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Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Titel: Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Hallowfield
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fragte er mit stechendem Blick.
    Haemvil lächelte verschmitzt. »Wenn ich den Pinsel so gut beherrschen würde, hätte ich sicherlich nicht den Weg eines Kriegers eingeschlagen, aber ich kann es gerne versuchen.«
    Runas Onin gab mit einem Handzeichen seinen Adjutanten, die immer noch im Türbogen zum Nebenzimmer standen, zu verstehen, dass sie entsprechendes Handwerkszeug benötigten. Als sie mit einem Pergament, Tintenfässchen und Pinsel wiederkamen und Haemvil übergaben, brummte Runas Onin: »Passt nur auf, dass Ihr das Pergament nicht durchbohrt. Es ist genau umgekehrt wie beim Schwert. Das spitze Ende gehört nach hinten.« Amüsiertes Männerlachen schallte von den Adjutanten und Haemvil grinste.
    Es dauerte eine Weile, bis er aus der Erinnerung das Bildnis des stilisierten, schreienden Mannes gezeichnet hatte, das im Grunde aus zwei dunklen, verzerrten Kreisen für die Augen und einem abgerundeten Dreieck für den abnorm verzerrten, schreienden Mund sowie einem Umriss für den kahlen Kopf bestand.
    Haemvil übergab es Runas Onin, der eine Weile darauf starrte und es seinen Adjutanten übergab. »Legt es zu dem Bericht«, wies er sie an. »Nun habe ich eine schlechte Nachricht für Euch, Tûn«, kündigte Runas Onin an. »Die Angriffe bereiten uns einige Sorge«, begann der Hattazira mit einer Erklärung. »Die fremden Truppen sind gut ausgebildet und gut ausgerüstet gewesen. Wir vermuten, dass es sich lediglich um die Vorhut von einem ganzen Volk handelt. Die Angriffe aus den vergangenen Monaten wurden von Völkern ausgeführt, die anders aussahen und auch andere Rüstungen trugen. Wenn es sich um eine Wanderungswelle von Völkern aus den Tundren des Ostens handelt, dann werden wir enorme Probleme bekommen, denn Maremora wird ohne die Hilfe des Graelfir und der anderen Reiche des Schwerts von Elmonast nicht ganze Völker und ihre Heerscharen besiegen können.«
    Die ernsten Worte hinterließen Eindruck bei Haemvil, der bereits ähnliche Vermutungen angestellt hatte. Runas Onin schwenkte das Dokument, welches er immer noch in der Hand hielt. »Daher hat auch der Rat der Ältesten, möge er weise herrschen, reagiert und den Befehl erteilt, alles Ungewöhnliche über die fremden Invasoren schriftlich und schnellstmöglich zu melden. Es scheint, als gäbe es einen gefährlichen Grund, warum die Völker an unsere Grenzen drängen und sicherlich ist der Rat der Ältesten mit seinem Wissen und seiner Erfahrung einige Schritte weiter als ich alter Krieger. Vor allem, wenn es sich um Dunkle Magie handelt.«
    Der Hattazira lächelte grimmig. »Daher habe ich den Befehl, Euch aufgrund der Geschehnisse zum Rat nach Narmora zu entsenden und gebe Euch den Befehl, dort Bericht zu erstatten.« Runas Onin blickte Haemvil scharf an. »Umgehend«, fügte er hinzu.
    Haemvil Bralda war ein wenig überrascht, denn damit hatte er nicht gerechnet. Es musste sich um etwas Bedeutendes handeln, wenn er vom Rat selbst angefordert wurde. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in seinem Magen aus, denn er hatte unbewusst gehofft, das verstörende Erlebnis mit dem Untoten so schnell wie möglich vergessen zu können und damit auch die Alpträume, die ihn letzte Nacht gequält hatten. Nun war das unerfreuliche Erlebnis erneut in den Mittelpunkt seines Lebens getreten und es schien beinahe, als würde es ihn wie ein Fluch verfolgen. Doch er war ein maremoranischer Krieger und die Pflicht kam an erster Stelle.
    »Ich mache mich sofort auf den Weg, mein Hattazira«, sagte er daher, zögerte und fragte: »Habe ich die Zeit, mich von meiner Familie zu verabschieden?«
    Runas Onin nickte verständnisvoll. »Kein Krieger sollte ohne Abschied und mit schwerem Herzen reisen, Haemvil«, sagte er. »Doch nehmt Euch nur kurz Zeit dafür, denn wenn uns eine Invasion erwartet, kann jede Minute über unser Überleben entscheiden. Nehmt Euch das schnellste Pferd aus unseren Ställen, Tûn, und folgt Eurer Pflicht gegenüber Maremora und dem Rat der Ältesten.«
    Damit war alles gesagt und Haemvil war entlassen. Nachdem er den schriftlichen Befehl entgegengenommen hatte, eilte er mit dem Gruß des Kriegers wieder aus dem Quartier des Hattazira. Ohne Zeit zu verlieren, begab er sich zu den Pferdeställen, wo ihm der Stallmeister das schnellste Pferd, einen temperamentvollen Rappen, übergab.
    Haemvil war aufgewühlt, aber auch abenteuerlustig. Sein Stellvertreter würde sein Regiment in seiner Abwesenheit ohne Probleme führen und er freute sich auf die

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