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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Gesicht zu sehen. »Eine Maschine?« Sie zog die Stirn in Falten. »Was denn für eine Maschine?«
    »Eine Maschine, die, so heißt es, Omen über die Zukunft verkündet.« Er stellte sein Glas neben ihres aufs Tablett. »Ich habe sie nicht mit eigenen Augen gesehen, aber unter anderem gehört, was sich die Arbeiter, die im Garten des Lebens waren, hinter vorgehaltener Hand erzählen.«
    »Weiß sonst noch jemand von dieser Omen-Maschine?«
    Er zögerte. »Es steht mir nicht zu, mich dazu zu äußern, Orneta. Die Gespräche waren vertraulich.«
    »Es ist wichtig, Ludwig. Wenn es stimmt, was Ihr sagt, ist dies ein überaus schwerwiegender Vorwurf.«
    »Nun, einige der anderen hier anwesenden Oberhäupter haben sich hinter verschlossener Tür zu diesen Dingen geäußert.«
    »Seid Ihr Euch sicher, oder sind das nur Palastgerüchte?«
    Wieder benetzte er sich die Lippen, und wieder sprach er erst nach kurzem Zögern weiter.
    »Wie Ihr, so bat mich auch König Philippe um ein Gespräch über diese Dinge. Er hatte Gerüchte über diese Maschine gehört – aus welcher Quelle, habe ich ihn nicht gefragt –, dass sie nach langer Verborgenheit zum Leben erwacht sei und nun, ganz wie in früheren Zeiten, wieder Omen ausgebe. Omen, die Lord Rahl ebenso geheim hält wie die Existenz der Maschine selbst. Wie ich, so ist auch König Philippe der Ansicht, dass es nur einen Grund geben kann, Prophezeiungen und die sie ausgebende Maschine zu verschweigen, eine Maschine, die möglicherweise von den Menschen aus alter Zeit auf Anweisung des Schöpfers höchstselbst gebaut worden ist.«
    Sie faltete ihre Hände im Schoß, während wieder so etwas wie königliches Kalkül in ihre Züge zurückzukehren schien. »König Philippe ist ein Dummkopf.«
    Ludwig zuckte leicht die Achseln, zum einen aus Verlegenheit, aber auch, um ihr zu zeigen, dass er ihr gerne mehr erzählen würde. »Wie manch anderer glaubt auch König Philippe, dass uns besser gedient wäre mit einem Oberhaupt des D’Haranischen Reiches, das sich bei unserer Führung der Prophezeiungen bedient. Nur wer über zumindest einen Funken des Talents zur Weissagung verfügt, so seine Überzeugung, kann uns anhand seiner Vorahnungen auf dem Weg in die Zukunft unterstützen. Wir brauchen, glaubt er, ein Oberhaupt des D’Haranischen Reiches, das die Prophetie um ihrer selbst willen respektiert, als eine an uns gerichtete Warnung des Schöpfers, die es zu beherzigen gilt.«
    »Ihr meint, jemanden wie Euren Bischof, diesen Hannis Arc.«
    Er zuckte leicht zusammen, wie um anzudeuten, er halte sich für viel zu unbescheiden. »Ich muss gestehen, der Name wurde von König Philippe und anderen genannt, als es um ein im Gebrauch der Prophetie gewandtes Oberhaupt ging, ein Oberhaupt, das sich in seinem Tun von den Prophezeiungen leiten lässt, wie derzeit schon in der Provinz Fajin.«
    Nach kurzem Nachdenken hakte sie erneut nach; es fiel ihr noch immer schwer, dies zu akzeptieren. »Aber warum sollte Lord Rahl uns allen die Entdeckung einer solchen Omen-Maschine verheimlichen? So etwas könnte doch sehr nützlich sein.«
    Er neigte vorwurfsvoll den Kopf. »Ich denke, die Antwort darauf kennt Ihr bereits, Orneta. Es gibt nur einen möglichen Grund, weshalb er verhindern möchte, dass die Menschen von einer solchen Maschine oder den von ihr ausgegebenen Omen erfahren.«
    Orneta rieb sich die Arme, während ihr Blick nach irgendeinem Ausweg suchend umherzuckte. »All das gibt mir das Gefühl, schrecklich einsam zu sein, hilflos.«
    In einem behutsamen Annäherungsversuch legte er ihr die Hand auf die Schulter. »Aus ebendiesem Grund sind wir so dringend auf die Prophezeiungen angewiesen.« Statt seine Hand zurückzuweisen, legte sie ihre darüber. »Der Aufenthalt hier, im Palast des Lord Rahl, hat mir noch nie Angst gemacht, aber jetzt merke ich plötzlich, dass mir angst und bange wird.«
    Als sie ihm in die Augen sah, konnte er die Einsamkeit darin erkennen, die Angst, ihm zu vertrauen, und auch die Angst, es nicht zu tun. Er wusste, der Augenblick erforderte ein wenig mehr, um sie für sich zu gewinnen.
    »Ihr seid keineswegs allein, Orneta.«
    Er beugte sich vor und küsste sie auf die Lippen.
    Als sie keinerlei Reaktion zeigte, nur steif und reglos dasaß, befürchtete er schon, er hätte sich verkalkuliert.
    Doch dann, ganz allmählich, wurde sie gefügiger und sank unversehens in seine Arme. Er hätte es, redete er sich ein, erheblich schlechter treffen können als mit dieser Frau.

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