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Die Legende der Wächter 6: Die Feuerprobe

Die Legende der Wächter 6: Die Feuerprobe

Titel: Die Legende der Wächter 6: Die Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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ihn aber nicht entdecken können. Jetzt überflogen sie die sturmumtoste, felsige Landspitze ein zweites Mal. Die Zeit wurde allmählich knapp. Schon in ein paar Nächten sollten sie sich mit den anderen Brigadeteams auf der Schwarzhuhninsel treffen.
    „Stell dir vor, wir sind die Einzigen, die unverrichteter Dinge dorthin komme n … wie peinlich!“, sagte Martin.
    „Allerdings. Otulissa hat ihre Aufgabe bestimmt wieder mal übererfüllt“, pflichtete ihm Ruby bei.
    „Wahrscheinlich hat sie nicht nur das Buch über Tupfitis gefunden, sondern es auch gleich noch auswendig gelernt und vier andere Bücher dazu.“
    „Wenn wir Hauk wirklich nicht finden, können wir ja vielleicht die anderen fragen, ob sie uns bei der Suche helfen.“
    „Vergiss es. Ich sage nur: Packeis und Fallwinde.“
    „Waschbärkacke! Das hatte ich ganz vergessen. Packeis hört sich übel an.“
    „Die Fallwinde sind schlimmer.“
    „Ich stelle sie mir ähnlich gefährlich vor wie die Augenwand eines Orkans.“ In eine Augenwand zu geraten, war lebensgefährlich. Man wurde so lange umhergewirbelt, bis einem die Flügel abrisse n – ein schrecklicher Tod.
    „Da unten ist etwas!“, meldete Martin plötzlich.
    „Wo?“
    „Direkt unter uns. Es leuchtet.“
    „Jetzt sehe ich es auch!“
    Die beiden jungen Eulen schraubten sich abwärts. Unter ihnen glitt ein matt schimmerndes Band über den Boden. Sein Winden und Schlängeln hatte etwas Hypnotisierendes. Doch da ringelte sich das Band plötzlich zusammen, hob den großen, kugeligen Kopf und riss das mit spitzen Zähnen bewehrte Maul auf. „Vasschink derkuna framachtin?“
    „Was heißt noch mal ‚ein wenig‘ auf Krakisch, Ruby?“
    „Das fragst du mich?“
    „ Michten , glaube ich.“ Martin wandte sich an die Schlange. „Iby bischen michten Krakisch.“
    „Hoolisch fynn? Vhor Issen?“
    „Ä h … ja. Wir kommen aus Ga’Hoole.“
    „ Bischen michten Hoolisch kutzen . Ich sprechen ein paar Wörter Hoolisch.“
    Martin schaute Ruby an. „Lass uns landen!“
    Die beiden Eulen ließen sich auf einem Felsvorsprung nieder und die Schlange fuhr fort: „Gunden Vhagen.“
    Martin neigte den Kopf. „Gunden Vhagen.“ Auch Ruby sagte „Guten Abend“ auf Krakisch.
    „Vhrunk tuoy achtin?“
    „Hä?“, machte Martin. „Ich meine, wie bitte?“
    „Was euch herführen?“
    „Ä h … Augenblickche n …“ Martin raunte Ruby zu: „Gib mir mal die Vokabelliste, die uns Otulissa zusammengestellt hat.“
    Ruby löste die Schnur, mit der ein Metallröhrchen an ihr Bein gebunden war, und zog einen zusammengerollten Zettel heraus.
    „,Schlange ‘ … ,Schlange ‘ … Wo steht doch gleich ,Schlange ‘ …“ Martin ließ den Blick über die Liste wandern.
    „Hordo!“ , sagte das Schlangenmännchen.
    „Ach richtig. Genau. Du bist ein Hordo .“
    Die Schlange verdrehte geringschätzig die Augen. „Ich selber wissen, dass Schlange. Du glauben, ich blöde?“
    „Du bist eine Kjellschlange.“
    „Jou.“
    „Damit wollte ich nur sagen, dass du vielleicht die Kjellschlange kennst, die wir suchen: Hauk van Hock.“
    „Was ihr wollen von Hauk?“
    Immerhin ist er gesprächiger als alle anderen, denen wir bis jetzt begegnet sind , dachte Martin.
    „Du gute Fliegerin, Sumpfohr.“
    „Hast du uns etwa beobachtet?“, fragte Martin argwöhnisch.
    „Jou.“
    „Wie lange schon?“, wollte Ruby wissen.
    „Zwei, drei Tage. Und du, Säger, du fliegen abwärts wi e … äh, cominzee bischen? “ Das Schlangenmännchen schien nach dem passenden Wort zu suchen. „Wi e … wie Kohlenfänger.“
    Martin blinzelte verdutzt. „Meinst du vielleicht ,wie ein Glutsammler‘?“
    „ Jou . Glutsammler.“
    Martin nahm seinen Mut zusammen und trat vor das Schlangenmännchen hin.
    Sägekäuze sind ziemlich klein, und auch wenn Martin sich reckte, war er noch immer nicht auf Augenhöhe mit der Schlange. Er hielt ihren Blick trotzdem fest.
    „ Du bist Hauk, stimmt’s? Du bist der, zu dem uns Ezylryb geschickt hat.“
    „Kann sein, kann auch nicht sein.“
    „Doch, du bist Hauk. Und du sprichst viel besser Hoolisch, als wir Krakisch sprechen. Warum hast du dich so lange vor uns versteckt? Und warum willst du nicht zugeben, dass du alles verstehst, was wir sagen?“
    „Woher ich wissen, dass Ezylryb euch schicken? Woher ich wissen, dass ihr nicht lügen?“
    Ruby war gekränkt. „Wir lügen nicht!“
    „Ich machen Probe. Wie heißen Ezylrybs Nesthälterin?“
    „Oktavia!“
    „Wie viele Zehen

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