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Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Titel: Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Hallowfield
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entwaffnend. »Ja, aber viele fallen darauf herein. Nichts für ungut, Meister Haemvil. Sagen wir vier Drim.«
    »Drei Drim!« entgegnete Haemvil mit festem Blick in die Augen des Wirts. »Und das Abendessen ist im Preis inbegriffen.«
    Der Wirt keuchte entsetzt. »Das ist nicht Euer Ernst. Wie soll ich bei solchen Preisen die horrenden Steuern von Narmora zahlen? Habt Ihr eine Ahnung, wie hoch die Löhne für das Personal sind? Allein Batti kostet mich den halben Gewinn«, greinte er.
    Haemvil hob den Zeigefinger und schüttelte ihn vor den Augen des Wirts. »Nein, das nehme ich Euch nicht ab. Selbst wenn dem so wäre, zieht Batti Männer wie die Fliegen an und verdoppelt Euren Gewinn.«
    »Ihr feilscht wie ein thoasischer Händler aus Bridhid«, knurrte Harun Balc. »Vier Drim und das Abendessen frei. Das ist mein letztes Wort«, brummte der Wirt in gespielter Übellaunigkeit und beugte sich vor.
    Haemvil beugte sich ebenfalls vor und blickte dem Wirt direkt in die Augen. »Gibt es eigentlich oft Streit unter den Gästen?« fragte Haemvil und überraschte den Wirt, der sich argwöhnisch zurücklehnte.
    »Nun, gelegentlich, Narmora ist die größte Stadt von Maremora und wo so viel fremdes Volk auf engem Raum zusammenkommt …«, er lächelte entschuldigend, »Natürlich ist unsere Taverne keine wüste Spelunke wie so manch andere und ich könnte Euch einiges dazu erzählen«, beeilte sich Harun Balc hastig hinzuzufügen. »Aber wir haben Vorkehrungen getroffen.«
    »Drei Drim, Abendessen frei und ich schütze Eure Taverne vor jedem Gesindel so lange ich im Hause bin«, sagte Haemvil ungerührt und legte seine Faust vielsagend auf den Griff des Schwertes an seiner Hüfte.
    Harun Balc leckte sich über die Lippen, dann gab er mit einem Augenaufschlag auf. »Mener, der göttliche Gaukler, soll mich holen aber einverstanden.« Er streckte Haemvil seine Hand hin und Haemvil schlug ein. Der Wirt hatte Kraft und Haemvil erkannte im Händedruck Haruns einen aufrechten Mann, der wusste, was er tat.
    Als der Handel abgeschlossen war, verwandelte sich Harun Balc vom gespielt Missmutigen wieder in einen fröhlichen Mann, nicht zuletzt, weil Haemvil ihm unaufgefordert bereits die ersten drei vereinbarten Drim in die Hand drückte. Der Wirt ließ die Kupfermünzen wie durch Zauberhand rasch verschwinden und rief nach dem Stallknecht. Er gab ihm die Anweisung, Haemvils Gepäck auf das Zimmer der Narrenschelle zu bringen, wie er es nannte und erklärte Haemvil, dass jedes ihrer Gästezimmer einen Namen besaß, der etwas mit Narren oder Bier zu tun hatte, wie es zu der Taverne passte.
    Haemvil folgte Harun in den ersten Stock und stellt fest, dass tatsächlich eine silberfarbene Narrenschelle über der Tür befestigt war. Er trat ein und begutachtete zufrieden das kleine, aber saubere Zimmer mit dem gemütlich aussehenden, einfachen Bett. Er dankte dem Wirt und fragte nach einem warmen Plätzchen, wo er seine immer noch nasse Lederrüstung trocknen könne. Harun Balc versprach sich darum zu kümmern und bald darauf erschien die blonde Batti und nahm seine Rüstung entgegen. Frech fragte sie, ob sie ihm auch sein Hemd und die Hose ausziehen könne, denn auch diese wiesen feuchte Flecken auf, wo der Regen durch die Rüstung gedrungen war. Haemvil vertröstete sie mit einem Augenzwinkern auf später, und nachdem Batti lachend mit seiner Rüstung gegangen war, zog er sich um und gönnte sich eine halbe Stunde Ruhe. Ein Blick aus dem kleinen Fenster zeigte ihm, dass die Wolken aufrissen und der Regen aufgehört hatte.
    Er wollte seine dringende Aufgabe, den Rat der Ältesten aufzusuchen, nicht noch weiter hinauszögern und begab sich wieder nach unten in die Taverne, um sich von Batti seine Rüstung wiedergeben zu lassen. Ohne seinen Status als Krieger wollte er nicht vor den Rat der Ältesten treten. Er fragte bei Harun Balc nach dem genauen Weg zur "roten Stadt", wie der streng bewachte und von Narmora durch eine rot verputzte Mauer abgetrennte Bereich der Ältesten genannt wurde. Den neugierigen Nachfragen, was ihn denn dort hinführe, wich er aus.
    Harun Balcs Beschreibung war sehr genau und abgesehen davon konnte Haemvil bereits von Weitem die hohe, rote Mauer ausmachen. Als er sie erreicht hatte, war er zunächst gezwungen, an ihr entlang zu reiten, denn nur an einer einzigen Stelle konnte man die Mauer passieren. Diese war allerdings unübersehbar. Gewaltige Holzsäulen, die wie ein Wurzelbündel aussahen und die ein Riese wie

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