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Die Legende der Wächter 6: Die Feuerprobe

Die Legende der Wächter 6: Die Feuerprobe

Titel: Die Legende der Wächter 6: Die Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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fleißig.“
    „Sie sind schwach! Haben keine Kraft. Und dumm! Nunschat! Nachsun, nynik, nuftan! “ Das hieß grob übersetzt: „Kommt nicht infrage!“
    „Schon gut, schon gut. Vergiss es einfach. Gare heeldvig “, sagte Martin hastig.
    Hauk schien besänftigt und streckte sich wieder. Der Sägekauz wechselte vorsichtshalber das Thema, stellte die nächste Frage aber auch aus ehrlicher Neugier. „Was wurde eigentlich damals aus Ezylrybs Bruder Ifghar?“
    „Du meinst den Wendehals?“ Hauk spie das Wort voller Verachtung aus.
    „Ja.“
    „Ifghar wurde bei dem Gefecht ebenfalls schwer verwundet. Er und sein Diener, die falsche Schlange Grägg, sind zusammen mit den Eiszehen geflohen.“
    „War dieser Grägg auch eine Kjellschlange?“
    „ Jou . Ein widerwärtiger Bursche. Er war dem Bingelsaft verfallen.“
    „Bingelsaft?“
    „ Jou . Davon wird man trufynkken.“ Hauk schlenkerte mit dem Kopf hin und her.
    Martin und Ruby begriffen sofort, was er meinte. Bingelsaft war offenbar ein berauschendes Getränk, ähnlich wie der Milchbeerenmet, den die erwachsenen Eulen auf Festen tranken.
    „Für Bingelsaft macht der Bursche alles, was man von ihm verlangt. Ifghar verschafft ihm das Zeug. Keine Ahnung, wo die beiden abgeblieben sind. Vermute, die Eiszehen haben sie auch irgendwann rausgeworfen. Wer will schon einen Wendehals und eine falsche Schlange?“
    „Grägg war also auch ein Verräter?“
    „ Jou . Grägg van Slonk hieß er mit vollem Namen. Für einen Becher Bingelsaft hätte er seine eigene Großmutter verraten.“

Der Alte vom Fjord

    Die gewundene Passage zwischen den Eisschollen wurde immer schmaler. Svall stieß die Schollen beim Schwimmen mit der Schnauze weg. Die vier Eulen flogen über ihm.
    Die sternklare Nacht hatte etwas Magisches. Der Himmel spiegelte sich im Fjord und es sah aus, als glitte der Eisbär zwischen Sandbänken aus lauter Sternen hindurch. Erde und Himmel, Eis und Luft, Wasser und Stern e – Svall glich einem Weber, der aus all dem einen wunderschönen Wandteppich schuf, auf dem alles vereint war, was die Nordlande ausmachte.
    „Wenn jetzt Sommer ist, wüsste ich gern, wie hier der Winter aussieht“, sagte Morgengrau halblaut.
    „Hoffentlich müssen wir es nicht selbst herausfinden, weil wir hier festsitzen“, gab Digger zurück.
    „Pst!“, machte Soren. „Ich höre etwas.“
    „Ich auch“, sagte Eglantine. „Singt da etwa jemand?“
    Die beiden Schleiereulen drehten lauschend die Köpfe und Soren rief zu Svall hinunter: „Was ist das? Es klingt wie ein Lied.“
    Svall hob den Kopf. „Gute Ohren! Ich hören noch nichts. Aber wir bald da. Ihr sehen Klippen?“ Aus der Eislandschaft unter ihnen ragten hohe, steile Wände auf, die im Licht der Sterne golden glitzerten. „Dort wohnen Moss.“
    „Aber wer singt da?“, fragte Soren. Jetzt hörten es auch Morgengrau und Digger.
    „Die Skog “, lautete Svalls Antwort.
    „Was ist eine Skog ?“
    „Eine Skog erzählen von früher, dichten Lieder, bewahren die Geschichte der Sippe.“ Der Bär hob die Pranke. „Still sein! Zuhören!“
    Der Fjord mündete in eine weite Bucht. Sie war von Steilwänden gesäumt, in denen sich unzählige Höhlen auftaten. Einzelne Felsbrocken ragten aus dem Wasser. Zu einem solchen Felsen schwamm Svall hin und die vier Eulen landeten auf seiner Kuppe. Als das Lied verklang, patschte Svall mit der Pranke aufs Wasser, dass es in der Bucht nur so widerhallte, und aus einer Felshöhle flatterten zwei prächtige Schnee-Eulen.
    Die größere Schnee-Eule, das Weibchen, hielt Soren für die Sängerin, beziehungsweise die Skog . Bei dem kleineren Eulenmännchen handelte es sich hoffentlich um Ezylrybs alten Freund Moss.
    „Gunden Vhagen, Svallkin“ , begrüßte das Schnee-Eulenmännchen den Eisbären.
    „Gunden Vhagen, Mosskin. Mischmictah sund heelving dast“ , erwiderte der Bär.
    „Hm“, machte die kleinere Eule, dann ließen sich beide Schnee-Eulen auf einem Felsvorsprung nieder.
    „Bischen Hoolisch, vrachtung isser“ , brummte Svall. Doch die Schnee-Eulen hörten gar nicht hin, sondern starrten mit ihren stechend gelben Augen auf die Kampfkrallen an Sorens Füßen. „Ah!“, rief der Eisbär. „Youy inker Planken der Criffen skar di Lyze.“
    „Was hat er gesagt?“, fragte Morgengrau mit gedämpfter Stimme.
    „Irgendwas über Ezylrybs Kampfkrallen“, gab Digger im Flüsterton zurück.
    Jetzt hob das Schnee-Eulenmännchen den Fuß.
    „Du sollst zu ihm kommen, Soren“,

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