten Schrei den Tag und ist obendrein noch Apollon, dem anderen bekannteren Sonnengott der Antike, geweiht.
Schließlich ist der Goldfisch zu nennen, nicht nur wegen seines
Namens und seiner Farbe, sondern weil er unter den Zierfischen König ist und im Teich wie ein Löwe herrscht. Obendrein bringt er Glück, jedenfalls ins chinesische Haus.
Pflanzenreich
An erster Stelle ist vom Aussehen und Namen die Sonnenblume wichtig, die im Hochsommer zur Löwezeit blüht. Ihr gelb leuchtender Strahlenkranz ist nicht nur ein Abbild der Sonne, sondern wandert während des Tages auch mit deren Licht mit. Die Sonnenblume überragt dabei alle anderen Blumen um Längen, ist sie doch eine hochgewachsene, wahrhaft königliche Erscheinung. Aus ihren Kernen wird ein Öl gewonnen, das von seiner Farbe an flüssiges Gold, das Sonnenmetall, erinnert. Die Samen sind das Lieblingsfutter der Vögel, die dem Wassermann (Uranus) als dem im Tierkreis gegenüber liegenden Zeichen zugeordnet sind. Dieses Zusammenspiel mit dem Gegenpol treffen wir immer wieder an, getreu dem Motto der Polarität »Gegensätze ziehen sich an«.
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Beim Löwenzahn bildet ebenfalls jeder leuchtend gelbe Blütenkopf eine kleine Sonne für sich, und zusammen können sie im Frühling ganze Wiesengründe in strahlendes Gelb tauchen und in Sonnenlandschaften verwandeln. Wobei der Name Löwenzahn offensichtlich von den gezahnten Blättern stammt, die dem mächtigen Gebiss des Löwen ähneln. Als Repräsentant der Sonne und des Lichtes wird der Löwenzahn – als Heil-Mitte-l Taraxacum – zu einer Medizin für den schattig plutonischen Gegenpol, denn seine Milch gilt als bewährtes Mitte-l gegen Warzen. Kaum ist die Sonnenblüte verblüht, entwickelt sie sich zur sogenannten Pusteblume, die mit Tausenden von kleinen Fallschirmen nochmals den Gegenpol des Uranischen ins Spiel des Lebens bringt.
Das Johanniskraut (Hypericum) blüht im Hochsommer in leuchtend gelber Farbe. Sein Stängel verholzt als Ergebnis des Versengungs- und Ausdörrungsprozesses in der heißesten Sommerzeit. Nicht nur die Blüten (Rotöl), sondern auch die Blätter enthalten ein ätherisches Öl, das als solches die Themen Hitze und Licht in sich vereinigt. Es macht wie die ganze Pflanze als Heil-Mitte-l Mensch und Tier lichtempfindlich, und da es das auch im übertragenen
Sinn vermag, ist Hypericum ein bewährtes, inzwischen sogar von der Schulmedizin anerkanntes Depressionsmittel. Wenn das innere Licht im Leben verlorengegangen ist, sensibilisiert Hypericum (etwa als Mitte-l Hyperforat) für das Licht und seine erhebende Wirkung. Sonst wird es in der Naturheilkunde bei Verbrennungen und besonders Sonnenbrand empfohlen. Der Name Hyper-icum stammt vom Griechischen hyper (= über) und Ikone (Heiligenbild). Ein Strauß davon wurde über der Ikone angebracht und so der Bezug zum Heil(igen) und zur Ganzheit und ein weiterer Sonnen-Bezug hergestellt.
Als majestätischste und damit Königin der Blumen, deren Blüte ein wundervoll duftendes Mandala darstellt, ist die Rose unter dem Sonnenprinzip einzuordnen, und zwar als edle Zuchtrose mit langer, gleichsam aristokratischer Geschichte. Allerdings verbinden ihre Schönheit und Harmonie und ihr Bezug zur Liebe sie auch mit dem Venusprinzip; während die wehrhaften Dornen Bezug zum Marsprinzip schaffen.
Die Orange fällt schon durch ihre sonnenhafte Erscheinung auf. Die aufgeschnittene Frucht ist geradezu ein Abbild der Sonne mit ihren Strahlen und ihrer Farbe. Orangen benötigen viel Sonne und Wärme zum Wachsen und Reifen und speichern sie in sich. So wird sie für uns zum Lichtbringer in der dunkelsten Jahreszeit und liegt oft unter dem Weihnachtsbaum in der dunkelsten Nacht der Wintersonnenwende. Schon in der Adventszeit, die auf die Ankunft und Wiederkunft des Lichtes vorbereitet, ist sie beliebt. Zwar vermittelt sie symbolisch Licht, trägt aber keine Wärme in sich. Logischerweise soll sie den Menschen in ihren heißen Herkunftsländern Kühlung vermitteln.
Der Lorbeer ist ein Baum des Südens, der viel Sonne und Wärme benötigt. Vor allem ist seine Symbolkraft bedeutsam, wird doch aus seinen Zweigen
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