Die Legende der Dunkelheit: Thriller
KC, Busch, Simon und Jon am Eingang zur privaten Abflughalle ab, gab ihren Mietwagen zurück und bestieg dann ein Flugzeug nach San Francisco. Es wurde Zeit, dass sie sich beruflich veränderte.
Die fünf hasteten durch den Privatterminal des Beijing International Airport zu Steven Kelleys Jet, der mit laufenden Motoren und heruntergeklappter Gangway auf sie wartete.
»Dein Vater wird echt sauer sein«, sagte Busch. »So viele Meilen, wie du mit der Maschine fliegst, und dann die Treibstoffkosten –«
»Dafür werde ich aufkommen«, fiel Simon ihm ins Wort. »Ich bin schließlich schuld.«
»So viel Kohle hast du?«, fragte Busch. »Nicht schlecht für einen Mann, der ein Armutsgelübde abgelegt hat.«
Busch klopfte Simon auf die Schulter, und sie stiegen in das Flugzeug, wobei Busch genau darauf achtete, dass er mit dem linken Fuß zuerst ging.
Michael half KC die Stufen hinauf. Obwohl sie ohne Hilfe gehen konnte, sah Michael an ihren Augen, welche Schmerzen ihr das bereitete. Er glaubte kein einziges Wort von diesem ganzen Zeug mit Zauberei, Hokus-Pokus und Legenden, denn er wusste, dass die Krankheit ihren Ursprung in der Wissenschaft hatte, in der Natur. Der Atem des Drachen wurde bereits in den Geschichtsbüchern erwähnt, und nicht nur Zheng He verwies darauf, auch der Yongle-Kaiser, und das Gleiche galt für das Gegenmittel, das Yin zu dem Yang, die Tränen des Phoenix . Wenn die Sache nicht so ernst gewesen wäre, hätte Michael laut gelacht über diese Namen. Doch letztendlich war es völlig unwichtig, ob das Ganze Zauberei war oder Wissenschaft, Geschichte oder Legende: Michael würde das Elixier finden, und er würde an die heilsame Wirkung glauben, denn es war das Einzige, was KC vor dem Tod retten konnte, der immer schneller nahte.
»Ich hab uns ein Boot besorgt«, sagte Busch und klappte sein Handy zu.
»Was für ein Boot?«, wollte Michael wissen.
»Eines, das auf dem großen weiten Meer nicht untergeht. Habe es mit deiner Kreditkarte reserviert, dachte mir, du hast nichts dagegen. Hab auch schon dem Piloten gesagt, wo er uns auf den Philippinen absetzen soll. Von da haben wir dann eine zwölfstündige Bootsfahrt nach Südosten vor uns.«
KC klappte ihren Sitz zurück. »Was, wenn Lucas vor uns da ist?«, fragte sie.
Michael lächelte sie an. »Darüber würde ich mir an deiner Stelle keine Sorgen machen.«
Kapitel 55
L ucas saß auf der Brücke des zwanzig Meter langen Schiffes der US-Marine, das mit fünfunddreißig Knoten durch den relativ ruhigen Ozean glitt. Eines einzigen Telefonanrufs hatte es bedurft, und das Boot war startklar gewesen und hatte ihn mit einer dreiköpfigen Crew erwartet, als er auf den Philippinen gelandet war.
Lucas blickte hinaus über den blauen Ozean und gab sich eine Spritze in den Arm mit einem starken Cocktail aus Schmerz- und Aufputschmitteln. Der Medikamentenmix dämpfte einerseits die Schmerzen und sorgte zugleich dafür, dass er bei Kräften blieb, doch er konnte den nahenden Tod nicht aufhalten.
Annie war mit zwei von Lucas’ Männern am Bug. Nach fünfstündigem Flug war sie fast zur gleichen Zeit gelandet wie Lucas. Das Schiff hatte am Kai auf sie gewartet, und es wurde kein einziges Wort gesprochen, bis sie sicher unterwegs waren und der Kurs nach den Koordinaten eingegeben war, die Annie mittels Zheng Hes Kompass und der Landkarte berechnet hatte.
Sie hatten die ersten zwei Stunden ihrer insgesamt achtstündigen Fahrt bereits hinter sich, als Jon Annie auf ihrem Satellitentelefon anrief und ihr die veränderten Koordinaten durchgab. Annie verfluchte sich selbst, einmal dafür, dass sie falsch gerechnet hatte, vor allem aber, weil Jon recht behalten hatte.
Da sie Michael und seinen Leuten zwei Stunden voraus waren, hatten sie mehr als genug Zeit, vor ihnen an Land zu gehen. Jetzt, da sie über sämtliche Informationen verfügten, würde es keinen Wettlauf mehr geben: Lucas und Annie würden als Erste auf Penglai landen. Und Jon würde verhindern, dass Michael und seine Freunde zu der Insel kamen.
Jon öffnete seinen schwarzen Rucksack, zog zwei 9mm Sig Sauer heraus, drei Magazine und sein Messer. Er schob in jede der Waffen ein Magazin und steckte beide hinten in den Hosenbund. Das Messer schob er in die Scheide und befestigte es so an seinem Knöchelband, dass es unter dem Hosenbein versteckt war. Vier Leute waren an Bord. Michael und KC wären kein Problem, doch Simon war gefährlich, hatte das schnellste Reaktionsvermögen, deshalb musste
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