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Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
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Seite. Die neue Älteste hatte sich auf der Reise als geschickte Organisatorin erwiesen. Ohne sie hätten sie es wohl nicht einmal bis hierher geschafft.
    „Wir werden durch die Stadt gehen müssen“, sagte sie.
    Piri nickte.
    „Ich weiß“, stimmte sie zu.
    Also gingen, oder besser rutschten sie den Hügel auf der anderen Seite wieder hinunter, hinein in das Labyrinth aus ehemaligen Straßen und Mauerresten. Weit kamen sie nicht, bis die erste Maschine der Alten auf sie aufmerksam wurde. Der Treck stoppte, Piri trat einige Schritte vor gefolgt von Lelli, blickte der Maschine misstrauisch entgegen. Die Maschine fiepte vor Piris Gesicht, ein einzelnes, rundes und etwas überdimensioniertes Auge musterte sie, daneben blinkte ein kleines rotes Licht auf.
    „Älteste Piri?“, sprach die Maschine plötzlich mit verzerrter, aber doch irgendwie vertrauter Stimme, „Was macht Ihr in Nadamal? Wir haben ... einen Moment … Georg würde euch gerne kennenlernen. Er lädt euch alle ein. Folgt einfach der Maschine. Skio und ich warten vor dem Haus in der Mitte von Nadamal“
     Ilbi, Skio, die verschwundenen Nachtjäger. Ob ihr Enkel Zemal ebenfalls hier war? Sicher, wo sollte er sonst sein. Unruhe ergriff Piri, die Freude auf das Wiedersehen vermischte sich mit einer diffusen Angst. Wie würde er reagieren?
    „Die Nachtjäger haben die Siedlung schon vor  mehreren Monaten verlassen, von irgendetwas müssen sie leben. Vielleicht gibt es hier neue Vorräte“, sagte Lelli, „Wer ist Georg?“
    Piri zuckte mit den Schultern.
    „Wir werden es bald erfahren“, sagte sie.
    Dann winkte sie den anderen Verdammten, ihr zu folgen und lief hinter der schwebenden Maschine her.
    ***
    Als sich die Tür zur Seite schob, verließen sie den kleinen Raum. Fahrstuhl hatte ihn Esrin genannt, obwohl nichts an den großen Fahrstuhl an der Klippe erinnerte. Wie schon vorher, eine eher unspektakuläre Erfahrung. Weder sah man, wo man hinfuhr, noch wie oder von wem die Maschine angetrieben wurde. Man ging hinein, es kribbelte vielleicht ein wenig im Bauch, ansonsten passierte aber nichts. Selbst die Hallen vor dem Fahrstuhl ähnelten sich irgendwie. Erst wenn man in die angrenzenden Räume ging und aus dem Fenster schaute, oder wie jetzt, diese jegliche Fenster vermissen ließen, merkte man, dass man sich bewegt hatte. Esrin lief nun wieder voran.
    „Ich kenne eine Abkürzung zur U-Bahn. Warum sie die Station derart ungünstig platziert haben, bleibt für immer ein Geheimnis der Stadtplaner. Aber gleich da hinten ist die Halle, in der die Züge gewartet werden. Die meisten, die hier arbeiten, steigen dort ein. Zur regulären Station wären es hingehen mehr als fünfhundert Meter“, kommentierte er den Weg.
    Dieser führte noch einige Treppen hinunter und dann hinein in eine sehr große Halle, in der Maschinen der Alten um langgezogene Häuser herum wuselten – zumindest hatten sie Fenster und Türen, erinnerten Houst deshalb an Häuser, wenn sie auch ein wenig ungewöhnlich aussahen –. Im nächsten Moment setzte sich eines der Häuser in Bewegung – vielleicht waren es doch keine Häuser –, fuhr aus der Halle in einen dunklen Tunnel hinaus. Im gleichen Moment schob sich ein anderes dieser … Dinger durch einen weiteren Tunnel herein, die kleinen Maschinen der Alten warteten schon.
    „Die Bahn da drüben fährt gleich ab“, sagte Esrin, „Da müssen wir zwar umsteigen, dafür stehen wir hier nicht noch zwanzig Minuten herum“
    Zielgerichtet ging er auf einen der langgestreckten Kästen zu, öffnete eine der Türen und ging hinein. Houst zögerte noch für einen Augenblick, folgte dann aber. Gleich hinter ihm schloss sich die Tür automatisch, die Bahn – wie Esrin es genannt hatte – ruckelte kurz und fuhr dann aus der Halle ebenfalls hinein in einen dunklen Tunnel. Houst tat es Esrin gleich und setzte sich auf einen der fest montierten Sitze, auch weil die Bahn immer schneller wurde – beängstigend schnell – und ziemlich wackelte. Es fiel schwer, die Balance zu halten. Houst kämpfte gegen das schwindlige Gefühl an und klammerte sich mit beiden Händen am Sitz fest. Eine Weile später verlangsamte die Bahn ihre Fahrt, der Tunnel öffnete sich in eine weit kleinere Halle. Die Türen öffneten, Houst blickte erwartungsvoll zu Esrin, dieser blieb jedoch sitzen. Die Türen schlossen sich wieder und die Bahn fuhr weiter. Sie passierten noch drei weitere dieser Stationen, bis sie ausstiegen. Allerdings nur, um wenig später

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