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Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
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haben nichts mehr zu essen, alle unsere Vorräte wurden davon gespült. Uns ist nichts geblieben, außer dem, was wir am Leib tragen. Wir müssen diesen Ort verlassen, nach Norden ziehen. Dahin, von wo die Fremden kamen. Einige werden diese Reise nicht überstehen, ein paar sie nicht einmal antreten können. Doch hier würden wir alle sterben. Die kräftigsten von euch gehen auf unsere einstigen Felder, retten aus dem Schlamm, was noch zu retten ist. Wer nicht auf den Feldern hilft schaut nach den Resten der Siedlung. Vielleicht findet sich in den Trümmerhaufen noch etwas Nützliches. Beeilt euch, wir brechen noch heute auf“
    Nach einem Moment des Schweigens, erhoben sich die ersten Männer und verließen die große Halle. Bald darauf blieben nur noch die Verletzten und Kranken zurück.
    „Ich bleibe hier“, sagte Dilo, „Jene hier brauchen mich, und sei es, um in ihren letzten Minuten ihre Hand zu halten. Ich würde euch eh nur aufhalten“
    Piri nickte stumm.
    ***
    Kex Stimmung verschlechterte sich weiter. Mittlerweile suchten sie schon seit mehr als einer Stunde nach Nomo. Bisher vergebens. Petel hatte nicht übertrieben, Menschen, denen sie begegneten, nahmen sie meist überhaupt nicht wahr. Viele brabbelten in der Sprache der Alten, selbst für Kex unverständliches Zeug. Einige wenige sprachen sie offen an, stellten Fragen, die überhaupt keinen Sinn ergaben. Wieder andere rannten in Panik vor ihnen davon, so als sei Kex mit einer schlimmen, ansteckenden Krankheit behaftet. Zunehmend missmutig durchstöberte er deshalb die Anwesen. Plötzlich tauchte am anderen Ende eines langen Korridors Kirai auf. Er blieb stehen, kniff ein wenig die Augen zusammen. Auch Kex stoppte, unweigerlich wanderte seine Hand zum Hosenbund, umfasste den Griff seines Messers.
    „Wachen! … Wachen, da ist ein flüchtiger Verbrecher. Nehmt ihn fest und werft ihn zurück in den Kerker“, rief Kirai und zeigte mit dem ausgestreckten Arm auf Kex.
    Petel schaute sich einen Moment nervös um, zumal sich vernehmlich Schrittgeräusche näherten. Unnötig, wie sich herausstellte. Denn obwohl ein Wachmann hinter ihnen den Gang kreuzte, ignorierte dieser Kirais Geschrei komplett.
    „He, Wache!“, brüllte Kirai noch einmal.
    Vergebens. Kex setzte sich wieder in Bewegung, schritt Kirai forsch entgegen. Erinnerungen an den Kerker, an einen kalten Raum aus Beton tauchten in seinem Kopf auf, Kirais ewig gleiche Fragen klangen ihm in den Ohren, er schmeckte Blut, obwohl die Wunden längst verheilt waren. Der Frust des Tages schlug schnell in Wut um. Kex Lippen wurden schmal, die Muskeln der Wangen arbeiteten. Er würde diesen Mann töten. Doch Kirai wartete nicht auf ihn, wich augenblicklich einige Schritte zurück. Aus Gehen wurde Laufen, dann Rennen. Für einen Beseelten lief Kirai erstaunlich schnell. Aber Kex kam näher. Kirai bog in einen anderen Gang ab, dann in einen nächsten und plötzlich war er verschwunden. Für eine Weile suchten Kex und Petel noch die Räume rechts und links ab. Anstatt Kirai fanden sie Beo und Ker. Ker stellte sich demonstrativ vor Beo. Kex starrte ihn an, bis er merkte, dass er noch immer sein Messer in der Hand hielt. Er steckte es zurück in den Hosenbund, Ker entspannte sich nur wenig.
    „Was macht ihr denn hier? Habt ihr gerade einen Beseelten hier durchrennen sehen“, fragte Petel der eben hinter Kex in die Tür trat.
    „Hier rennen ständig Menschen entlang. Ob es jemand von diesen Beseelten ist … Wie erkennt man die?“, antwortete Beo, „Wir suchen nach Mo. Sie ist schon seit gestern verschwunden. Sie muss sich um Zemal kümmern“
    „Wegen Zemal sind alle verrückt geworden. Wer oder was ist er eigentlich?“, fragte Kex verächtlich.
    „Er ist mein Freund!“, blaffte ihm Ker entgegen.
    Beo legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter.
    „Wir wissen nicht, warum er sich so verhält. Es sind Erinnerungen der Alten, die ihn so verändert haben. Deshalb brauchen wir Mo. Sie allein kann ihn da herausholen. Wie, das weiß Mo nicht einmal selbst. Diese Kugel aus Nadamal hat alles noch viel schlimmer gemacht …“, begann Beo.
    „Da drüben im Nachbarhaus ist deine Prinzessin“, fiel ihr Petel ins Wort.
    „… habt ihr Mo vielleicht gesehen?“, fragte Beo.
    Weder Kex noch Petel hörten ihr noch zu. Die beiden waren schon auf dem Weg zur Treppe. Beo sah ihnen mit einem Kopfschütteln hinterher.
    „Komm, suchen wir weiter“, forderte sie Ker auf.
    Wenige Minuten später erreichten Kex und

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