Die Legende der Dunkelheit: Thriller
das Gebäude erreichten, sobald er langsamer lief, um das Gebäude zu betreten …
Der Mann nahm eine Abkürzung durch eine Hintertür, und einen Moment lang verlor Annie ihn aus den Augen, doch als sie um die Ecke bog, sah sie ihn durch die doppelbreite Tür ins Kunst- und Security-Gebäude verschwinden.
Annie riss das Gewehr von der Schulter und warf es hinter ein paar Büsche, dann rannte sie auf die rote Tür zu, durch die der Mann verschwunden war. Mit erhobener Waffe riss sie die Tür auf und sah gerade noch das Licht durch den Spalt der sich schließenden Fahrstuhltüren blitzen, dann brachte der Fahrstuhl den Wachmann weg nach unten.
Annie raste die Treppen hinunter, die Pistole die ganze Zeit fest umklammert. In weniger als fünfzehn Sekunden hatte sie den unteren Treppenabsatz erreicht. Sie riss die Tür genau in dem Moment auf, als der Aufzug mit einem Pling ankam. Sie stellte sich mit dem Gesicht zur Tür, straffte sich und hob die Waffe und zielte mit beiden Händen. Und als die Türen auseinanderglitten, schoss sie, wobei das Krachen der Kugel durch den Schalldämpfer nur mehr klang wie ein gedämpftes Spucken. Die Kugel traf den Wachmann genau über dem linken Auge und bespritzte die Hinterwand des Aufzugs mit Blut, als hätte jemand sich hier an moderner Kunst versucht. Ohne zu zögern, sprang sie in die große Fahrstuhlkabine, kniete sich über den zusammengesackten Körper und nahm seine weiße Codekarte an sich.
Sie zog vier Kletternocken aus ihrer Jackentasche, stellte sich vor die klinkenlose Tür der Zentrale des Sicherheitsdienstes und steckte die Nocken in die Türfüllung: zwei auf der linken Seite, zwei auf der rechten. Dann drehte sie den äußeren Clip um und löste den Aufklappmechanismus; wenn man sie in eine Felsspalte steckte, konnten sie ein Gewicht von bis zu dreitausend Pfund halten. In diesem Fall hier stemmte sich der Druck von außen gegen die Tür, und wenn jemand von innen versuchte, die Tür zu öffnen, verstärkte das den Druck noch mehr, sodass man sie nicht mehr öffnen konnte und alle, die sich möglicherweise noch in der Kommandozentrale befanden, dort eingesperrt waren.
Annie fuhr mit der weißen Karte des Wachmanns über das Lesegerät auf der Tür, durch die man in den Lagerraum gelangte. Als sie den strahlend weißen Korridor erreichte, bemerkte sie nicht das grüne Licht an der Decke. Sie rannte so schnell sie konnte, bog links ab und war am Ziel.
Sie ließ die Karte über das Lesegerät gleiten und riss die Tür auf, mit gezückter Waffe, den Finger fest auf dem Abzug. Sie reagierte sofort, als sie sah, dass der Wachmann namens Yi sich zu ihr umdrehte und nach seiner Waffe griff, und schoss ihm in den Hals. Er wurde nach hinten geschleudert und sackte zu Boden.
Sie richtete die Waffe auf den ersten der drei Männer in weißem Kittel, aber bevor sie feuern konnte, riss KC den Arm hoch.
»Nein! Es hat schon genug Tote gegeben«, brüllte KC.
»Sie werden uns verfolgen und uns umbringen«, fuhr Annie sie an. »Kapierst du denn nicht, in was für einer Welt du dich bewegst?«
KC lief zu dem groß gewachsenen Mann, der ihr die Codekarte weggenommen hatte, entriss sie ihm wieder und steckte sie in ihre Tasche.
»Das sind Intellektuelle, keine Soldaten, keine Mörder«, sagte KC und ging zu den drei Museumsangestellten und nahm ihnen ihre Codekarten ab. Dann wandte sie sich wieder zu Annie. »Gib mir die Karte.«
»Was für eine Karte?«
»Die Karte, die du benutzt hast, um hier unten hereinzukommen. Dafür hast du jemanden umgebracht. War es der Wachmann?«
Widerstrebend hielt Annie die Karte hoch.
»Wenn sie seine Leiche finden ohne seine Codekarte, können sie dich problemlos aufspüren, weil sie dann wissen, wo du bist.«
KC nahm die Karte an sich.
»Shouji?«, brüllte Annie den groß gewachsenen Mann an und hielt ihm die Waffe ans Gesicht. Er zog sein Handy hervor und gab es ihr. Sie starrte die beiden anderen Männer an, die ihr daraufhin ebenfalls schnell ihre Handys gaben. Sie ließ die Telefone auf den Fußboden fallen und zertrampelte sie in winzige Einzelteile.
KC riss den Hörer des Schreibtischtelefons von der Station, und verfuhr ebenso mit dem Telefon auf dem anderen Schreibtisch.
Dann nahm sie Annies Codekarte sowie die des toten Wachmanns und die der drei Museumsangestellten und legte sie auf die Werkbank. Sie griff in die Schublade, holte eine große Schere heraus und schnitt die erste Karte in der Mitte durch, sodass eine kleine
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