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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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einen Zustand tollwütiger Raserei gesteigert.
    Unschlüssig, ob er es riskieren sollte weiterzugehen, blieb er in dem dunklen Tunnel aus ineinander verschlungenen Hölzern stehen.
    Wo er war, wusste Henrik. Das Gewirr aus Vegetation und Schlingpflanzen vor ihm markierte den äußeren Rand von Kharga Trace. Von seiner Mutter hatte er gehört, dass man schon ein mächtiges Verlangen danach verspüren musste, diesen Ort zu betreten, denn nicht viele waren jemals wieder daraus zurückgekehrt. Er und seine Mutter waren zwei jener Glücklichen gewesen, die es geschafft hatten, was es umso törichter erscheinen ließ, das Schicksal ein zweites Mal herauszufordern.
    Pochenden Herzens, der Atem kurz und abgehackt, starrte er mit weit aufgerissenen Augen nach vorn. Was ihn dort erwartete, wusste er.
    Jit, die Heckenmagd.
    Es gab nur eins, das noch schlimmer war, als der Heckenmagd ein weiteres Mal gegenüberzutreten: Die Gewissheit, von dem Rudel Hunde, das ihn hetzte, in Stücke gerissen und bei lebendigem Leib aufgefressen zu werden.
    Schon hörte er sie wieder näher kommen; ihm blieb keine Wahl. Entschlossen stapfte er weiter.

50
    Nach einer angsteinflößenden Hatz entlang dem sich stellenweise durch die üppige Vegetation tunnelnden Pfad öffnete sich die Landschaft ein wenig, und er gelangte in ein Gebiet, wo die Wasserflächen etwas offener waren. Der Pfad, bislang nie mehr als wenige Zoll über dem Wasser, wurde nach und nach von ineinander verschlungenen Wurzeln, Stöckchen, Schlingpflanzen und Zweigen abgelöst, die, zu einer Art Matte verflochten, so etwas wie einen Steg ergaben, ohne den der feste Boden des Pfades stellenweise schlicht unter Flächen von Entengrütze verschwunden wäre. Auch so schon lugte der aus Zweigen und Lianen bestehende Pfad kaum aus der dunkelbraunen Wasseroberfläche hervor.
    Sorge bereitete ihm, was wohl passieren würde, wenn er auf dem Pfad aus ineinander verschlungenen Trieben und Zweigen ausrutschte, was einen sorglosen, unachtsamen Wanderer in dem Wasser dort wohl erwartete.
    Inzwischen war er so müde und verängstigt, dass allein die nackte Angst ihn noch einen Fuß vor den anderen setzen ließ. Er wünschte sich in die Geborgenheit bei seiner Mutter zurück; doch stehen bleiben durfte er nicht.
    An manchen Stellen war der Pfad aus Zweigen und Schlingpflanzen durchaus breit genug, dass mehrere Personen nebeneinander darauf gehen konnten, auf längeren Abschnitten jedoch war gerade breit genug für einen. An diesen Engpässen, wo er zu einer Brücke über eine offene Wasserfläche wurde, gab es mitunter Haltegriffe oder gar ein aus krummen Ästen zusammengeflicktes Geländer, mit dünnen Schlingpflanzen an Stützen befestigt, die aus dem hölzernen Wirrwarr am Boden emporragten. Als er sich darauf immer weiter vorantastete, geriet die ganze Konstruktion knarrend in Bewegung, beinahe so, als wäre es ein teilweise unter der Wasseroberfläche verborgenes Ungeheuer, dem es missfiel, dass jemand über seinen Rücken spazierte.
    Henrik vermochte nicht genau abzuschätzen, wie weit hinter ihm die Hunde waren, da Geräusche über Wasser sehr weit trugen. Vielleicht, überlegte er, blieben sie mit ihren Pfoten ja in dem verschlungenen Geflecht stecken; er hoffte es inständig.
    Aufgrund der dunstigen Schwaden war es ihm unmöglich, zwischen den moosbehangenen Bäumen mit dem ausladenden Wurzelwerk weit nach vorn zu blicken, und hatten sie sich hinter ihm wieder geschlossen, war ihm auch der Blick zurück verwehrt. Überall aus dem Gewirr der verschlungenen Baumwurzeln, fiel ihm jetzt auf, beobachteten ihn Augen.
    Als er etwas im Wasser ganz nah vorübertreiben sah, wich er zur Mitte der Zweig- und Schlingpflanzenbrücke aus. Was immer es war, es hatte einen zerfetzten fleischigen Klumpen im Schlepptau, dessen blasses, bereits verwesendes Fleisch mit Bissspuren übersät war. Von welchem Tier es stammte, war unmöglich zu erkennen, doch nach der Größe des zersplitterten Knochens an seinem hinteren Ende schien es einmal ziemlich groß gewesen zu sein. Er fragte sich, ob es ein menschlicher Oberschenkelknochen war.
    Nervös blickte Henrik nach unten; die aus Zweigen bestehende Brücke lag sehr tief im Wasser, sie schwankte und schaukelte ganz widerlich, als er darüberrannte. Er wusste nicht, ob sie schwimmend konstruiert war oder von unten abgestützt wurde, er wusste nur, dass sie an manchen Stellen kaum aus dem Wasser ragte. Außerdem befürchtete er, irgendetwas könnte nach ihm

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