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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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einige Schnalzlaute aus, worauf sich zwei der Vertrauten ganz dicht um sie scharten, um mit leisen Worten auf sie einzureden. Schließlich, als Antwort auf einige weitere Schnalzlaute und ein leises mahlendes Geräusch tief aus der Kehle der Heckenmagd, nickten sie.
    Als die Gestalt schließlich, Dunkelheit mit sich bringend, in den Raum hereinrauschte, sah Henrik, dass es ein Mann war.
    Vor Jit, und gar nicht weit von Henrik entfernt, blieb er stehen. Die Kerzenflammen im Gang hinter ihm, wie auch die nahebei im Raum, leuchteten wieder auf, so dass man endlich den Mann erkennen konnte, der vor ihnen stand.
    Und als er ihn sich jetzt genauer ansehen konnte, erstarrte Henrik, und ihm stockte der Atem.

53
    Der Mann betrachtete kurz die warme, nasse, sich immer weiter ausbreitende Stelle vorn auf Henriks Hose und schmunzelte bei sich.
    »Das ist der Junge?«, fragte er mit einer so tiefen, eisenharten Stimme, dass Henrik sich zwingen musste zu blinzeln – und die Vertrauten noch ein kleines Stück weiter hinter Jit zurückwichen, so als seien sie sich gar nicht bewusst, dass es allein seine Stimme war, die sie dazu drängte.
    Die Heckenmagd gab einen kurzen reibenden Schnalzlaut von sich.
    »Ganz recht, Bischof Arc«, antwortete die handlose Vertraute anstelle ihrer Herrin, nachdem sie diese beim Sprechen mit ihrer seltsamen Stimme beobachtet hatte.
    Den Blick bewusst gesenkt, um ihren zugenähten Mund zu betrachten, starrte Bischof Arc Jit einen Moment wütend an, dann richtete er seine abscheulichen Augen wieder auf Henrik.
    Das Weiße in seinen Augen war nicht etwa weiß, ganz und gar nicht; vielmehr war es, ähnlich wie bei einer Tätowierung, von hellroten Linien durchzogen.
    Und in diesem blutig roten Bereich wirkten die dunkle Iris und die Pupille, als blickten sie aus einer anderen Welt hervor, einer Welt aus Feuer und Flammen – oder vielleicht der Unterwelt selbst.
    Doch so beängstigend die Augen des Bischofs auch sein mochten – sie waren nicht das Verstörendste an diesem Mann. Das Grässlichste an ihm, das, was es Henrik unmöglich machte, den Blick abzuwenden oder sein heftig schlagendes Herz zu beruhigen, was es ihm unmöglich machte, anders als flach und in kurzen Stößen zu atmen, war die Haut des Mannes.
    Jedes Fleckchen der Haut von Bischof Arc war mit Tätowierungen nicht nur überzogen, sondern mit zahllosen übereinanderliegenden Schichten geradezu bedeckt, so dass die Haut nichts Menschenähnliches mehr hatte. Henrik konnte nicht eine einzige Stelle entdecken, die nicht mit einem Element oder Segment dieser seltsamen Kreissymbole tätowiert war – scheinbar willkürlich eines über dem anderen, und dies in mehreren übereinanderliegenden Schichten, so dass kein unberührtes Fleckchen Haut zu sehen war, nirgends.
    Am dunkelsten waren die obersten Schichten, darunter wurde die Haut Schicht um Schicht immer heller, ganz so, als würden die Tätowierungen nach und nach von seiner Haut absorbiert und immer wieder neue über den bereits vorhandenen hinzugefügt. Der dadurch entstandene Eindruck von bodenloser Tiefe, von verworrener Komplexität, war schwindelerregend, es war, als würden die Symbole unablässig von irgendeinem dunklen Ort an die Oberfläche treiben.
    Sobald man die tiefer und tiefer reichenden Schichten dieser Muster eingehender betrachtete, bekam die Haut dieses Mannes etwas Dreidimensionales; und da es wegen der unterschiedlichen Schichten sehr schwierig war, unter all diesen ineinanderfließenden Sinnbildern überhaupt so etwas wie eine Hautoberfläche zu erkennen, wurde Bischof Arc selbst zu einer schattenhaften, ungreifbaren und ein wenig geisterhaften Erscheinung. Henrik war fast sicher, dass er, wenn er dies nur wollte, einfach in diesem Dunst aus ineinanderfließenden Symbolen verschwinden konnte.
    Und doch war jedes einzelne Symbol, ganz gleich auf welcher Ebene, wegen der nach unten immer heller werdenden Unterschichten klar und deutlich zu erkennen. Die Symbole waren alle unterschiedlich groß und wiesen, soweit Henrik erkennen konnte, eine endlose Vielfalt an Mustern auf. Fast alle schienen aus einer Ansammlung kleinerer Symbole zu bestehen, die zu größeren Kreiselementen zusammengefasst waren.
    Auch seine Hände und das, was Henrik von seinen aus den Ärmeln seines schwarzen Mantels hervorlugenden Handgelenken sehen konnte, waren über und über mit diesen Mustern bedeckt, ja selbst unter den Fingernägeln schienen sich die Tätowierungen fortzusetzen, schienen

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