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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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klammerte sich ganz fest an die Leitersprossen, hypnotisierte die Zeiger seiner Armbanduhr und ließ sich Michaels Worte durch den Kopf gehen wie ein Mantra. Fünf Minuten dauerte der Neustart, und diese fünf Minuten waren fast um. Und wenn sie um waren, würden sich die Aufzüge wieder in Bewegung setzen.
    Busch musste sich etwas einfallen lassen, und das musste unbedingt in den nächsten zwanzig Sekunden passieren, denn wenn er sich nichts einfallen ließ, hatte das nicht nur für Michael Konsequenzen, den man dann schnappte, sondern auch für ihn selbst. Der Fahrstuhl würde ihn nämlich von der Leiter kratzen, wenn er sich wieder in Bewegung setzte.
    »Hinsetzen«, sagte Lao auf Chinesisch zu Carl. »Mit dem Rücken zur Wand.«
    Er fuchtelte mit seiner Waffe und bedeutete Michael, das Gleiche zu tun, dann richtete er die Waffe auf Jon, der mit dem Gesicht zur Wand stand und die Hände dagegenstützte.
    Brad griff nach seinem Funkgerät, aber Jon drehte sich mit Schwung um, riss das Bein hoch und trat ihm das Funkgerät aus der Hand, sodass es gegen die Wand knallte und zerbrach. Brads Finger spannte sich auf dem Abzug seiner Waffe, aber Jon griff nach dem Lauf der Pistole und drückte sie nach oben, bis er sie dem Mann aus der Hand gewunden hatte.
    Doch der Mann war ein gleichwertiger Gegner. Er schlug Jon die Waffe wieder aus der Hand, schleuderte sie weg und ging mit bloßen Fäusten auf Jon los.
    Michael nutzte den Augenblick allgemeiner Verwirrung, sprang auf die Füße und bewegte sich auf Lao zu. Der parierte sofort, indem er die gezückte Pistole mit beiden Händen umfasste, sich in typischer Scharfschützenhaltung aufstellte und Michael dabei fest im Blick behielt, sodass nicht der geringste Zweifel bestand, dass er abdrücken würde, falls Michael auch nur eine Bewegung machte. Doch da er mit dem Rücken zum Fahrstuhlschacht stand und sich ganz und gar auf Michael konzentrierte, während Brad und Jon im Korridor aufeinander losgingen, sah er die Gestalt nicht, die aus dem Schacht kletterte und sich von hinten an ihn heranschlich.
    Busch packte Laos Pistole, entwand sie ihm, und verpasste dem Mann zugleich mit der rechten Faust einen so heftigen Schlag gegen die Schläfe, dass dieser der Länge nach zu Boden stürzte.
    Lao drehte sich, doch statt in der Drehung nach seiner Ersatzwaffe zu suchen, griff er nach dem Funkgerät, das an seinem Gürtel hing, einer Waffe, die sich für die drei als genauso tödlich erweisen konnte. Busch stürzte sich auf den Mann, entriss ihm das Funkgerät und warf es zur Seite, dann legte er seine ganzen 230 Pfund Körpergewicht in einen rechten Haken, der den Mann am Kinn traf, sodass dieser die Besinnung verlor.
    Brad schlug und hieb auf Jon ein, aber der wehrte die Angriffe ab, konterte mit einer Serie von Schlägen, die wiederum abgewehrt wurden. Die ganze Zeit analysierte Jon den Stil, die Stärken und die Schwächen seines Gegners, und es dauerte nicht lang, und er entdeckte Brads größte Schwäche. Der Mann verließ sich zu sehr auf seine Größe und seine Kraft. Schnell änderte Jon seine Strategie und trat gegen die Beine des Mannes, sodass er dem Mann schließlich mit einem tiefen Roundhouse-Kick die Kniescheibe brach und ihn niederstreckte. Noch im Fallen sprang Jon zu seiner Waffe, bekam sie zu fassen und richtete sie auf den Mann.
    »Aufstehen«, bellte Jon. »Hände über den Kopf.«
    Brad quälte sich auf die Füße und stützte sich an der Wand ab.
    »Leer ihm die Taschen«, befahl Jon Michael.
    Michael durchwühlte Brads Taschen, zog eine Brieftasche heraus, einen Schlüsselanhänger und einen seltsam aussehenden Schlüssel.
    »Bitte«, sagte Jon, »stell dich in die Fahrstuhltür.«
    Die Hände über dem Kopf humpelte Brad zu der offen stehenden Fahrstuhltür und starrte hinunter in den dunklen Schacht.
    Michael schaute auf seine Armbanduhr: Die fünf Minuten waren um. Er blickte hinauf zu der Kamera; das rote Licht hatte sich noch nicht wieder eingeschaltet.
    »Wir haben keine Zeit mehr«, sagte Michael.
    Ohne zu zögern, schoss Jon Brad in den Rücken, in die linke Seite, in Höhe des Herzens. Brad bäumte sich auf, doch warf die Wucht der Kugel ihn nach vorn, und er stürzte in den dunklen Schacht.
    Jon drehte sich auf dem Absatz um und richtete seine Waffe auf Lao, der hilflos am Boden lag, und schoss ihm mitten ins Herz. Blitzschnell bückte er sich, hob ihn hoch und warf ihn ebenfalls in den Schacht. Als der Körper in den Abgrund stürzte, hörte es

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