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Die Legende der Wächter 6: Die Feuerprobe

Die Legende der Wächter 6: Die Feuerprobe

Titel: Die Legende der Wächter 6: Die Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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gehört. Strix Struma kam aus derselben Familie.“
    „Und dein neuer Bekannter ist gegen Krie g – na und? Ich finde das nicht schlimm.“
    „Ich schon!“
    „Wenn er sich nicht für den Krieg interessiert, wofür dann?“
    „Für Medizin. Er will hier bei den Brüdern Kräuter- und Heilkunde studieren.“
    „Die Glaux-Brüder sind für ihre Heilkunst berühmt. Sie besitzen die größte Sammlung von Werken über Kräuterkunde, Krankheiten und Heilmethoden. Darum sind übrigens auch wir hergekommen. Damit du die letzte noch erhaltene Ausgabe von Tupfitis und andere Störungen des Muskelmagens studieren kannst.“
    „Daran brauchst du mich nicht zu erinnern“, erwiderte Otulissa gereizt. „Also lo s – fliegen wir in die Bibliothek. Die wortlosen Fachgespräche sind bestimmt schon in vollem Gange. Ich krieg hier noch mal die Gefiederräude, das sag ich dir!“
    Gylfie schüttelte nur den Kopf. Otulissa war wirklich unmöglich. „Versprich mir eins“, sagte sie.
    „Nämlich?“
    „Dass du dich zusammenreißt! Nicht, dass dir noch ein gewisses Wort entwischt.“
    „Sei nicht albern. Das passiert bestimmt nicht.“
    Gylfie war keineswegs beruhigt. Otulissa konnte unberechenbar sein. Jetzt zum Beispiel . Gylfie war klar, dass sich die Fleckenkäuzin in ihren jungen Artgenossen verliebt hatte. So etwas war ganz untypisch für Otulissa. Dafür hatte sie normalerweise keine Zei t – und außerdem verstand sie überhaupt nichts vom Flirke n – so hieß „Flirten“ in der Eulensprache.
    Doch als sie sich in der Studierstube zu den anderen Eulen gesellt hatten, dachte Gylfie unwillkürlich: So kann man sich irren.
    Man sprach über Tupfitis. Otulissa war natürlich die Wortführerin. Soeben verbreitete sie sich über die vier Quadranten des Muskelmagens, denen verschiedene Charaktereigenschaften zugeordnet waren. Und wem nickte sie beim Reden ständig zu? Keinem anderen als Cleve von Fjordmor, dem jungen Fürsten aus der Sippe der Snarth.
    „Nur so als Beispiel, Clev e …“, Otulissa blinzelte ihm neckisch zu, „ … ich würde mal behaupten, dass du im dritten Quadranten Fliebis im Überfluss besitzt.“
    „Meinst du?“
    „Oh ja! Das ist bei allen außergewöhnlich begabten und klugen Fleckenkäuzen der Fall. Eine Verwandte von mir, die bedeutende Wetterwissenschaftlerin Strix Emerill a …“
    „Oooh!“ Ein Raunen ging durch die Anwesenden.
    Gylfie traute ihren Augen und Ohren nicht. Ihr ganzer Auftrag war in Gefahr, wenn sich Otuliss a – ausgerechnet Otulissa ! – derart ablenken ließ. Und dann auch noch von einem eitlen jungen Kauz, und wenn er hundertmal einer bedeutenden Sippe entstammte. Jetzt plusterte Otulissa doch wahrhaftig das Gefieder, um ihre Flecken möglichst vorteilhaft zu präsentieren! Beim Glau x – jetzt ist sie endgültig gaga geworden!

Hauk van Hock

    „Ich bin noch nie so wortkargen Eulen und Schlangen begegnet wie hier auf der Sturminsel“, schimpfte Martin. Der Sägekauz flog zusammen mit Ruby den westlichen Zipfel der Insel ab. Die beiden hielten Ausschau nach einer betagten Kjellschlange namens Hauk van Hock. Kjellschlangen waren aus Eulensicht eine wunderliche Schlangenart. Erstens waren sie nicht rosa wie Nesthälterinnen, sondern ihre Schuppen schillerten in grünblauen Schattierungen. Blind waren sie auch nicht. Sie waren für ihre überragende Körperkraft bekannt, obendrein waren ihre muskulösen Leiber außerordentlich biegsam. Kjellschlangen konnten unterirdische Gänge ausheben und feindliches Gebiet untertunnel n – sogar wenn der Boden gefroren war! Und sie schwammen so gut wie Robben und Seehunde.
    Im Krieg der Eisklauen war Ezylryb als Erster auf die Idee gekommen, diese Schlangen als Geheimwaffe einzusetzen. Die Kjellschlangen nahmen nicht nur an den Gefechten zu Lande teil, sondern auch am Luftkampf. Dazu trugen die Eulen sie auf dem Rücken. Hauk van Hock hatte die Schlangeneinheit damals befehligt und auch Ezylrybs spätere Nesthälterin Oktavia ausgebildet. Nun sollten Martin und Ruby ihn als Verbündeten im Krieg gegen die Reinen gewinnen. Eine möglichst große Anzahl Kjellschlangen war entscheidend für das Gelingen der Eroberung.
    Es gab nur ein Proble m … Hauk van Hock war wie vom Erdboden verschluckt. Aus den übrigen Bewohnern der Sturminsel, waren es nun Schlangen oder Eulen, war nichts Brauchbares über seinen Aufenthaltsort herauszubekommen. Ruby und Martin hatten Hauk zuerst auf der Landzunge gesucht, die nach ihm benannt war, hatten

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