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Die Legende der Wächter 6: Die Feuerprobe

Die Legende der Wächter 6: Die Feuerprobe

Titel: Die Legende der Wächter 6: Die Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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haben Ezylryb an Backbordfuß?“
    „Drei!“
    „H m …“ Das Schlangenmännchen wiegte den Kopf, als überlegte es sich eine schwierigere Frage. „Noch eine.“
    Martin und Ruby wurde es flau im Magen. Was würde geschehen, wenn sie die Antwort diesmal nicht wussten?
    „Ihr so weit?“
    „Ja.“
    „Was seien Lieblingslied von Ezylryb? Er singen, wenn Wetter schlecht.“
    „Das Lied kennen wir!“, rief Ruby freudig aus, schwang sich in die Luft und schmetterte:
    Die Wetterbrigade sind wi r –
Mal da, mal dort, mal hier.
Wir packen’s an,
Wir gehen ran!
Kopfüber, kopfunter,
Das macht uns munte r …
    Ihr Gesang war so mitreißend, dass das Schlangenmännchen den Kopf im Takt wiegte und verkündete: „Auf Hoolisch fast so gut klingen wie auf Krakisch!“
    Die drei sangen im Chor weiter. Die beiden Eulen flatterten dabei vergnügt umher, die Schlange wand und drehte sich in einem uralten Kjellschlangentanz.
    Hagel, Schnee und Prasselregen
Durchqueren wir stolz und verwegen.
Orkan, Sturm und Tornad o –
Wir trotzen ihnen mit Bravado.
Furcht? Also bitte!
Immer ab durch die Mitte,
Alles andre wär fad e –
Wir sind die Wetterbrigade!
    Nach der letzten Zeile ringelte sich das Schlangenmännchen wieder zusammen, hob den Kopf und sagte: „Ich geb’s z u – ich bin Hauk van Hock. Was wünscht mein alter General von mir? Ihr wisst ja sicherlich, dass ich immer auf dem Rücken seiner Gefährtin Lil in die Schlacht geflogen bin, oder?“
    „Nein, das wussten wir noch nicht“, erwiderte Ruby ehrfürchtig.
    „Ich war auch bei ihr, als sie starb“, sagte Hauk leise.
    Hauk nahm sie mit in sein Nost , wie er die Felshöhle nannte, in der er lebte. Die Höhle war sehr geräumig und sie hatten zu dritt genug Platz. Aber die Brandung war ohrenbetäubend laut. Sie mussten schreien, um sich zu verständigen.
    „Wie hast du die Schlacht denn damals überlebt?“, wollte Ruby wissen.
    „Ich kann schwimmen. Lil ist ins Meer gestürzt. Ich habe noch versucht, sie zu rette n … Ich habe alles versuch t …“ Hauks Augen wurden feucht.
    Martin hüpfte zu ihm hinüber und tätschelte ihm mit dem Schnabel die türkisfarbenen Schuppen.
    „Takk, takk“ , sagte Hauk. „Danke, danke.“
    „Gare heeldvig“ , erwiderte Martin auf Krakisch, was so viel bedeutete wie: „Kein Problem.“
    Das munterte Hauk ein wenig auf. „Du sprichst schon gunda Krakisch , Kleiner. Aber jetzt erzählt mir doch endlich, weshalb mein alter Freund Ezylryb euch zu mir schickt.“
    Martin und Ruby berichteten abwechselnd, aber Martin spürte, dass ihre langatmigen Erklärungen Hauk nicht überzeugten. Er musste deutlicher werden.
    „In dem Krieg gegen die Reinen geht es nicht nur für die Eulen von Ga’Hoole um Leben und Tod, sondern für alle Eulenvölke r … vielleicht auch für alle Kjellschlangen und anderen Schlangen. Tupfen sind eine furchtbare Waffe! Nicht jeder, der ihnen ausgesetzt ist, stirbt. Aber es gibt Schlimmeres als den To d …“ Martin hatte den Eindruck, dass Hauk jetzt hellwach zuhörte. „Tupfen rauben einem den Verstand, sodass man zum willenlosen Sklaven wird. Nach der Eroberung von Sankt Ägolius verfügen die Reinen über den größten Tupfenvorrat der Welt.“ Martin schaute Hauk fragend an.
    Das Schlangenmännchen seufzte. „Was du sagst, klingt schlimm, aber ich bin schon sehr al t – zu alt für den Krieg. Vielleicht kann ich ein, zwei Bataillone aus Eulen und Schlangen zusammenstellen und mithelfen, sie zu Kriegern auszubilden. Das Parlament muss aber zustimmen. Für die Ausbildung brauchen wir nicht unbedingt die Zustimmung, aber das Parlament muss darüber entscheiden, ob wir wieder in den Krieg ziehen sollen. Wir haben das Kämpfen gründlich satt. Das versteht ihr hoffentlich.“
    Martin nickte. „Wir verstehen es sogar sehr gut. Der Krieg der Eisklauen hat sich viel zu lange hingezogen. Ein, zwei Bataillone, hast du gesagt?“
    Hauk nickte.
    Das war viel zu wenig. Ezylryb verließ sich darauf, dass sie ein ganzes Regiment mitbrachten. „Wir wollen die Reinen schlagen und ihr Gebiet besetzen. Da reichen zwei Bataillone nicht. Könntest du nicht auch Nesthälterinnen für den Militärdienst ausbilden?“
    Hauk rollte sich zusammen wie ein türkisfarbener Blitz. „Bist du gaga? Ja, ich kenne das Hoolisch-Wort für ,verrückt‘! Nesthälterinnen! Ist dein Verstand ins Meer gefallen?“
    „Ich hab ja nur gefragt“, erwiderte Martin eingeschüchtert. „Nesthälterinnen sind willig und

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