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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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als es ihm gelang, sein Knie unter Bartons Leib zu stemmen und ihn von sich zu werfen.
    Zur gleichen Zeit sprangen sie auf. Carter Prewitt duckte sich unter einem Schlag weg und trieb die Rechte in die Magenpartie Bartons. Sogleich traf er ihn mit der Linken voll am Kinnwinkel und donnerte ihm noch einmal die linke Faust in den Leib.
    Dann trat Carter Prewitt zurück und tastete nach seinem Hals, der immer noch wie zugeschnürt schien, so dass er kaum Luft bekam. Erst allmählich füllten sich seine Lungen wieder mit Sauerstoff und die roten Kreise verschwanden vor seinen Augen. Sein Kehlkopf schmerzte höllisch. Es dauerte einige Sekunden, bis er einigermaßen wieder zu sich fand.
    Die Schläge zeigten bei Vince Barton Wirkung. Er krümmte sich stöhnend, genau in Carter Prewitts nächsten Schwinger hinein. Dieser knallharte Treffer ließ den Schädel Bartons wieder hochsausen. Barton wankte rückwärts. Noch einmal schlug Carter Prewitt zu. Diesmal war es eine gerade Rechte, die er voll in Bartons Gesicht abschoss. Der Malone-Mann, der sich eine steile Karriere in San Antonio ausrechnete, wenn er Carter Prewitt tötete, taumelte. Er wich einige Schritte zurück. Seine letzte Kraft setzte er in einen neuen Angriff, der im Ansatz aber schon so matt war, dass es schien, Barton würde dabei einschlafen.
    Mit einem letzten Aufwärtshaken schlug Carter Prewitt den Taumelnden von den Beinen. Einige Sekunden wartete er. Barton bewegte sich nur noch schwach am Boden und wimmerte. Er war erledigt. So schien es.
    Carter Prewitt wischte sich mit fahriger Geste über die Augen. Sein Atem ging keuchend, sein Hals war wie ausgetrocknet. Er merkte nicht, dass ihm der Revolver aus dem Hosenbund gerutscht war. Der Kampf hatte auch von ihm das Letzte abverlangt.
    Barton begann zu kriechen. Und Prewitt sah seinen Revolver ein Stück entfernt im dürren Gras liegen. Unwillkürlich griff Carter Prewitt dorthin, wo er im Hosenbund stecken sollte. Da war nichts. Er hatte die Waffe während des Kampfes verloren. Carter Prewitt setzte sich in Bewegung.
    Als Barton nach dem Eisen greifen wollte, stellte Carter Prewitt seinen schmutzigen Stiefel auf die Waffe. »Gib es endlich auf, Barton. Du schaffst es nicht.«
    Barton resignierte. Sein Gesicht fiel nach vorn. Er atmete gepresst. Ein trockenes Schluchzen ließ seinen Körper erbeben. »Geh zur Hölle, Prewitt!«, knirschte er, dann schüttelte ihn ein trockener Husten.
    Carter Prewitt hob den Revolver auf und verstaute ihn im Hosenbund. Dann zerrte er Barton auf die Beine. »Steig auf dein Pferd, du Narr. Wir reiten.«
    Barton kletterte in den Sattel. Auch Carter Prewitt saß auf. Sie ritten weiter …
     
     
    Kapitel 14
     
    Aus den Fenstern der Häuser fiel gelber Lichtschein und streute auf Vorbauten und Gehsteige. Zwischen den Gebäuden lagerte die Finsternis. Knöcheltiefer Staub auf der Main Street dämpfte die Hufschläge. Der Wind heulte wie ein hungriger Wolf durch die Häuserlücken und riss den feinkörnigen Sand vom Boden. Abgestorbene Sträucher, die wie Bälle hüpften, verfingen sich an Hausecken und unter den Vorbauten – Tumbleweds. Der Geruch von Kot und Urin, den der orgelnde Wind von den Corrals und Pferchen außerhalb der Stadt mitbrachte, stieg ihnen in die Nase.
    Langsam zogen die beiden Reiter am Fahrbahnrand dahin. Gekrümmt saßen sie in den Sätteln, um dem Wind möglichst wenig Widerstand zu bieten. Er war schneidend und trieb ihnen das Wasser in die Augen. Trotz des heftigen Sturmes spürte Carter Prewitt Erleichterung. Das befürchtete Gewitter war ausgeblieben. Die Gefahr, dass die Herde in Stampede verfiel, war dadurch auf ein Minimum gesunken.
    Prewitt sah das Schild mit der Aufschrift 'Sheriff's Office' und hielt auf das Gebäude zu, über dessen Tür es befestigt war. Neben der Tür hing eine Laterne. Sie schaukelte im Wind. Die Flamme hinter dem verrußten Glas blakte. Irgendwo in der Stadt knarrte und quietschte es.
    Sie hielten die Pferde an und Carter Prewitt saß ab. »Runter vom Pferd!«, befahl er. Vince Barton stieg ab. Carter Prewitt trieb ihn den Vorbau hinauf. Ihre Schritte dröhnten auf den Bohlen. Lichtschein fiel in die Gesichter der beiden Männer. Sie waren von dem Kampf gezeichnet, den Vince Barton Carter Prewitt aufgezwungen hatte. Die Tür ließ sich öffnen, im Office brannte auch Licht, aber es war verwaist. Der Wind blies eine Wolke von Staub in den Raum. Carter Prewitt schob Barton ins Office, folgte ihm und drückte die Tür

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