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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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juwelenbesetzten Kamms hochgesteckt, so dass nur zwei Ringellocken vor ihren Ohren herabhingen.
    Als sie sich auf der Sofakante niederließ, teilte sich der lange Schlitz vorn in ihrem Kleid gerade weit genug, dass er, als sie sich vorbeugte, um zu einem Weindekanter zu greifen, ihre bloßen aneinandergelegten Knie sehen konnte.
    »Weswegen wolltet Ihr mich sprechen, Königin Orneta?«
    Sie klopfte mit der Hand leicht neben sich auf das Sofa, eine Aufforderung an ihn, sich hinzusetzen. »Wenn ich Euch Ludwig nennen soll, muss ich darauf bestehen, dass Ihr mich Orneta nennt.«
    Er setzte sich, auf einen respektvollen Abstand zwischen ihnen bedacht. »Ganz wie Ihr wünscht, Orneta.«
    Sie schenkte zwei Gläser Rotwein ein und reichte ihm das eine.
    »Eine Königin, die Wein ausschenkt?«
    Sie erwiderte sein Lächeln. »Ich habe die Dienerschaft für den Abend bereits entlassen. Ich fürchte also, wir werden ganz allein sein.«
    Sie stieß mit ihm an. »Auf die Zukunft – und unser Wissen über sie.«
    Beide tranken einen Schluck. Er wusste einen guten Tropfen zu würdigen und wurde nicht enttäuscht.
    »Eine interessante Wortwahl für einen Toast, ich muss schon sagen.«
    »Ihr wolltet wissen, weshalb ich Euch zu sprechen wünschte. Der Toast gibt Euch die Antwort: wegen der Prophezeiungen.«
    Ludwig trank einen ausgiebigeren Schluck. »Und was ist damit?«, fragte er schließlich und gab sich dabei den Anschein aufrichtiger Verblüffung.
    Sie machte eine beiläufige Geste. »Nun, ich halte sie eben für sehr wichtig.«
    Er nickte kurz. »Diesen Eindruck hatte ich bereits bei dem Mittagsmahl vor ein paar Tagen gewonnen, als die Mutter Konfessor uns wegen unseres Wunsches, mehr darüber zu erfahren, zu enthaupten drohte. Recht beeindruckend, wie Ihr ihr Paroli geboten habt. Dass Ihr angesichts einer solchen Todesdrohung letztendlich nachgegeben habt, kann man Euch kaum zum Vorwurf machen.«
    Diesmal war ihr Lächeln weniger Ausdruck von Zurückhaltung als eher von Durchtriebenheit. »Ich bin der Meinung, es war nichts weiter als eine List.«
    »Tatsächlich?« Ludwig beugte sich vor. »Ihr glaubt, sie hat uns etwas vorgemacht?«
    Orneta zuckte die Achseln. »In dem Moment gewiss nicht; wie alle war auch ich ganz von der aufwühlenden Situation gefangen.«
    »Ein wahrlich beängstigender Moment, zweifellos.« Er trank noch einen Schluck. »Aber nun denkt Ihr anders darüber?«
    Die Königin ließ sich Zeit mit ihrer Antwort. »Ich kenne die Mutter Konfessor schon seit vielen Jahren. Nicht so sehr persönlich, wohlgemerkt, aber ich stamme aus den Midlands. Und diese wurden vor dem Krieg, vor der Entstehung des D’Haranischen Reiches, von einem Zentralrat regiert, dem wiederum die Mutter Konfessor vorsaß, ich hatte also auch schon in der Vergangenheit mit ihr zu tun. Doch niemals habe ich sie launisch oder grausam erlebt. Als hart durchaus, aber niemals als rachsüchtig.«
    »Ihr glaubt also, dieses Verhalten war untypisch für sie?«
    »Ganz sicher war es das. Wir haben lange Krieg geführt; ich habe sie dem Feind gegenüber als absolut unbarmherzig erlebt. Nacht für Nacht hat sie den Anführer der Spezialeinheiten, Hauptmann Zimmer, losgeschickt, um dem Feind im Schlaf die Kehle durchzuschneiden – und sich anschließend jeden Morgen die Schnüre mit den Ohren daran zeigen lassen, die er eingesammelt hatte.«
    Ludwig zog die Brauen hoch, um sich zumindest den Anschein einer gewissen Empörung zu geben.
    »Aber ihrem eigenen Volk, unschuldigen, braven Menschen gegenüber, habe ich sie nie grausam erlebt. Vielmehr habe ich sie ihr Leben für ein kleines Kind riskieren sehen, das sie nicht einmal kannte. Allen im Saal Versammelten den Kopf abzuschneiden, das wäre wohl eine ziemlich brutale Art, dem Volk, das sie regiert, eine Lehre zu erteilen. Das sieht ihr einfach nicht ähnlich, es sei denn, sie hatte einen gewichtigen Grund.«
    Ludwig stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ihr kennt sie besser als ich. Ich werde Euch also glauben.«
    »Mich interessiert, warum sie wohl zu solch extremen Mitteln greift.«
    »Was wollt Ihr damit andeuten?«
    »Nun, es war ein recht extremer und zudem überzeugender Auftritt, zumindest bis ich Gelegenheit hatte, darüber nachzudenken. Ich vermute, sie hat es getan, weil sie und Lord Rahl uns etwas vorenthalten.«
    Ludwig runzelte die Stirn. »Vorenthalten? Nämlich was?«
    »Prophezeiungen.«
    Er beschloss, noch einen Schluck zu trinken, um sie bei der Enthüllung ihrer Theorien nicht

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