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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Antonio wird gefordert sein. Ich werde ihm auf die Finger schauen. Sobald mir Bartons schriftliches Geständnis vorliegt, schreibe ich einen Bericht, der an den U.S. Marshal und an das Justizministerium geht. Wenn also Henderson nicht will, dass man ihm den Stern von der Brust reißt und ihn mit Schimpf und Schande aus San Antonio hinausjagt, dann muss er tätig werden.«
    »Dann will ich mich jetzt von Ihnen verabschieden, Sheriff«, murmelte Carter Prewitt. »Ich vertraue auf Sie.«
    Carter Prewitt reichte dem Ordnungshüter die Hand und der schüttelte sie. Dann verließ Carter Prewitt das Office. Der Sturm fiel ihn an wie ein wildes, hungriges Tier.
    Er verließ Junction, ahnungslos, dass das Schicksal schon wieder zum gnadenlosen Schlag gegen ihn ausholte.
     
    *
     
    »Ich muss Sie arretieren, Barton«, erklärte der Sheriff. »Denn ich muss Ihre Aussage protokollieren, und ich habe heute keine Lust mehr, mir die Finger wund zu schreiben. Ich kann aber auch nicht riskieren, dass Sie sich absetzen.«
    »Ich bin dankbar dafür, wenn ich in dieser verdammten Sturmnacht ein Dach über dem Kopf habe«, versetzte Vince Barton. Er überlegte kurz, dann fügte er hinzu: »Ich habe Ihnen etwas zu sagen, Sheriff.«
    »Was denn?«
    »In Prewitts Mannschaft reitet Gus Callagher. Er wird steckbrieflich gesucht und ist der Regierung tausend Bucks wert. Sie haben den Namen sicher schon gehört.«
    »Ja. Er war Captain. Callagher hat den Krieg auf eigene Faust fortgeführt.« Der Sheriff pfiff zwischen den Zähnen. »Wie haben Prewitt und Callagher zusammengefunden?«
    »So genau weiß ich das auch nicht. Warner hat jedenfalls den Banditen erkannt.«
    »Will Callagher das Land verlassen?«, fragte der Gesetzeshüter.
    »Sieht so aus. Ich wollte es Ihnen nur gesagt haben, Sheriff. Callagher ist ein verdammter Brandstifter und Mörder und gehört an den Galgen.«
    »Sie haben mir keine Freude mit der Eröffnung bereitet, dass er sich in meinem Zuständigkeitsbereich herumtreibt.«
    »Ich sah es als meine verdammte Pflicht und Schuldigkeit an, Sheriff.«
    »Schon gut, es ist in Ordnung. Na schön. Ich gewähre Ihnen für die kommende Nacht in einer meiner Zellen Quartier. Erheben Sie sich. Ich will ins Bett, denn ich bin hundemüde.«
    Vince Barton stand auf und ging vor Craig Benson her in den Zellentrakt. Der Sheriff folgte mit einer Laterne. Bevor er Barton einschloss, nahm er ihm die Fesseln ab und sagte: »Sie und Prewitt – Sie haben sich wohl gegenseitig nichts geschenkt.«
    »Prewitt ist der härteste Mann, den ich je kennen gelernt habe«, antwortete Barton. »Wenn es einer schafft – dann er. Er geht seinen Weg – allen Unbilden und Widerwärtigkeiten zum Trotz.«
    »Das hört sich ausgesprochen respektvoll an, Barton.«
    »Vor einem Mann wie ihm muss man einfach Respekt haben, Sheriff.«
    »Respektieren Sie ihn erst, nachdem er sie schmählich verprügelt hat? Oder was sonst hat Ihren Gesinnungswechsel hervorgerufen?«
    »Er ist ein Kämpfer«, murmelte Barton. »Von seiner Sorte gibt es nicht viele.«
    Barton ging in die Zelle und setzte sich auf die Pritsche, auf der eine zusammengelegte Decke lag. Es schepperte leise, als Benson die Gittertür schloss. Dann nahm er die Lampe von dem Brett, auf das er sie gestellt hatte, und kehrte zurück ins Büro.
    Sein Blick fiel auf die Steckbriefe, die am Nachmittag mit der Postkutsche gekommen waren und die er sich noch nicht angeschaut hatte. Sekundenlang kämpfte er mit sich, ob er es nicht auf den kommenden Tag verschieben sollte, sie sich anzusehen, dann aber gewann sein Pflichtbewusstsein die Oberhand und er setzte sich an den Schreibtisch, nahm die vier Blätter und heftete seinen Blick auf das Oberste. Er legte die Fahndungsmeldung zur Seite, nachdem er sie mit den Augen überflogen hatte, und schenkte seine Aufmerksamkeit dem nächsten Steckbrief. Craig Benson las und stutzte. Dann spitzte er die Lippen, schaute versonnen vor sich hin und es dauerte eine ganze Weile, bis er das Gelesene verarbeitet hatte. »O verdammt, Prewitt«, murmelte er dann und seine Worte klangen schwer. »Du bist also gar nicht der Mann, für den du dich ausgegeben hast und für den ich dich sogar für kurze Zeit gehalten habe. Hier steht es schwarz auf weiß. Du bist ein Outlaw.«
    Er faltete den Steckbrief zusammen, schob ihn in die Innentasche seiner braunen Weste und dann ging er nach Hause, um zu schlafen.
    Am Morgen mobilisierte er die Bürgerwehr. Der Wind, der in der Nacht über das

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