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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Fassungslosigkeit wühlten in den Gemütern, ohnmächtige Hilflosigkeit machte die Herzen schwer.
    Gus Callagher fehlte. Carter Prewitt registrierte es und kam mehr und mehr zu der Überzeugung, dass es der Bandit gewesen war, der ihm das Licht auszublasen versucht hatte.
    James Allison sagte: »Die Herde ist in alle Winde verstreut. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Starr-Leute dieses Ergebnis gewollt haben. Viele Longhorns sind nach Norden, Westen und Osten getürmt und stehen auf Starr-Weide.«
    »Starr wird seine Mannschaft aussenden, damit sie die Tiere abschießt«, bemerkte Allan Stevens.
    »Wir treiben die Herde wieder zusammen«, erklärte Carter Prewitt.
    »Die Hundesöhne von der Starr Ranch werden uns ein Feuer unter dem Hintern schüren«, gab Owen Benedikt zu bedenken. »Sie haben uns brutal vor Augen geführt, wozu sie fähig sind. Ihre Sprache ist die der Gewalt. Sie folgen eigenen Gesetzen, die Waffen in ihren Händen sind ihr Gesetzbuch.«
    »Nach mehr als fünfhundert Meilen mörderischen Trails kann und will ich nicht aufgeben!«, beharrte Carter Prewitt auf seiner Entscheidung. »Morgen Früh beerdigen wir Porter und Dermitt. Und dann machen wir uns an die Arbeit.«
    »Die Herde hat sich wahrscheinlich über viele Meilen verstreut«, meldete sich Cash O'Leary zu Wort. »Wir werden mindestens drei Tage beschäftigt sein, um sie aufzuspüren und zu sammeln.«
    Ein Reiter näherte sich den Männern von Osten. Nervös griffen sie nach den Waffen. Hier und dort erklang ein Knacken, als ein Gewehr durchgeladen wurde.
    Der Reiter war heran, schüttelte die Steigbügel von den Füßen, hob sein linkes Bein über das Sattelhorn und ließ sich vom Pferderücken gleiten. Gus Callaghers raue Stimme erklang: »Ich bin den Schuften ein Stück gefolgt. Sie sind nach Norden geritten. Warum reiten wir ihnen nicht hinterher und zünden die Starr Ranch über ihren Köpfen an?«
    Steifbeinig und sporenklirrend ging er weiter und führte sein Pferd am Kopfgeschirr. Er entfernte sich von der Mannschaft und näherte sich der Gruppe von Pferden, die die Männer an Sträuchern festgebunden hatten.
    Sekundenlang konnte sich Carter Prewitt nicht entscheiden. Dann aber durchfuhr ihn ein Ruck und er folgte Callagher, erreichte ihn und sagte gedehnt: »In dieser Nacht ist deine Rechnung nicht aufgegangen, Callagher. Du hast zu ungenau und zu hastig geschossen. Ich vermute aber, dass du es bei der ersten besten Gelegenheit aufs Neue versuchen wirst.«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest«, grollte Callagher. Er wandte Prewitt den Rücken zu.
    »O doch, das weißt du sehr wohl.«
    »Ach, lass mich in Ruhe. Du und Allison – ihr leidet unter Verfolgungswahn.«
    »Ich werde auf der Hut sein, Callagher«, versicherte Carter Prewitt. »Und ich werde nicht zögern, gegebenenfalls unter dein Dasein einen blutigen Schlussstrich zu ziehen.«
    Callagher hatte sein Pferd angebunden. Jetzt zog er das Gewehr aus dem Sattelschuh, drehte sich um, machte einen Schritt nach vorn und rempelte Carter Prewitt herausfordernd mit der Schulter an. »Ohne mich und meine Leute wäre die Herde niemals bis hierher gekommen«, giftete der Bandit.
    Carter Prewitt war zurückgetreten.
    »Du reitest für Treiberlohn, Callagher. An die Herde hast du nicht den geringsten Anspruch.«
    »Sie gehört dir, Joana und Corinna zu gleichen Teilen«, murmelte Callaghan. »Also wird dem Mann, der Corinna heiratet, auch ein Drittel der Herde gehören. Meine Absichten sind legitim, Carter.«
    »Wenn mir und Joana etwas zustößt, ist Corinna Alleinbesitzerin«, knurrte Carter Prewitt. »Und derjenige, dem Corinna das Ja-Wort gibt, ist ein gemachter Mann. Du bist ein Zeitgenosse, der über Leichen geht, Callagher. Das hast du innerhalb weniger Monate nach Kriegsende bewiesen. Wenn James Allison und ich Denver nicht erreichen, hat Corinna unter Umständen keine andere Wahl, als sich dir anzuvertrauen. Die drei Frauen und Buck sind alleine nicht stark genug, um den Trail nach Oregon wagen zu können. Du wirst dich meiner Schwester als der Mann präsentieren, gegen dessen Schulter sie sich lehnen kann, der ihr Halt und Schutz gewährt. Und sie wird sich dir dankbar erweisen.«
    »Warum bist du nicht Prediger geworden, Carter? Wenn es so wäre, wie du sagst …« Callagher brach ab und machte eine kurze Pause, dachte einen Augenblick nach und fuhr dann mit gesenkter Stimme fort: »Nehmen wir an, ich schalte dich und Allison aus. Tun wir so, als gäbe es die Herde noch

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