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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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Schraubstock.
    »Zieh das hier an«, sagte Simon und hielt ihm ein blaues Hemd hin.
    Wortlos griff Michael nach dem Hemd, zog es an und knöpfte es zu.
    Der Herdentrieb hatte sich durchgesetzt: Alle folgten dem Rudel, obwohl sie nicht wussten, ob sie über eine Klippe stürzen oder in ein Feuer rennen oder sich in Sicherheit bringen würden. Doch Simon wusste ganz genau, wohin sie gingen. Er zog Michael ein Stück von der Menge weg, und Busch folgte ihnen, und so kamen sie schneller voran als die anderen und konnten besser vor ihren Verfolgern weglaufen.
    Und in dem ganzen Wahnsinn hatten sie nicht nur ihre Bewacher abgeschüttelt, sondern auch Jon.
    Sie rannten aus einer Seitentür in die klare Nachtluft, wo sich bald schon ein Menschenmeer sammelte, mindestens tausend Leute, und es wurden immer mehr. Sie blieben in der Menge und liefen etwa hundert Meter über den seitlichen Parkplatz Richtung Norden, bis sie eine schwarze Limousine erreichten. Simon betätigte den elektronischen Türöffner, sie sprangen in den Wagen, und Simon fuhr vom Parkplatz, vorbei an einem Strom von heranrasenden Feuerwehrautos und Krankenwagen.
    »Wenn sich der Staub gelegt hat, wird das Casino stinksauer sein«, sagte Busch.
    »Jaaaa«, pflichtete Simon ihm bei, »und euer Colonel-Freund wird auch bedient sein. Wenn dem aufgeht, dass er dasitzt und keiner kommt, wird der vor Wut an die Decke gehen.«
    »Du bist spät dran. Wie lange bist du schon hier?«, wollte Busch wissen.
    »Lang genug, um dich vor dir selbst zu schützen«, erwiderte Simon und lenkte den Wagen über die Brücke zurück in die Altstadt von Macao.
    »Weißt du«, meinte Busch, »du solltest wirklich keine Witzchen reißen, das ist alles deine Schuld –«
    »Danke«, sagte Michael zu Simon und schnitt Busch das Wort ab. »Hast du meine E-Mails bekommen?«
    »Jawohl.« Simon hielt seinen Minicomputer hoch.
    »Was zum Teufel stand auf diesen Seiten?«, wollte Busch wissen.
    »Es war ein Nachtrag zu Marconis Testament, in dem es um Gegenstände ging, die er erst vor Kurzem erworben hatte und die in seinem ursprünglichen Testament nicht erwähnt wurden. Er hat alles seiner Frau und dem Kind vermacht.«
    Michael dachte an die Qual in Marconis Gesicht und in seinem Aufschrei und erinnerte sich an die Leichen ohne Kopf, die in dem schlossartigen Anwesen lagen, das dem Mann gehört hatte.
    »Xiao wollte das Tagebuch nicht kaufen«, fuhr Simon fort. »Er hatte nie die Absicht, Geld dafür zu bezahlen. Er hatte von Anfang an vor, Marconi zu ermorden und es einfach zu stehlen.«
    »Und aus diesen drei Seiten geht hervor, wo sich das Buch befindet?«
    »Darin werden eine Reihe von Transaktionen aus der letzten Zeit umrissen: Wem er Geld geborgt hat, wer Spielschulden bei ihm hat, Dinge, die nicht in irgendeinem öffentlichen Nachlass auftauchen sollten. Zusammen mit der Information, wo sich die Schatulle befindet, in der das Kostbarste versteckt ist, was er besaß.«
    »Wo fahren wir hin?«, fragte Busch.
    »Wie geht es KC?«, wollte Simon von Michael wissen.
    »Ich glaube, sie ist krank …«
    Simon schaute Michael tief in die Augen. »Nun, wir werden sie finden, und falls sie wirklich krank ist, werden wir sie wieder gesund machen. Hörst du?«
    Es wurde still im Wagen.
    »Und Paul, um deine Frage zu beantworten – du wirst nicht glauben, wo wir hinfahren.«
    »Wie?, schrie Lucas Jon ins Gesicht. Die Zurückhaltung, die der Colonel sonst an den Tag legte, war verschwunden. »Sie hatten sie unter Bewachung … und sie entwischen mit dem Inhalt der Kassette? Ich kann Ihnen gar nicht sagen, was für ein absolutes Desaster das ist.« Lucas hielt inne. »Wie zum Teufel haben die das Buch da herausnehmen können, ohne dass Sie es mitbekommen haben?«
    »Sie haben das Buch nicht.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Weil die Kassette, die wir hatten, ausgetauscht –«
    »Ach wirklich?«, fiel Lucas ihm ins Wort und warf mit der leeren Kassette nach Jon. Der zuckte zusammen, drehte sich aber gerade noch rechtzeitig weg, sodass das Teil ihn nicht im Gesicht traf. »Wir waren diejenigen, die den Austausch gemacht haben. Wie ist es da möglich, dass die Kassette, die Sie aus U-6 gestohlen haben, plötzlich leer war?«
    Jon hatte Mühe, nicht ebenso zornig zu werden wie Lucas.
    »Mir hat man eine leere Kassette übergeben«, sagte Lucas. »Was war in der Kassette, die Sie gesehen haben, in der, die man in den privaten Spielsalons geöffnet hat?«
    Jon antwortete nicht, er wollte nicht

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