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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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sich zwischen stufenförmigen Felsvorsprüngen und über steinige Grate hinab in die Tiefe.
    Henrik stieg ab und spähte über die Felsenkante in die nebelverhangene Wildnis unten. Soweit er sich erinnerte, war der Pfad dort unten schmal, steil und voller Tücken; zu Pferd würde er also nicht mehr weiterkommen. In der Erwartung, die Hunde jeden Moment zwischen den Bäumen hervorspringen zu sehen, warf er einen Blick über die Schulter. Nach der Lautstärke ihres Knurrens und Jaulens zu urteilen, waren sie ihm bereits wieder dicht auf den Fersen.
    Rasch sattelte er das Pferd ab, damit es wenigstens eine Chance hätte zu entkommen, streifte das Zaumzeug ab und gab ihm einen Klaps auf die Flanke. Mit einem Wiehern galoppierte das Tier den Weg zurück, den sie gekommen waren.
    Den großen schwarzen Hund, das Leittier des Rudels, erblickte er just in dem Moment, als er zwischen den Bäumen hervorbrach – er verfolgte nicht etwa das Pferd, sondern hatte es auf ihn abgesehen. Henrik machte auf dem Absatz kehrt und kletterte augenblicklich über die Felskante nach unten.
    Für ein Pferd mochte der Pfad mit seinen Spalten und Rissen in der steilen Felswand, dem an manchen Stellen losen Geröll, den schroffen Felszungen, zu steil und zerklüftet sein, die Hunde jedoch, da war er sich sicher, würden keine Mühe haben, ihm hinab durch die engen Hohlwege zu folgen. Auch war ihm klar, dass sie den Felsen schneller hinabspringen und klettern konnten. Er hatte also keine Zeit zu verlieren.
    Henrik hinterfragte nicht, wohin er lief und warum, eigentlich dachte er nicht einmal darüber nach – er begann einfach hinabzuklettern. Seit seiner Begegnung mit Lord Rahl und der Mutter Konfessor hatte er sich nicht mehr gefragt, was er eigentlich tat, wieso er fliehen musste, und selbst auf seiner Flucht durch die Azrith-Ebene hatte er nicht eine Sekunde an seinem Weg gezweifelt. Er war einfach seinem Instinkt gefolgt und losgerannt.
    Als er endlich unten anlangte, war sein Gesicht schweißnass und schmutzbedeckt. Mehrfach hatte er sich umgesehen und den kurzhaarigen braunen Hund ausmachen können, der gewöhnlich weit vorn im Rudel lief. Beide, sowohl der schwarze wie auch der braune Hund, waren von kräftiger Statur mit einem mächtigen Nacken. Schaumige Speichelfäden baumelten von ihren Lefzen, sobald sie ihn knurrend erblickten.
    Dieser flüchtige Blick hatte ihm gereicht; so schnell es irgend ging, sprang Henrik den Pfad hinab, schlüpfte in halsbrecherischem Tempo zwischen Felszungen hindurch in die Tiefe und ließ sich, weil es schneller ging, einfach durch die steil abfallenden, mit Dreck und Geröll angefüllten trichterförmigen Spalten nach unten gleiten.
    Schließlich stolperte er von dem steilen Pfad auf ein ebeneres, mit Kletterpflanzen und verfilztem Gestrüpp überwuchertes Gelände. Eine erdrückende Schwüle herrschte hier, und es stank nach Fäulnis.
    In den tiefen Schatten unter der dichten Vegetation konnte er Bäume mit breitem, ausladendem Wurzelwerk erkennen, das ihnen in dem weichen, morastigen Boden zusätzlichen Halt zu verleihen schien. Da und dort wuchsen auf den etwas höher gelegenen Stellen auch einige Zedern, doch die Bäume mit dem ausladenden Wurzelwerk waren die einzigen, die mitten in den Flächen stehenden, übel riechenden Wassers standen. Ihre knorrigen, dicht über die Wasseroberfläche reichenden Äste waren mit moosigen Schleiern behangen, die an manchen Stellen bis hinunter in das Wasser reichten. Andernorts hingen verdrehte Schlingpflanzen von irgendwo aus den Baumkronen hoch oben herab bis auf das Wasser und gaben den kleineren Kletterpflanzen mit den dunkelvioletten Blüten Halt.
    Echsen huschten die zarten Pflanzenranken empor, sobald er ihnen zu nahe kam, Schlangen lagen mit schnalzenden Zungen auf den Ästen und verfolgten regungslos, wie er vorüberging. Irgendwelche Tiere entfernten sich träge unter der Wasseroberfläche, hinterließen einen Kranz aus lautlosen kleinen Wellen, die über den sumpfigen Pfad schwappten.
    Je tiefer er in den waldigen Sumpf vordrang, desto undurchdringlicher wurde das Geflecht aus Trieben und Schlingpflanzen, das ihn von allen Seiten bedrängte und den durch das Gewirr aus waldiger Vegetation führenden Pfad in einen Tunnel verwandelte. Irgendwo da draußen stießen unsichtbare Vögel spitze Schreie aus, die über die stehenden Wasserflächen hallten.
    Die Hunde hinter seinem Rücken klangen, als hätten sie sich in ihrer Gier, ihn endlich zu erwischen, in

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