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Die Legende der Wächter 6: Die Feuerprobe

Die Legende der Wächter 6: Die Feuerprobe

Titel: Die Legende der Wächter 6: Die Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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sich ein gewisser Bartkauz besonders darüber freuen wird. Anscheinend kennt er dich gut. Die Ausbildung findet auf der Schwarzhuhninsel statt.“
    „Wo der Meisterschmied Orf seine Werkstatt hat?“, fragte Morgengrau. „Dorthin wollen wir sowieso, weil wir nämlich noch Kampfkrallen in den Großen Baum mitbringen sollen. Aber jetzt lernen wir sogar den Umgang mit Eisschwerter n – toll!“ Morgengrau vollführte wilde Freudensprünge.
    „Wir können sofort aufbrechen“, sagte Moss.
    Demnach will er uns persönlich unterrichten , dachte Soren. Aber was ist mit dem Glaux-Kommando und den Frostschnäbeln? Soll ich lieber noch einmal nachfragen?
    „Es wird gleich Morgen“, gab Digger zu bedenken. Im hohen Norden waren die Sommernächte so kurz, dass kaum Zeit zum Fliegen blieb. Schon schob sich die Sonne über den Horizont. „Wir müssen schließlich an die Krähen denken“, setzte der Sägekauz erklärend hinzu.
    Moss, Snorri und Svall brachen in schallendes Gelächter aus. Der Bär wühlte dabei das Wasser ordentlich auf. Die Eisschollen stießen knirschend aneinander, und kleine Wellen überspülten die Felsvorsprünge, auf denen die Eulen saßen. Moss prustete: „Wenn sich mal eine Krähe zu uns verirrt, fliegen wir niedrig über dem Wasser und dan n … Zeig ihm mal, Svall, was du dann machst.“
    Svalls dunkelbraune Augen funkelten. Er warf den Kopf zurück, stieß ein donnerndes Gebrüll aus, schnellte aus dem Wasser und fuchtelte mit den Vorderpfoten. Die jungen Eulen sperrten vor Verblüffung die Schnäbel auf. Svall maß von der Schnauze bis zum Hinterteil mindestens drei Meter. Einen Augenblick lang zeichnete sich sein massiger, weißer Umriss vor dem lodernden Morgenhimmel ab, dann plumpste er ins Wasser zurück und ließ die Gischt hoch aufspritzen. Eine Krähe hatte eindeutig keine Chance gegen seine mächtigen Tatzen.
    Die jungen Eulen waren jetzt alle aufgeregt. Es kam nur selten vor, dass sie tagsüber flogen, und dann noch über diese fantastische, weiße Landschaft, durch die sich Wasserläufe zogen wie Adern. Nur Soren ließ sich von der allgemeinen Hochstimmung nicht anstecken.
    Der junge Schleiereulerich gab sich einen Ruck. „Ich hätte noch eine Frage“, sagte er zu Moss. „Du willst uns im Kampf mit Eisschwertern ausbilde n … schön und gut. Aber unsere Brigade umfasst gerade mal acht Eulen. Was soll so eine kleine Truppe gegen das Riesenheer der Reinen ausrichten?“
    „Wenn ihr wieder im Großen Baum seid, könnt ihr den anderen Eulen ja beibringen, wie man ein Eisschwert führt.“
    Soren wurde flau im Magen, doch er hakte noch einmal nach: „Und was ist mit dem Glaux-Kommando und den Frostschnäbeln?“
    „Das kann ich nicht allein entscheiden. Darüber muss das Parlament beraten.“
    Es eilt aber! , dachte Soren verzweifelt. So lange können wir nicht warten! Die anderen Eulen traten an den Rand des Felsvorsprungs und flogen los. Soren schaute ihnen nach. War er denn der Einzige, dem es zu schaffen machte, dass ihnen Moss keine feste Zusage geben wollte? Soren riss sich zusammen und schwang sich ebenfalls in die Lüfte.
    Die vier jungen Ga’Hoole-Eulen, der alte Schnee-Eulerich Moss und die Skog Snorri nahmen Kurs auf die Schwarzhuhninsel. Unter ihnen glitt der Eisbär Svall durchs Wasser. Die Sonne stand als leuchtende Scheibe am Horizont und ließ die Wellen funkeln, sodass es aussah, als flösse zwischen den Eisschollen geschmolzenes Gold.
    Ein paar Stunden darauf glitzerte das Wasser so strahlend blau wie der Himmel. Überhaupt wirkte in dieser blau-weißen Welt alles ungewöhnlich klar und leuchtend. Soren hatte noch nie über die Farbe seines Gefieders nachgedacht, jetzt jedoch kam er sich im Vergleich mit den Schnee-Eulen und dem Eisbären geradezu schmuddelig vor. Doch weit mehr machte ihm zu schaffen, dass Moss sie im Unklaren ließ. Wenn sie keine Verbündeten in den Großen Baum mitbrachten, was sollte dann bloß aus ihnen allen werden? Unter Soren pflügte Svall kraftvoll durch die eisigen Fluten. Wie lange konnte sich der stattliche Bär noch seiner Freiheit erfreuen?

Grägg van Slonk

    „Gut Licht. Pass schön auf ihn auf, ich bin bald wieder da“, wandte sich die alte Kjellschlange an Ifghars Pflegerin, die Sumpfohreule, dann glitt sie davon. Soeben ging die Sonne auf. Die Sumpfohreule blinzelte verächtlich. „Alter Säufer. Der Bingelsaft ruft mal wieder!“ Sie dachte oft, dass Grägg den gebrechlichen Ifghar nicht ohne eigennützige Hintergedanken

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