Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch

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Erdgeschoss über ihnen wimmelte es von Wachmännern, sowohl an den Fahrstühlen als auch vor den Treppenhäusern, die beide verriegelt waren. Wenn jemand etwas aus den Untiefen des Venetians gestohlen hatte, war U-2 das ideale Versteck. Um drei Uhr morgens war da keinerlei Personal, keine Sicherheitsbeamten, mit denen man sich herumschlagen musste.
    Noch während sie die Treppe hinaufrannten, erklärte er Lao das Ganze, dann benutzte er seinen Generalschlüssel, betrat U-2 und stellte fest, dass dort niemand war. Laut Liste befanden sich hier aber vier Personen, und zwar in Konferenzraum A.
    Brad zog seine Waffe, Lao folgte seinem Beispiel, und gemeinsam pirschten sie sich an den Konferenzraum heran.
    »Gott sei Dank«, rief Carl, als er aus dem Konferenzraum trat und hinter sich die Tür schloss. »Wir sitzen hier unten fest. Die Fahrstühle funktionieren nicht, die Treppenhäuser sind verschlossen.«
    Brad starrte ihn einen Moment an, dann entspannte er sich. Er erkannte den Mann. Er arbeitete als Verbindungsmann für den Sicherheitsdienst.
    »Carl«, stellte der Mann sich ihm vor und streckte ihm die Hand hin.
    »Brad«, erwiderte er und schüttelte ihm die Hand. »In ein paar Minuten müsste eigentlich alles vorbei sein. Die Kameras haben sich ausgeschaltet, das System startet gerade neu. Eine reine Vorsichtsmaßnahme.«
    »Wollen Sie das da benutzen, um die Kameras zu reparieren?«, fragte Carl und wies mit einem angedeuteten Grinsen auf Brads Waffe.
    »Vorsicht ist besser als Nachsicht.« Brad drehte sich um und lief zurück zu den Aufzügen. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Das System müsste jetzt jeden Moment neu starten. Sobald die Kameras wieder funktionieren, werden auch die Aufzüge wieder fahren, und die Türen gehen auf.«
    »Kein Problem.« Carl wies mit dem Finger hinter sich auf die Tür, die in den Konferenzraum führte. »Die Herren sind so ins Gespräch vertieft, dass ihnen noch gar nicht aufgefallen ist, dass wir hier unten festsitzen.«
    In dem Moment lief Brad an den Aufzügen vorbei, schaute kurz nach rechts und nach oben in die Kamera, und da sah er den kurzen dünnen Draht, sah, dass dieser Draht von der Kamera nach unten zu einem schwarzen Kästchen führte, das auf dem Boden stand. Und seine Gedanken begannen zu rasen.
    »Carl«, sagte Brad, ohne sich zu ihm umzudrehen. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, diese Herren hier hinauszubringen?«
    Carl blieb wie angewurzelt stehen. Er antwortete nicht.
    Brad schaute Lao an, der beschloss, seine Waffe nicht ins Holster zu stecken, und auf Carl zuging. Doch er ging geradewegs an ihm vorbei, legte die Hand auf den Türknauf und öffnete die Tür des Konferenzraums.
    Lao drehte sich zu Brad um und schüttelte den Kopf.
    Michael, Busch und Jon kletterten über die Service-Leiter des Schachts nach oben und ließen ihre Seile neben sich herunterbaumeln. Michael kletterte voraus – so schnell er konnte, den Blick starr auf die Uhr gerichtet; sie hatten noch eine Minute, um zurück in den Konferenzraum zu kommen, dann hatte der Sicherheitsdienst wieder alles im Blick. Er zwang sich, doch mit jeder Sprosse, die er sich seinem Ziel näherte, empfand er mehr Genugtuung. Und sobald er im Besitz dessen war, was der Colonel so dringend brauchte, hatte er ein Druckmittel, mit dem er KC zurückbekommen konnte.
    Als er die Kante des Absatzes erreichte, öffnete er die Fahrstuhltür und kletterte auf die Etage hinaus, doch als er sich aufrichtete, schaute er genau in den Lauf einer Pistole.
    Ein zweiter Mann hielt seine Waffe auf Jon gerichtet und bedeutete ihm, aus dem Aufzug zu klettern. Während er mit der Pistole auf Jons Kopf zielte, nahm er ihm die Waffe ab.
    »Wie viele seid ihr?«, fragte der größere der beiden Männer mit britischem Akzent. Seine Stimme klang ruhig, als wäre das hier etwas ganz Normales.
    »Zwei«, erwiderte Michael, ohne sich umzudrehen.
    Busch hielt sich in der Dunkelheit versteckt und hörte zu, was Michael oben sagte. Er hielt sich an der Leiter fest, doch das Gewicht des Rucksacks voller Chips auf seinem Rücken machte ihm zu schaffen. Doch die Schmerzen in seinen müden Armen und Beinen von der Kletterei verschwanden, als er Michaels Kidnapper hörte.
    Er blickte nach oben in den dunklen Schacht. Zehn Meter über sich konnte er Licht sehen, das Licht, das durch die Ritzen der Aufzugtüren drang, durch die man in den Hauptbereich des Casinos gelangte. Das Licht fiel auf die beiden stehenden Fahrstuhlkabinen. Er