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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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und ich würde sie in Kansas City verkaufen. Ich besäße einen Batzen Geld. Was hätte ich für einen Grund, mit dem Geld nach Denver zu gehen und die drei Frauen dort zu treffen?«
    »Der Grund trägt den Namen Corinna!«, stieß Carter Prewitt hervor. »Du begehrst meine Schwester und es entspricht deinem Naturell, dir das anzueignen, was zu nehmen du dir in den Kopf gesetzt hast.«
    »Denke was du willst, Prewitt«, knirschte Callaghan unwirsch und stiefelte davon.
     
    *
     
    Die beiden getöteten Treibherdencowboys wurden beerdigt. Carter Prewitt sprach ein Gebet. Dann wurde Erde über die beiden sterblichen Hüllen gehäuft. Noch kurze Zeit standen ihre Kameraden an den beiden flachen Erdhügeln, hin und her gerissen zwischen Trauer und der Furcht, dass Todhunter Starr erneut seine Mannschaft schicken könnte, um sie mit Pulverdampf und Blei von der Starr-Weide zu vertreiben.
    Es waren elf Männer. Eine starke Mannschaft, und dennoch ein Haufen Geschlagener. Elf Charaktere wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Vielerlei Gedanken strömten durch die Köpfe.
    Sie wandten sich von den Gräbern ab und gingen zu ihren Pferden, schwangen sich auf die Tiere und Carter Prewitt sagte: »Okay, Leute. Wir beginnen jetzt, die Rinder einzusammeln. Schätzungsweise brauchen wir drei Tage, bis wir das Gros der Herde wieder gesammelt haben. Bildet Zweiergruppen. Sollten Reiter der Starr Ranch euren Weg kreuzen, dann lasst euch auf keinen Kampf ein.«
    »Ich muss dir etwas sagen, Prewitt«, rief Cash O'Leary, der rothaarige Mann mit den tausend Sommersprossen im Gesicht.
    Carter Prewitt vernahm es und ahnte nichts Gutes. »Mach aus deinem Herzen keine Mördergrube, Cash«, ermunterte er den Burschen, zu sprechen.
    »Ich habe mich in der Nacht mit Owen und Dave beraten«, sagte O'Leary. »Fass es bitte nicht falsch auf, Prewitt. Aber für ein paar Dollar Treiberlohn lassen wir uns nicht in ein namenloses Grab legen.«
    »Ihr wollt also aussteigen«, stellte Carter Prewitt fest.
    »Ja. Wir reiten zurück nach Junction. Solltest du uns noch Geld für unsere Arbeit schuldig sein, Prewitt – behalte es.«
    »Feiglinge!«, keifte Gus Callagher und spuckte aus.
    O'Leary, Owen Benedikt und Dave Hanson beachteten ihn nicht.
    Ein herber Zug hatte sich in Carter Prewitts Mundwinkel eingekerbt. Er nickte. »Ihr habt euch den Treiberlohn, den ich euch als Vorschuss ausgezahlt habe, redlich verdient. Und ich kann es keinem von euch verdenken, dass er passt. Ich danke euch dafür, dass ihr uns geholfen habt, die Rinder über den Colorado River und die anderen großen Flüsse zu treiben.«
    Er zahlte den drei Männern ihren restlichen Lohn aus, schenkte ihnen auch die Pferde, die sie ritten, dann zogen sie nach Süden davon.
    »Zur Hölle mit euch!«, rief ihnen Gus Callagher hinterher.
    Sie drehten sich nicht um.
    Carter Prewitt und seine Mannschaft bildeten Zweiergruppen und ritten auseinander. Carters Partner war Vince Barton, der ehemalige Malone-Mann. Sie befanden sich zwischen den Hügeln, als sie Schüsse peitschen hörten. Sie folgten dem Klang und verhielten auf dem Rücken einer Anhöhe. Unten ritten drei Männer. Im Gras lagen acht tote Longhorns. Jetzt sahen die drei Berittenen die beiden Männer auf der Wasserscheide des Hügels und rissen die Pferde in den Stand. Schließlich zerrten sie die Tiere herum und jagten sie den Hang hinauf. Bei Carter Prewitt und Vince Barton angekommen zügelten sie. »Haben wir euch nicht klar gemacht, dass ihr auf dieser Weide nichts verloren habt!«, blaffte einer und ließ seinen zornigen Blick voll unverhohlener Drohung zwischen Prewitt und Barton hin und her springen.
    »Ihr erschießt meine Rinder«, murmelte Carter Prewitt. »Dazu habt ihr kein Recht.«
    »Wir säubern die Starr-Weide von euren verseuchten Kreaturen!«, verbesserte ihn der Sprecher der drei. »Verschwindet! Oder müssen wir euch Beine machen?«
    »Es dürfte auch im Interesse der Starr Ranch sein, wenn wir die Longhorns wieder zusammentreiben. Sobald die Herde steht, führen wir sie nach Süden, also herunter von dieser Weide. Auch tote Rinder können die Texaszecke übertragen.«
    Kurze Zeit herrschte nachdenkliches Schweigen, dann stieß der Starr-Reiter hervor: »Das klingt plausibel. Ich werde mit unserem Vormann sprechen. Ja, es ist wohl besser, wenn diese gehörnten Teufel völlig von diesem Weideland verschwinden.«
    Die drei zogen die Pferde herum und sprengten davon.
    Auch Carter Prewitt und Vince Barton

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