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Die Legende der Wächter 4: Die Belagerung

Die Legende der Wächter 4: Die Belagerung

Titel: Die Legende der Wächter 4: Die Belagerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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Würmer, desto besser“, sagte Digger.
    Ob es nun in der Höhle spukte oder nicht, sie waren froh über den Unterschlup f – auch wenn es tatsächlich ziemlich nach Fisch müffelte. Bald kamen auch Digger und Hortense mit den Schnäbeln voller Würmer zurück. Otulissa und Gylfie setzten die Würmer auf Sorens verletzten Schwanz.
    „Jetzt müsste Mr s Plithiver hier sein!“, seufzte Gylfie. „So gut wie eine Nesthälterin kriegt das keine Eule hin.“
    Die Würmer linderten zwar die Schmerzen, aber im Lauf des Nachmittags bekam Soren Fieber. Die Wunde hatte sich entzündet. Gegen Abend schlug er im Fieberwahn um sich. An den Weiterflug war nicht zu denken. Um Mitternacht atmete er flach und jeder Atemzug schien ihn große Anstrengung zu kosten. Seine Freunde waren in größter Sorge. Jedem Einzelnen ging der schreckliche Gedanke durch den Kopf: Muss Soren sterben? Doch nicht jetzt, nach allem, was sie zusammen durchgemacht hatten! Sie hatten gegen Eisenschnabel und seine Reinen gekämpft. Sie hatten sich in das Sankt Äggie eingeschlichen und waren wieder entkommen. Soren hatte Finny die vernarbte Kehle aufgeschlitz t … Beim Großen Glaux, das durfte nicht alles umsonst gewesen sein! Doch von Sorens heiserem Röcheln schien der ganze Baum zu schwanken. Ängstlich beobachteten die Freunde, wie sich die Brust des jungen Schleiereulerichs mühsam hob und senkte. Wenn er zwischendurch die Augen öffnete, blickten sie ins Leere und schienen niemanden zu erkennen. Die sechs waren verzweifelt. Als Hortense mit einer neuen Ladung Würmer angeflogen kam, trat Morgengrau auf den Ast hinaus.
    „Die Würmer helfen nicht. Fällt dir noch etwas anderes ein, was wir tun können? Gibt es in der Gegend eine Nesthälterin oder sonst wen, der sich mit Krankenpflege auskennt?“
    Der Kauz überlegte. Ihm fiel schon jemand ei n … aber er konnte sich nicht überwinden, das Adlerpaar aufzusuchen, das mit einer wunderlichen Eule namens Nebel zusammenlebte. Die Adler waren nicht sehr freundlich zu ungebetenen Besuchern. Hortenses Eltern meinten immer, man ließe sie besser in Ruhe. Außerdem gab es auf dem Weg dorthin viele Krähen. Nicht zu vergessen das Wäldchen, in dem Flugschlangen ihr Unwesen trieben. Die Schlangen besaßen zwar keine richtigen Flügel und auch keine Hautflügel wie zum Beispiel Gleitbeutler, aber sie schnellten in weiten Sätzen von Baumkrone zu Baumkrone. Es hieß, sie seien hochgiftig. Angeblich hatte ihr Gift in kleiner Menge heilende Eigenschaften. Trotzdem war mit den Flugschlangen nicht zu spaßen. Sie galten als bösartig und gefräßig. Die Adler waren die einzigen Vögel, die eine Art Waffenstillstand mit ihnen geschlossen hatten.
    Auch Gylfie kam nun aus der Höhle. „Bitte denk noch mal nach, Hortense!“, schluchzte sie. „Soren darf nicht sterben!“
    Hortense schüttelte den Kopf. „Ic h … ich kann euch nicht weiterhelfen.“ Damit flog er davon. Ihm war klar, dass der Schleiereulerich bei Morgengrauen tot sein würde.
    Hortense flog kreuz und quer durch den Wald. Aus irgendeinem Grund brachte er es nicht über sich heimzufliegen. Seine Geschwister waren kürzlich geschlüpft, und seine Eltern waren nur noch damit beschäftigt, die hungrigen Schnäbel zu stopfen. Da flog er lieber noch ein bisschen spazieren. Ob wohl eins der neuen Küken auch den Namen Hortense bekommen würde? Der Gedanke gefiel ihm gar nicht. Dann musste er wieder an den sterbenden Schleiereulerich denken. Blinzelnd klappte er die Augen auf und zu.
    Der junge Fleckenkauz wusste selbst nicht, wie ihm geschah, aber auf einmal flog er einen großen Bogen und schraubte sich immer höher, bis er über dem Gebirge war. Auf dem höchsten Gipfel thronte der Adlerhorst. Hortense war flau im Magen, er konnte die Flügel nur mit Mühe ruhig halten.
    Da schnellte vor ihm eine grün schimmernde Schlange durch die Nacht. Nein, ich werde jetzt nicht flügelstarr!, ermahnte sich der Fleckenkauz und wich der Schlange geschickt aus.
    Hortense begegnete noch drei weiteren Schlangen, doch er ließ sich nicht von seinem Ziel abbringen. Dann spürte er etwas neben sich herfliegen. Eine Schlange war das nicht, aber was dann? Es kam ihm vor, als würde er von einem Wolkenfetzen verfolgt, der abwechselnd hinter, neben und vor ihm herschwebte. Immerhin schien die sonderbare Wolke die Flugschlangen fernzuhalten.
    Die beiden Adler saßen in ihrem Horst. Das Nest nahm fast die ganze Baumkrone ein. Hortense landete auf dem Rand.
    „Na, Kleiner, was

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