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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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verkündeten Gefahren beizustehen, bedeutete schließlich nicht, dass er sie nicht für seine eigenen dunklen Zwecke missbrauchen würde.
    Gewiss, Lord Rahl war ein anständiger Mann, doch konnte auch ein Mann wie er einer Besessenheit zum Opfer fallen, so dass er nicht mehr aus seinem freien Willen heraus handelte und sich stattdessen vom Tod höchstselbst leiten ließ. Genau darauf hatte Ludwig soeben hingewiesen.
    Ein Blick über ihre Schulter zeigte ihr, dass die Mord-Sith, einen unerbittlichen Ausdruck im Gesicht, unmittelbar hinter ihr ging.
    Dahinter jedoch sah sie, dass die ganze Gruppe, mit der sie sich bereits seit einiger Zeit traf, ihnen durch den Flur folgte. Sie wahrten einen gewissen Abstand, waren aber sichtlich entschlossen, in Erfahrung zu bringen, worum es ging, warum eine der ihren herausgegriffen wurde. Ludwig, der sich noch immer die Schulter hielt und erkennbar Schmerzen hatte, ging voraus, gefolgt von dem sichtlich besorgten Botschafter Grandon, dann der Herzogin und zuletzt den übrigen Abgesandten. Die Verärgerung stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
    Orneta war froh, sie in ihrer Begleitung zu wissen; womöglich nahm dies ja der Angelegenheit, wegen der die Mord-Sith sie aufgesucht hatte, ein wenig die Schärfe. Bekanntlich war die Anwesenheit von Zeugen dazu angetan, ein solch aggressives Auftreten etwas abzumildern. Außerdem ermutigte es sie zu sehen, dass Ludwig für sie einstand.
    Orneta blieb kurz stehen und wies mit einer knappen Handbewegung auf die verzierte Flügeltür vor ihr. »Das hier ist mein Quartier.« Es war der Versuch, ihren Verfolgern Gelegenheit zum Aufschließen zu geben.
    Als die Mord-Sith sie daraufhin mit einem Blick bedachte, der selbst dem stärksten Mann alle Kraft geraubt hätte, öffnete Orneta die Tür und führte sie beide hinein, ließ sie anschließend aber einen Spalt weit offen, damit ihre Begleiter mühelos alles mithören konnten.
    Die Mord-Sith drückte die Tür entschlossen ins Schloss.
    Orneta versuchte gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Sie trat an eine niedrige Vitrine, wo, zusammen mit einem halben Dutzend Kristallgläsern, auf einem Silbertablett mehrere Flaschen mit Wein, Wasser und süßen Getränken standen.
    »Darf ich Euch etwas zu trinken anbieten?«
    »Ich bin nicht zum Trinken hergekommen.«
    Orneta setzte ein höfliches Lächeln auf. »Bitte verzeiht, ich habe Euch nicht mal nach Eurem Namen gefragt.«
    Bei dem eiskalten Blick aus ihren blauen Augen bekam Orneta weiche Knie, versuchte aber, es sich nicht anmerken zu lassen.
    »Mein Name ist Vika.«
    »Vika.« Orneta lächelte bemüht. »Nun, Vika, was kann ich für Euch tun?«
    Die Mord-Sith kam auf sie zu. »Nun, Ihr könntet schreien.«
    Orneta blinzelte verdutzt. »Ich bitte um Verzeihung?«
    Vika packte Ornetas Kleid an der Schulter. »Ich sagte, Ihr könntet schreien.«
    Mit zusammengebissenen Zähnen zog sie Orneta zu sich heran und rammte ihr den Strafer in den Leib.
    Der sich schockartig ausbreitende Schmerz übertraf alles, was Orneta je erlebt oder für möglich gehalten hatte; als er sie mit ungehemmter Wucht traf, war es vollkommen unmöglich, nicht zu schreien.
    Als der Schrei verklungen war, lag Orneta zusammengekrümmt am Boden und versuchte mit tränenüberströmtem Gesicht wieder zu Atem zu kommen.
    »Warum tut Ihr das?«, stieß sie keuchend hervor.
    Vika stand über ihr und betrachtete sie teilnahmslos. »Um Euch das Schreien zu erleichtern.«
    Orneta war fassungslos. Nicht mal ansatzweise vermochte sie sich vorzustellen, warum diese Frau so etwas tat, und was sie damit meinte, sie wolle sie schreien hören.
    »Aber warum?«
    »Da Ihr Euch so sehr dafür einsetzt, dass die Menschheit von Prophetie geleitet wird, wird Euch die Ehre zuteil, das Instrument ihrer Erfüllung zu werden. Und nun lasst einen richtigen, markerschütternden Schrei hören.«
    Als Orneta sie daraufhin nur verwirrt und voller Panik anstarrte, rammte ihr Vika die Spitze ihres Strafers in die kleine Vertiefung an ihrem Halsansatz.
    Ornetas Schrei war so gellend, dass sie das Gefühl hatte, es zerreiße ihr die Kehle. Selbst wenn sie gewollt hätte, sie hätte ihn unmöglich unterdrücken können. Der Schmerz war so überwältigend, dass ihre Arm- und Nackenmuskeln in unkontrollierbare Zuckungen verfielen.
    Erst als blutiger Schaum aus ihrer Kehle hervorsprudelte und ihr aus dem Mund rann, übers Kinn lief und in dicken, blutigen Speichelfäden auf die Vorderseite ihres Kleides tropfte,

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