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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Grund für ihren Zustand sein. Auch früher schon hatte sie Verletzungen gehabt, die sich entzündet hatten und angeschwollen waren, trotzdem hatte sie sich so noch nie gefühlt. Eigentlich war der Arm gar nicht mal das Schlimmste, viel schlimmer war diese plötzliche Schmerzexplosion in ihrem Kopf, von der sie aufgewacht und von der ihr so übel geworden war, dass sie sich hatte übergeben müssen. Dieser spitze stechende Schmerz zwischen ihren Schläfen hatte diese kraftraubende Übelkeit hervorgerufen. Die Kratzer hatten eigentlich gar nichts damit zu tun.
    Schon mehrfach hatte sie so starke Kopfschmerzen gehabt, dass sie sich hatte übergeben müssen, und Richard ebenfalls – von seiner Mutter geerbt, wie er behauptete. Sie nahm an, dass es sich um etwas ganz Ähnliches handeln musste. Bei dem Gedanken fühlte sie sich gleich besser.
    Sie besah sich noch einmal die entzündeten Kratzer auf ihrem Arm; was ihr Kummer machte, war, dass die bereits verheilten Wunden nicht nur zurückgekommen waren, sondern sich anscheinend auch noch stark verschlimmert hatten. Auch fühlte sich der Arm aufgrund der Schwellung leicht steif an.
    Wieder zitterte sie vor Schmerzen; und plötzlich wurde ihr eiskalt, als die Schmerzen in ihrem Kopf mit erdrückender Wucht abermals über sie hereinbrachen.
    Und dann, als Richard sich herüberbeugte und sie ganz nah an sich zog, begann sie die süße Zartheit seiner Gabe zu spüren, die in ihren Körper eindrang. Ein warmes Gefühl der Erleichterung ging durch ihre kalten steifen Muskeln. Sie erkannte das Gefühl der Berührung durch seine Magie augenblicklich wieder, denn er hatte sie auch früher schon mit seiner Gabe geheilt.
    In seiner wohligen Umarmung wurde Zeit bedeutungslos, als seine Magie sie sanft durchströmte. Mit jeder Faser ihres Seins spürte sie seine tröstliche, beruhigende, liebevolle Gegenwart.
    Doch sosehr sie sich nach seiner Hilfe sehnte – sie durfte dies nicht zulassen.
    Denn im Zuge des Heilungsprozesses würde er ihre Schmerzen auf sich nehmen müssen. Bevor seine Gabe in sie eindringen und heilen konnte, was mit ihr nicht stimmte, musste er ihr diesen quälenden Schmerz abnehmen, und das wollte sie nicht. Sosehr sie sich wünschte, von diesem Schmerz erlöst zu werden – sie konnte nicht zulassen, dass er darunter litt.
    Wie sich herausstellte, war jede Gegenwehr zwecklos. Überwältigt von der Wucht seiner Gabe, hatte sie gar keine Wahl, als allen Widerstand aufzugeben. Es war, als ließe man sich rücklings in einen bodenlosen Abgrund fallen; beängstigend und zugleich eine Erleichterung – in dem Sinn, dass man loslassen, jemand anderes den Kampf ausfechten lassen, gewissermaßen zur Seite treten konnte, während dieser Kampf tobte.
    Sie wusste nicht, wie lange sie an diesem entrückten Ort der Schmerzen zugebracht hatte, aber als sie die Augen aufschlug und die Welt rings um sie her wieder Gestalt annahm, wusste sie nur eins: Sie lag noch immer in seinen Armen.
    Wider Erwarten war der Schmerz noch immer da; und zwar in unverminderter Heftigkeit und ebenso beklemmend wie zuvor.
    Sie sah Richards Augen an, dass er denselben Schmerz litt. Er hatte ihn auf sich geladen, ihn ihr jedoch seltsamerweise nicht im selben Moment genommen.
    Seine Mühe war umsonst gewesen.
    Vielleicht, ging es ihr durch den Kopf, hatte sie etwas falsch gemacht, hatte sie sich nicht genug bemüht. Oder präziser, vielleicht hatte sie, aus lauter Angst, ihm den Schmerz zu überlassen, sich nicht genügend bemüht loszulassen, damit er ihr helfen konnte.
    Cara beugte sich über Richard hinweg. »Tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe, um Zedd zu finden. Aber jetzt ist er hier. Nicci habe ich auch gleich mitgebracht.«
    Doch Richard reagierte nicht und starrte stattdessen nur blicklos vor sich hin.

58
    Während sie noch immer von jenem fernen Ort zurückkehrte, der so gar nichts mit der wirklichen Welt zu tun zu haben schien, die ganz allmählich wieder rings um sie her Gestalt annahm, dämmerte es ihr: Irgendetwas stimmte nicht, nicht mit ihr selbst und nicht mit Richard.
    Sie sah Nicci neben ihm in die Hocke gehen. Aus der besorgten Miene, die diese beim Blick in Richards starre Augen überkam, schloss sie, dass irgendetwas bei dieser Heilung nicht so funktioniert hatte, wie es hätte funktionieren sollen.
    Richard, den Blick ins Nichts gerichtet, reagierte nicht – obwohl seinen Augen anzusehen war, dass er fürchterliche Schmerzen hatte, und obwohl Nicci ihn an der Schulter

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