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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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hingehalten. Nach dem Krieg war es ihnen nicht gelungen, Fuß zu fassen. Schuld daran war die marode Wirtschaft in Texas. Der Aufschwung im Lone Star Staat ließ noch auf sich warten …
    Carter Prewitt und James Allison stellten sich an den Tresen. Als der Keeper fragte, ob sie etwas zu trinken wollten, winkte Prewitt ab. Dann erhob er seine Stimme: »Hört her, Leute. Ich suche Männer, die mit Pferd und Lasso umgehen können. Einige von euch haben vor dem Krieg als Cowboys gearbeitet. Wer von euch möchte in den Sattel der Triangle-P steigen?«
    Auf dem Vorbau erklangen dröhnende Schritte. Dann kam Warner durch die Tür. Auch er ging zum Tresen. »Geben Sie mir einen Whisky«, forderte er vom Keeper.
    Einer der Männer an den Tischen sagte laut: »Der Stern der Triangle-P ist verglüht, Carter. In einigen Tagen wird man dich und deine Familie von der Ranch jagen und du wirst als Bettler dastehen.«
    Ein anderer rief: »Wenn du uns tatsächlich Arbeit bieten könntest, wäre das in Ordnung. Doch du bist finanziell am Ende. Wir wollen Geld sehen für unsere Arbeit. Du kannst uns nicht bezahlen.«
    Warner nippte an dem Glas, das ihm der Keeper hingestellt hatte und verzog das Gesicht. Carter wandte sich dem Manne zu: »Weshalb sind Sie uns in Cattleman Saloon gefolgt, Warner? Sollen Sie Ihrem Boss berichten, in welcher Mission ich hergekommen bin?«
    »Vielleicht.«
    »Sie haben noch was gut bei mir, Warner.«
    »Willst du mich etwa herausfordern?«
    »Wir beide werden uns noch unterhalten.« Carter Prewitts Stimme wurde wieder lauter. »Ich habe mir vorgenommen, eine Herde von mindestens tausend Longhorns nach Kansas City zu treiben. Sobald ich sie verkauft habe, zahle ich euch aus. Wir werden zwei Monate, vielleicht auch etwas länger, unterwegs sein. Ich stelle jedem, der mich begleitet, hundert Dollar Treiberlohn in Aussicht.«
    »Und wenn die Herde ihr Ziel nicht erreicht?«, fragte einer.
    »Dann schauen wir in die Röhre!«, rief ein anderer und lachte gallig auf. »Ich verlange die Hälfte des Lohnes im Voraus.«
    »Ich auch. Alles andere ist mir zu unsicher. Bis nach Kansas City sind es fast neunhundert Meilen. Wie willst du diese Strecke mit tausend halbwilden Longhorns bewältigen? Willst du mit der Herde mitten durchs Indianerterritorium ziehen? Soll ich mir für hundert Dollar den Skalp abziehen lassen?«
    »Wir müssen dem Teufel eben ins Maul spucken!«, gab Carter Prewitt zu verstehen. »Ich lege noch vierzig Dollar Prämie drauf, wenn wir mit der Herde Kansas City erreichen.«
    »Für hundertvierzig Bucks reite ich in der Tat in die Hölle und zupfe den Teufel am Schwanz!«, rief ein dunkelhaariger Mann.
    Auch einige der anderen Burschen waren nachdenklich geworden. Eine raue Stimme erklang: »Hast du Pferde für uns, Sättel, Zaumzeuge, Lassos, Waffen?«
    »Ich werde alles beschaffen«, versicherte Carter.
    Warner lachte klirrend auf, sagte aber nichts. Carter Prewitt schoss ihm einen feindseligen Blick zu. Dann hub er erneut zu sprechen an: »Hundertvierzig Dollar, Männer. Ein gutes Angebot. Überlegt es euch. Dazu werde ich für eure Verpflegung sorgen. Eine solche Chance kriegt ihr so schnell nicht wieder. Wer mitmacht, soll auf die Triangle-P Ranch kommen. Wir beginnen in der kommenden Woche, die Herde zusammenzustellen. Und in der folgenden Woche will ich sie auf den Trail bringen.«
    Warner trank sein Glas mit einem Ruck leer, warf einige kleine Münzen auf die Theke und verließ den Schankraum.
    »Ich werde kommen, Carter«, versprach ein Mann mit hellen Haaren und einem verwilderten Bartgestrüpp im Gesicht.
    »Auch mit mir kannst du rechnen«, erklärte ein weiterer Bursche. Er hatte vorstehende Zähne, was seinem Gesicht etwas Rattenhaftes verlieh.
    »Ich rechne mit euch«, knurrte Carter Prewitt. »Und ich gebe euch mein Wort, dass wir die Herde durchbringen.«
    »Gibt es jemand unter euch, der kochen kann?«, fragte Carter.
    Ein Mann mittleren Alters meldete sich. »Ich war während des Krieges in der Küche. Gilt das Angebot mit den hundertvierzig Bucks auch für den Koch?«
    »Natürlich.«
    »In Ordnung. Ich bin dein Mann, Prewitt.«
    »Das freut mich«, murmelte Carter und verspürte eine seltsame Zufriedenheit. Vielleicht war es sogar eine Art von Triumph, die sich seiner bemächtigte. Er würde es Malone und Cassidy und auch dem Sheriff zeigen.
     
    *
     
    Nachdem Carter Prewitt und James Allison den Cattleman Saloon verlassen hatten, fragte der Bursche mit den hellen Haaren und

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