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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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während er diesem Gedanken nachhing, trieb ihn ein innerer Zwang, weiter in den Bau der Heckenmagd hineinzugehen. Und schon nach den ersten Schritten schien es nahezu unmöglich, nicht einfach immer weiter in den kerzenbeschienenen Tunnel vorzudringen.
    Schließlich zwang er sich mit einer übermenschlichen Anstrengung, doch stehen zu bleiben. Er wandte sich herum und blickte den Weg zurück, den er gekommen war. Die Hunde waren nicht mehr zu hören.
    Vorsichtig machte er zögernd einen Schritt zurück in Richtung Freiheit.
    Doch noch bevor er einen zweiten machen konnte, wehte eine der Vertrauten, gleich einem aus Rauch bestehenden Wesen, durch die Seitenwände in das Innere des geflochtenen Tunnels und versperrte ihm den Weg.
    Starr vor Schreck blieb Henrik pochenden Herzens stehen. Die leuchtende Gestalt schwebte näher.
    »Jit erwartet dich«, zischte sie. »Nun mach schon, beweg dich.«

51
    Je weiter er auf dem erhöhten Steg voranschritt, der ihn durch die düstere Weite des ansonsten weglosen Sumpfes führte, desto solider wurde die Konstruktion der Brücke, in die nun, der größeren Stabilität wegen, gelegentlich auch faseriges Moos und Gräser eingeflochten waren. Der Boden wurde breiter, die Seitenwände dicker, die nun stellenweise so weit nach innen gebogen waren, dass sie, ganz so, als wären sie natürlich und von selbst so gewachsen, ein geschlossenes Dach bildeten.
    Binnen Kurzem hatten sich die Seitenwände von ihren Anfängen als behelfsmäßiges Geländer zu einem stabilen, fest eingebundenen Teil jener Konstruktion ausgewachsen, die oben geschlossen war, so dass, was zunächst ein einfacher Pfad, dann ein erhöhter Steg und schließlich eine Art Brücke gewesen war, zu einem Tunnel wurde. Dieser weitete sich schließlich zu einem breiteren Durchgang, der ihn in ein Labyrinth aus Kammern führte, die alle in der gleichen Weise und aus denselben, eng miteinander verflochtenen Materialien konstruiert waren.
    Diese ineinander verflochtenen Materialen, aus denen auch Seitenwände und Boden bestanden, bildeten eine ebenso dichte wie eng verflochtene Decke. Lebendige Schlingpflanzen mit schlankem Blattwerk und gelben Blüten rankten sich in den Seitenwänden bis nach oben, so dass das Gefüge stellenweise eher grün aussah als trist und braun.
    Hier, im Innern dieses stillen, aus Unmengen von geflochtenen Zweigen geschaffenen Höhlengeflechts, wirkte die Außenwelt fern und entrückt. Das Innere bildete eine in sich abgeschlossene Welt, einen bizarren Ort, an dem es nichts vollkommen Gerades oder Glattes gab. Alles bestand aus organischen Kurven ohne scharfe Kanten, aus natürlichen Materialien, die alle nicht von Menschenhand geschaffen schienen, aber ausnahmslos mit großer Sorgfalt handgefertigt waren. All das zusammen ergab sanft geschwungene Räume mit sich zur Mitte hin vertiefenden Fußböden, die vollständig von der Außenwelt abgeschottet waren.
    Henrik überlegte, ob es wohl möglich wäre, die Zweige und Schlingpflanzen auseinanderzubiegen, für den Fall, dass er sich schnell aus dem Staub machen musste; obwohl das Ganze ziemlich stabil wirkte, waren es im Grunde ja bloß ineinander verwobene Äste, Zweige und Lianen.
    Als er einen dieser schalenförmigen Räume durchquerte, die Vertraute irgendwo schwebend hinter ihm, trat er an eine Seitenwand heran, um sie sich anzusehen. Viele Äste, aus denen die stabileren Teile der Grundkonstruktion bestanden, waren mit spitzen Dornen versehen; aus der Nähe betrachtet, hatte sie Ähnlichkeit mit einer Dornenhecke.
    Und wenn sein Leben davon abhinge, er sah beim besten Willen nicht, wie sich dieses Dornengestrüpp im Falle einer Flucht überwinden ließe; schließlich handelte es sich nicht um die kleinen, wenngleich lästigen Dornen eines Rosenstrauchs, an denen man sich Arme und Beine aufschrammen konnte, nein, das hier waren lange eisenharte und sehr spitze Stacheln, die jeden gnadenlos in Stücke reißen und in kürzester Zeit aufspießen und somit zum Gefangenen machen würden.
    Begleitet von der unmittelbar hinter ihm schwebenden, fließenden Gestalt der Vertrauten, die darüber wachte, dass er nicht doch noch umkehrte und die Flucht ergriff, passierten sie im Schein von Hunderten von Kerzen eine Reihe von Räumen unterschiedlicher Größe. Teils waren sie nichts weiter als Verbindungstunnels, die er nur in geduckter Haltung passieren konnte; sie erinnerten ihn an die Flure eines Gebäudes, von denen in den unterschiedlichsten Richtungen

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