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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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spontane Spritztour mit einer neuen Freundin den Kopf frei, und das Ganze half ihr, die Welt aus einem neuen Blickwinkel zu sehen.
    »Ich brauche eine Stunde, um etwas Geschäftliches zu erledigen, und dann habe ich dreiundzwanzig Stunden, um mich zu amüsieren. Gleich morgen können wir dann wieder zurückfliegen und lassen Sie vorher in London raus.«
    »Von wo zurückfliegen?«, fragte KC, bemüht, nicht zu sehr zu zeigen, wie neugierig sie war.
    »Aus einer der tollsten Städte, die ich je gesehen habe. Waren Sie schon mal in Granada?«

Kapitel 8
    G uten Morgen, Mr St. Pierre«, begrüßte ihn der Mann, der das Tor bewachte, das am Westchester Airport zum Terminal für Privatmaschinen führte.
    Aus seinem Wagen starrte Michael zu dem Mann hoch, der einen blauen Blazer und eine graue Hose trug.
    »Sie können Ihren Wagen überall abstellen, wo etwas frei ist.« Der Mann wies auf den kleinen leeren Parkplatz zu seiner Rechten. »Ihre Maschine ist startklar. Es sind schon fast alle an Bord. Man hat mir gesagt, Sie würden noch auf einen weiteren Passagier warten, aber der müsste jetzt auch jede Minute da sein.«
    Nachdem er dem Mann kurz zugenickt hatte, fuhr Michael durch das Tor und parkte seinen Wagen. Als er aus seinem SUV stieg, drehte er sich um und begutachtete den Jet, der auf dem Rollfeld stand. Der weiße Boeing Business Jet war nicht das, was er erwartet hatte; er hatte sich darauf eingestellt, den Flug eingequetscht in einer lauten, übergroßen C-130 Transportmaschine zu verbringen, nicht in dem Luxusflugzeug, vor dem er jetzt stand. Michael kannte den Jet gut, ja sogar sehr gut, da sein Vater so einen hatte, fast das gleiche Modell. Das Fünfunddreißig-Millionen-Dollar-Flugzeug war ein fliegendes Luxusbüro, wie es von Firmenbossen, Milliardären und Hollywoodbonzen benutzt wurde.
    Er schüttelte den Kopf darüber, wie viel Geld die Regierung verschwendete, indem sie Militärpersonal in einem Luxusjet verwöhnte, und musste unwillkürlich daran denken, wie viele Schutzwesten man für 35 Millionen Dollar kaufen könnte.
    »Von wegen primitives Leben«, meinte Busch, als er auf der Beifahrerseite aus dem Wagen stieg. Dann ging er zu Michael und nahm das Gepäck. Michael reiste immer mit wenig Gepäck und besorgte sich lieber an seinem Zielort die Dinge, die er brauchte. Busch war da anders. Er war gern auf alle Eventualitäten vorbereitet und schleppte normalerweise alles mit, was er unter Umständen brauchen könnte – dieses Mal allerdings nicht. Er hatte Jeannie erzählt, dass KC Michael verlassen habe und dass er ihn für eine Weile aus der Stadt bringen müsse, damit er auf andere Gedanken kam durch Männergespräche, ein paar Runden Golf und vielleicht ein bisschen Zeit zum Nachdenken. Er hatte ein paar Klamotten zusammengerafft, sie in eine Tasche geworfen und war aus dem Haus gestürzt.
    Nachdem er die Tasche in Michaels Wagen geworfen hatte, war er dann noch einmal zu ihr zurückgegangen, hatte Jeannie in seine muskulösen Arme genommen und geküsst. Schließlich hatte er sie losgelassen, ihr tief in die Augen geschaut und gesagt: »Hier geht es nicht darum, irgendwie Spaß zu haben.« Und als Jeannie ihm daraufhin tief in die Augen sah, wusste Busch, dass sie Bescheid wusste. Sie brauchte bloß den Ausdruck in Michaels Gesicht zu sehen, mit dem er sie durch das Wagenfenster anstarrte, und sie wusste, dass es hier weder um Golf ging, noch darum, Michael aufzumuntern. Es ging um etwas Gefährliches.
    Es war nicht das erste Mal, dass Paul mit Michael auf und davon ging, um »zu golfen«, und sie waren nie sonnengebräunt und mit irgendwelchen Golfgeschichten zurückgekehrt, sondern mit zerschundenem Körper und mit tief in den Höhlen liegenden, müden Augen.
    »Viel Glück«, sagte sie und erwiderte seinen Kuss. »Bleib nicht zu lange weg. Wir haben nächsten Samstag das Bankett anlässlich des Kids’ Award.«
    »Ich weiß. Bis dahin bin ich wieder da.«
    »Und noch etwas, Paul: Passt auf an den hinteren neun Löchern. Damit habt ihr zwei anscheinend immer die meisten Schwierigkeiten.«
    Michael ging die Gangway hinauf, ließ den Blick über das Flughafengelände schweifen und fragte sich, ob er jetzt vielleicht das letzte Mal in New York, ja überhaupt in den Vereinigten Staaten war. Busch ging voraus wie ein Linebacker, der jeden niederknüppeln würde, der sich seinem Freund in den Weg stellte. Busch zog den Kopf ein, als er durch die Tür ging, und betrat das Flugzeug, ganz gezielt mit

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