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Die Legende

Die Legende

Titel: Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Drenai sind schon auf die Nadir gestoßen.«
    »Sie sind schon in Dros Delnoch?« fragte Rek alarmiert.
    »Nein, nein«, beruhigte Serbitar ihn. »Die Legion hat sie weit draußen getroffen. Sie haben sich gut geschlagen. Ihr Anführer heißt Hogun. Wenigstens er zeigt Qualitäten.«
    »Wann war das?«
    »Gestern.«
    »Wieder deine besonderen Kräfte?«
    »Ja. Beunruhigt dich das?«
    »Es verursacht mir Unbehagen. Aber nur, weil ich diese Gabe nicht habe.«
    »Eine kluge Beobachtung, Rek. Aber glaub mir, du wirst sie bald zu schätzen lernen.« Serbitar verbeugte sich, als Virae aus dem rückwärtig gelegenen Bad trat.
    »Tut mir leid, daß ihr warten mußtet«, sagte sie. Sie trug ihre Rüstung, ein silbernes Kettenhemd mit bronzenen Schulterpolstern, und zusätzlich einen silbernen Helm mit Rabenflügeln und einen weißen Umhang – Geschenke von Vintar. Ihr helles Haar war zu beiden Seiten des Kopfes zu Zöpfen geflochten.
    »Du siehst aus wie eine Göttin«, sagte Rek.
    Im Hof schlossen sie sich den Dreißig an, überprüften ihre Pferde und ritten neben Serbitar und Menahem davon, zur Bucht von Drin.
    »Sobald wir dort sind«, erklärte Menahem, »buchen wir eine Passage auf einem lentrischen Schiff nach Dros Purdol. Das spart uns zwei Wochen Reisezeit. Von Purdol aus geht es auf dem Fluß und über die Straße weiter. Wir müßten Dros Delnoch in spätestens vier Wochen erreichen. Ich fürchte, die Kämpfe werden schon begonnen haben, wenn wir eintreffen.«
    Die Stunden vergingen, und der Ritt wurde zu einem persönlichen Alptraum für Rek. Sein Rücken war voller blauer Flecke, und sein Hinterteil war gefühllos, noch ehe Serbitar für eine Mittagspause haltmachen ließ. Sie war nur kurz, und als der Abend hereinbrach, waren Reks Schmerzen beinahe unerträglich. Sie schlugen ihr Lager in einem kleinen Wald in der Nähe eines Flusses auf. Virae fiel fast aus dem Sattel, Müdigkeit – tief und bleiern – sprach aus jeder ihrer Bewegungen. Aber sie war Reiterin genug, um erst ihr Pferd zu versorgen, bevor sie an einem Baum zu Boden sank. Rek nahm sich mehr Zeit, um den Schweiß von Ulans Rücken und Schultern zu reiben. Er hatte kein Verlangen, sich zu setzen! Er breitete eine Decke über das Pferd; dann ging er zum Fluß. Ulan hält sich genauso gut wie die Pferde der Priester, dachte Rek stolz.
    Aber in der Nähe des Wallachs war er immer noch auf der Hut. Er hatte selbst jetzt noch die Neigung, nach ihm zu schnappen. Rek lächelte, als er sich erinnerte.
    »Ein gutes Pferd«, hatte Serbitar am Morgen gesagt und war vorgetreten, um ihm über die Mähne zu streichen. Ulan schnappte nach ihm, und Serbitar machte einen Satz rückwärts. »Darf ich mit ihm sprechen?« hatte Serbitar gebeten.
    »Mit einem Pferd?«
    »Es ist mehr eine … intensive Verbindung. Ich werde ihm sagen, daß ich ihm nichts zuleide tun will.«
    »Nur zu.«
    Nach einer Weile lächelte Serbitar. »Er tut sehr freundlich, aber er wartet nur darauf, wieder nach mir schnappen zu können. Das, mein Freund, ist ein sehr streitsüchtiges Tier.«
    Rek ging zum Lager zurück, wo vier Feuer fröhlich flackerten und die Reiter ihre Haferkuchen verzehrten. Virae schlief unter einem Baum, in eine rote Decke gewickelt; ihr Kopf ruhte auf dem weißen Mantel. Rek gesellte sich zu Serbitar, Vintar und Menahem, die zusammen an einem der Feuer saßen. Arbedark sprach leise zu einer anderen Gruppe in der Nähe.
    »Wir reiten zu scharf«, sagte Rek. »Das werden die Pferde nicht durchhalten.«
    »Auf dem Schiff können wir uns ausruhen«, erklärte Serbitar. »Und wir werden schon morgen früh an Bord des lentrischen Schiffes ›Tunichtgut‹ sein. Sie läuft mit der Morgenflut aus, daher die Eile.«
    »Selbst meine Knochen sind müde«, sagte Rek. »Gibt es etwas Neues aus Dros Delnoch?«
    »Das sehen wir später«, antwortete Menahem lächelnd. »Tut mir leid, Freund Rek, daß ich dich auf die Probe gestellt habe. Es war ein Fehler.«
    »Bitte, vergiß es – und was ich gesagt habe. Die Worte waren im Zorn gesprochen.«
    »Das ist sehr großmütig. Ehe du zu uns kamst, sprachen wir von der Dros. Wir glauben, daß sie bei der derzeitigen Führung keine Woche hält. Die Moral ist niedrig, und der Anführer Orrin ist ganz überwältigt von seiner Macht und seiner Stellung. Wir brauchen einen guten Wind und keine Verzögerungen.«
    »Du meinst, es könnte vorbei sein, ehe wir dort sind?« fragte Rek mit klopfendem Herzen.
    »Das glaube ich nicht«, antwortete

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