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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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für mich, wenn jemand beobachtet, dass ich mit dir spreche.«
    »Du wirst mir den Namen nennen, Ron«, presste Carter Prewitt hervor.
    Er schwang herum und strebte dem Tor zu, durch das in schräger Bahn das Sonnenlicht fiel und das Rechteck des Tores auf den Boden zeichnete.
    Im Hof begegneten ihnen eine Horde Männer. Es waren acht. Sie waren mit Revolvern und Gewehren bewaffnet. Carter Prewitt schätzte sie ein. Ihre Augen blickten hart, und ihre Gesichter waren geprägt von der Erfahrung, die sie in blutigen Kämpfen gesammelt hatten. Sie waren wie Raubtiere … Ja, sie verströmten etwas Animalisches, und von ihnen ging eine unerbittliche Strömung aus – es waren zweibeinige Wölfe.
    Die Kerle beachteten Carter Prewitt und seinen Begleiter nicht.
    »Das waren einige von Malones Kettenhunden«, murmelte James Allison, als der Pulk im Stall verschwunden war. »Das sind unsere potentiellen Gegner. Heiliger Rauch, ich schätze, mit dieser Sorte ist nicht gut Kirschen essen.«
    In Carter Prewitts Magen bildete sich ein flaues Gefühl. Und voller Zweifel fragte er sich, ob sein Plan überhaupt durchführbar war. Er beinhaltete einige Unbekannte, und es gab eine Reihe von Leuten, die versuchen würden, ihm Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Er duckte sich regelrecht unter dem Anprall der Erkenntnis, dass die Aussichten, sein Vorhaben mit Erfolg zu krönen, nicht größer waren als die Chancen eines Tautropfens im Ozean. Er führte einen schier aussichtslosen Kampf ums Überleben.
     
     
    Kapitel 10
     
    Das Fuhrwerk rumpelte und polterte, unter den eisenumreiften Rädern wurde der Staub gepflügt und kleines, poröses Gestein zermalmt. Durchdringendes Quietschen war zu vernehmen. Es verursachte der Staub, der sich in den Naben festgesetzt hatte, in denen sich die Achsen drehten. Sid Dexter lenkte das Pferd, das vor den Wagen gespannt war. Es war ein schwerer Kaltblüter.
    Soweit das Auge reichte dehnte sich Dornbuschland. Zwischen den Büschen grasten Rinder. Auf der Ladefläche des Fuhrwerks saßen die fünf Männer, die sich wie Sid Dexter dafür entschieden hatten, ihre Namen auf Carter Prewitts Lohnliste setzen zu lassen.
    Sie waren arglos.
    Umso mehr erschraken sie, als der Knall eines Schusses herangeschleudert wurde. Wie vom Blitz getroffen brach das Pferd zusammen. Es schlegelte noch einige Male mit den wuchtigen Hufen, dann lag es still.
    Weitere Schüsse krachten. Die Geschosse pfiffen über die Köpfe der Männer auf dem Wagen hinweg. Angst und Schrecken wühlten in den Gesichtern.
    Schlagartig schwiegen die Waffen, dann kam prasselnder Hufschlag auf. Über den Hügel linker Hand des Fuhrwerks jagten fünf Reiter. Sie hatten sich mit den Halstüchern maskiert. Auf dem Hügel zur Rechten traten drei Maskierte aus der Deckung dichtbelaubter Sträucher. Sie hielten die Gewehre im Anschlag.
    Die Männer auf dem Fuhrwerk hoben die Hände. Angst würgte sie. Wie eine heftige Flut kam bei dem einen oder anderen das Verstehen. Durch ihre Entscheidung, für Carter Prewitt zu reiten, waren sie in diesen Strudel aus brutaler Gewalt und kompromissloser Härte hineingerissen worden. Die Bedrohung, die von den Maskierten ausging, ließ ihre Herzen erstarren.
    Beim Fuhrwerk angelangt rissen die Reiter ihre Pferde in den Stand. Die Geräusche verebbten. Revolver waren auf die Männer aus San Antonio gerichtet. Es knackte, als die Hähne gespannt wurden. Revolvertrommeln bewegten sich klickend um eine Kammer weiter.  »Absteigen!«, ertönte eine klirrende Stimme.
    Die verängstigten und erschrockenen Burschen beeilten sich. Zwei der Reiter öffneten ihre Satteltaschen und griffen hinein. Ihre Hände zogen Flaschen heraus, die sie entkorkten und deren Inhalt sie auf die Ladefläche des Wagens gossen. Der scharfe Geruch von Kerosin breitete sich aus. Streichhölzer flammten auf, und dann schoss eine Stichflamme in die Höhe. Sie verschmolz mit dem gleißenden Sonnenlicht.
    Wortlos zogen die Reiter ihre Pferde herum und trieben sie an. Die drei Schützen, die am Abhang gelauert hatten, waren über den Hügelkamm verschwunden. Sie hatten im Schutz des Hügels ihre Pferde abgestellt. Diese Anhöhe stoben nun die fünf Berittenen hinauf. Der Hufschlag weckte ein dumpfes Echo zwischen den Hügeln. Schließlich verschwanden sie aus dem Blickfeld der eingeschüchterten Männer, die bei dem brennenden Fuhrwerk standen.
    In dem trockenen Holz fanden die Flammen ausreichend Nahrung. Es prasselte und knackte. Rauch stieg zum

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