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Die Legende der Alten: Teil 1: Erwachen (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 1: Erwachen (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 1: Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
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nicht…“, sagte Zemal als sie an einem der Schläuche zog.
    Der Schlauch rutschte aus seiner Verankerung an einem der Geräte. Das Gerät begann daraufhin, laut zu pfeifen. Mo steckte den Schlauch schnell wieder an, der Pfeifton erstarb sofort. Dafür heulte wenig später eine Sirene auf, rotes Licht blinkte. Einige weitere Geräte erwachten, bunte Rechtecke zeigten sich auf ihren Glasscheiben. Der grüne Strich zuckte schneller. Jemand rief immer wieder ein und dasselbe Wort aus der Wand. Zemal zuckte erschrocken zusammen, Mo kam hinter dem Tisch hervor. Plötzlich riss der Mann die Augen auf, sie fixierten Zemal. Zemal bekam eine Gänsehaut. Gleichzeitig öffnete sich eine Seitentür und ein Zylinder mit Armen und einer dieser großen runden Glasaugen, kam in den Raum gefahren. Es sah aus wie eine überdimensionierte Blechbüchse. Auf einer Seite hatte die Blechbüchse eine Glasscheibe hinter der sich ein Kopf bewegte. Er machte ein ernstes Gesicht. Der Kopf sprach, doch weder Zemal noch Mo konnten ihn verstehen. Dann zuckten erste Blitze aus einem der Arme. Zum Glück funktionierte das Gerät nur noch teilweise, es drehte sich ständig um die eigene Achse, die Blitze schossen weit an Zemal vorbei. Zemal rannte los und zog Mo mit sich. Die Blechbüchse fuhr ihnen nach, dabei plapperte sie unentwegt. Wieder schossen Blitze, diesmal viel knapper an Zemal und Mo vorbei. Die beiden rannten um ihr Leben, auch als die Sirene längst verstummt und nichts mehr von der aggressiven Blechbüchse zu sehen war, blieben sie nicht stehen. Erst als sie das Gebäude längst verlassen und die ersten Straßenzüge passiert hatten, hockten sie sich an die Wand einer der Ruinen. Sie keuchten schwer von ihrer Flucht.
    „Was war das für ein Ding?“, fragte Mo schließlich.
    „Ich weiß nicht. Zumindest nichts dem ich noch einmal begegnen möchte. Dieser Mann, hast du seine Augen gesehen? Wir haben ihn aufgeweckt. Ich weiß nicht, ob das gut war. Lass uns von hier verschwinden, die Stadt ist mir unheimlich“, antwortete Zemal.
    Mo widersprach diesmal nicht. Sie standen auf und traten aus dem Schatten der Ruine. Beinahe stieß Zemal mit einem der schwebenden Dinger zusammen, es stoppte direkt vor seinem Gesicht. Er hielt die Luft an, auch Mo stand still. Das Ding sagte etwas in dieser Sprache, die weder Zemal noch Mo verstanden. Dabei musterte es Zemal durch eine kleine Glaslinse. Nach wenigen Augenblicken schwebte es weiter zu Mo. Auch sie wurde von dem Ding gemustert. Noch einmal erklang die verzerrte Stimme, dann wandte sich das Ding von den Beiden ab und schwebte einfach davon. Zemal holte erst einmal tief Luft, sein Herz raste. Schließlich liefen sie weiter. Zemal war erstaunt, wie schnell sich sein Puls wieder beruhigte, er spürte auch überhaupt keine Müdigkeit. Im Gegenteil, behände und leichtfüßig huschte er durch die Ruinen. Mo folgte ihm auf dem Fuß. Sie beschwerte sich nicht über das hohe Tempo. Eine halbe Stunde später hatten sie den Rand der Stadt erreicht, vor ihnen lag die Einöde.
    „Du hast den Leuchtstab gar nicht an, schon die ganze Zeit nicht. Wie hast du es angestellt, nicht über jeden Stein zu stolpern, nachtblind wie du bist?“, fragte Mo.
    „Wieso, es dämmert doch schon die ganze Zeit, es ist hell genug“, antwortete Zemal.
    „Bis zum Morgengrauen ist es mindestens noch eine Stunde! Du bist ein Nachtjäger. Warum verheimlichst du das?“, entgegnete Mo, stemmte die Fäuste in die Hüften und machte eine finstere Miene.
    „Ich habe nichts verheimlicht. Irgendwas muss mit mir in diesem Gebäude passiert sein…“, verteidigte sich Zemal.
    Mo schüttelte einfach nur den Kopf und ging weiter. Zemals Gedanken aber kreisten. Während er sinnierte, starrte er auf den Rücken von Mo. Sie lief ein gutes Stück vor ihm. Trotz der Entfernung konnte er sie riechen, manchmal murmelte sie vor sich hin. All seine Sinne schienen viel empfindlicher zu sein. Was passierte mit ihm? Das machte Zemal Angst. Und noch etwas machte ihm Angst. Sie würden ins Camp zurückkehren, mit leeren Händen. Zemal hatte nichts Wertvolles für die Gemeinschaft gefunden, er hatte versagt.
     

Der Beginn
    Doktor Georg Waldberger schaute wie hypnotisiert durch das Rasterelektronenmikroskop. Immer wieder war er von der bizarren Welt fasziniert, die sich seinen Augen bot, ein filigranes Netz aus miteinander verbundenen Nervenzellen, ein chaotisches Durcheinander aus verschieden starken Linien, dazwischen kleine und große

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