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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Zellengang. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, murmelte er und schaute Connolly an. »Kann ich etwas für dich tun, Link?«
    Der Angesprochene schüttelte den Kopf. »Es ist in Ordnung, Carter. Die Rolle, die du spielst, ist in dieser Zeit wichtiger als meine. Außerdem …«
    Plötzlich begann Connolly ein trockener Husten durch und durch zu schütteln. Er presste sein Halstuch vor den Mund. Seine Augen füllten sich mit Tränen. Schließlich überwand er den Reiz. Keuchend stand er da.
    »Es ist die Lunge, Link, nicht wahr?«, fragte Carter Prewitt.
    »Ja. Ich – ich hätte nicht mehr lange durchgehalten, Carter. Mit jedem Tag werde ich schwächer. Hier, im Gefängnis, kann ich mich ausruhen.«
    Nach dem letzten Wort ging Connolly in die Zelle. Craig Benson drückte die Tür zu und drehte den Schlüssel herum. »Jeder zahlt für seine Schuld, Connolly«, murmelte er. »Aber unsere Gesetze kennen auch Gnade. Du hast viel dafür getan, deine Ankläger und Richter gnädig zu stimmen.«
    »Die Hoffnung stirbt zuletzt«, murmelte Connolly und setzte sich auf die Pritsche.
    »Verdammt, Link …« Carter Prewitts Fäuste umklammerten zwei der soliden Gitterstäbe.
    »Schon gut, Carter. Reite so schnell wie möglich zur Herde. Sie brauchen dich dort dringend.«
    Der Sheriff legte Carter Prewitt die Hand auf die Schulter und schob ihn zur Tür, die ins Office führte. Nachdem sie sie durchschritten hatten, zog er sie zu und sagte: »Auf Connolly fällt der Schatten des Galgens. Weil das so ist, glaube ich ihm. Ein Mann, der nichts mehr zu verlieren hat, lügt nicht. Sie können gehen, Prewitt. Ihr Pferd steht im Stall. Sie finden dort auch Ihren Sattel. Nehmen Sie den Gaul mit, den Connolly geritten hat.«
    »Sind Sie schon in der Sache mit meinem Vater tätig geworden?«, erkundigte sich Carter Prewitt.
    »Barton hat seine Aussage gemacht und John Warner, vor allem aber Brad Malone schwer belastet. Ich habe alles protokolliert und eine Abschrift an den U.S. Marshal, eine andere an County Sheriff Dan Henderson geschickt. Alles wird seinen geregelten Gang gehen, Prewitt.«
    »Gebe Gott, dass der Mörder meines Vaters die Quittung für sein Verbrechen erhält.«
    »Sicher, das Recht steht auf schwachen Beinen in unserem Land«, murmelte Craig Benson. »Oft versagt es. Ihre Skepsis ist vielleicht angebracht. Aber Sie haben mein Wort, dass ich alles tun werde, damit der Mord an Ihrem Vater gesühnt wird.«
    »Danke, Sheriff.«
    »Befanden Sie sich wirklich in Huachuca?«
    »Warum wollen Sie mir das nicht glauben?«
    »Vielleicht erzählen Sie es nur, um zu rechtfertigen, dass Sie sich herumgetrieben haben, nachdem der Süden kapitulierte, und nicht sofort nach Hause geritten sind.«
    »Meine Geschichte entspricht der Wahrheit. Ich verfügte auch über einen Entlassungsschein. Aber das Papier war nach kurzer Zeit derart zerfleddert und völlig unleserlich, so dass ich es weggeworfen habe. Es war wertlos.«
    »Okay, Prewitt. Es bleibt mir nur, Ihnen alles Gute zu wünschen.«
    »Vielen Dank, Sheriff. Kann ich meine Waffen haben.«
    Der County Sheriff ging zum Waffenschrank, schloss ihn auf und entnahm ihm die Henry Rifle und den Revolver. Carter Prewitt nahm die Waffen an sich, versenkte den Revolver im Hosenbund vor seinem Bauch, dann verließ er das Office. Der Himmel war an diesem Tag nur noch leicht bewölkt. Sonnenschein lag auf der Hauptstraße. Carter Prewitt erreichte durch eine schmale Seitengasse den Hof des Sheriff's Office und betrat den Stall. Seine Nase füllte sich mit Stallgeruch. Drei Pferde standen in den Boxen. Am Boden lagen zwei Sättel. Carter Prewitt führte sein Pferd auf den Gang, sattelte und zäumte es und zerrte es dann ins Freie. Er saß auf und ritt auf die Straße, band das Tier los, mit dem Link Connolly in die Stadt geritten war, dann wandte er sich dem östlichen Stadtausgang zu.
    Die Tatsache, dass sich Link Connolly sozusagen geopfert hatte, um seine – Carter Prewitts - Unschuld zu beweisen, machte den Mann betroffen. Doch er sagte sich auch, dass ihm Gerechtigkeit widerfahren war.
    Er wurde angerufen. »Prewitt!«
    Carter Prewitt fiel dem Pferd in die Zügel und heftete seinen Blick auf den Mann, der aus einer Lücke zwischen zwei Häusern auf die Straße getreten war. »Ah, Barton. Du bist also noch hier. Was willst du?«
    »Ich weiß nicht, wohin ich mich wenden soll«, antwortete Vince Barton. »Nach San Antonio kann ich nicht zurück. Dort wird es sicher bald sehr rauchig, wenn

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