Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
zu lassen. »Um die jüngste Prophezeiung.«
    Alle machten ein überraschtes Gesicht.
    »Was denn für eine Prophezeiung?«, wollte Ludwig wissen.
    »Eine Reihe von Personen, darunter auch eine blinde Wahrsagerin, sind von einer Prophezeiung heimgesucht worden.«
    »Und was besagt diese Prophezeiung?«, verlangte er zu wissen.
    Die Mord-Sith betrachtete ihn mit hochgezogener Braue, musterte dann die übrigen Umstehenden, welche die Szene verfolgten. »Was sie besagt, ist mir nicht bekannt. Prophetie ist nicht für die nicht mit der Gabe Gesegneten bestimmt. Und das schließt Euch alle ein.«
    Die Verärgerung war Ludwigs Augen jetzt deutlich anzusehen. Er hatte Orneta mehr als liebgewonnen, und dieses Gefühl beruhte auf Gegenseitigkeit. Tatsächlich hatten die beiden sehr viel Zeit miteinander verbracht. Es erfüllte sie mit Genugtuung, dass er offenbar kaum genug von ihr bekommen konnte.
    »Wenn Ihr nicht einmal wisst, was sie besagt, was soll dann das Gerede, es ginge um die Prophezeiung?«, schäumte er.
    »Man hat mir einen Befehl gegeben. Und dabei wurde nebenbei erwähnt, dass dieser auf der jüngsten Prophezeiung beruht.« Sie beugte sich über ihn und drohte ihm mit dem Strafer. »Ich habe schon genug Zeit vergeudet. Wir müssen gehen.«
    Statt sich zurückzuziehen, versuchte Ludwig, sich zwischen Orneta und die Mord-Sith zu schieben. »Ich finde, wir sollten …«
    Sie rammte ihm den Strafer gegen die Schulter. Ludwig schrie auf vor Schmerz, als ihn der Schock der Berührung zurückfahren ließ. Er sackte auf die Knie und presste, vor Schmerzen stöhnend, eine Hand auf seine Schulter.
    Wütend blickte er auf. »Verdammtes Miststück! Wie könnt Ihr es wagen …«
    Die Mord-Sith richtete ihren Strafer genau auf sein Gesicht. »Ich rate Euch dringend, unten zu bleiben und den Mund zu halten, oder ich mache Euch fertig und sorge dafür, dass Ihr verstummt, und zwar für immer. Habt Ihr mich verstanden?«
    Ludwig starrte sie zornig an, wagte aber nicht, sich zu rühren. Orneta, entsetzt, ihn verletzt zu sehen, streckte die Hand aus, um ihn zu trösten, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung war mit ihm, doch die Mord-Sith ging dazwischen und gestikulierte mit dem Strafer. »Schluss mit dem Unfug. Macht schon, geht.«

63
    Ehe die Frau sie mit ihrer Waffe brüskieren konnte, warf Orneta rasch einen letzten Blick auf Ludwig, dann machte sie kehrt und stapfte in Richtung ihrer Unterkunft davon. Sie war empört und obendrein verärgert, dass diese Frau es gewagt hatte, Ludwig zu verletzen, allerdings auch klug genug, sich ihre Gefühle vorerst nicht anmerken zu lassen. Bei entsprechender Gelegenheit jedoch, und gegenüber den richtigen Leuten, würde sie ihren Unmut in aller Deutlichkeit zum Ausdruck bringen, und dann würde diese Frau für ihre Unverschämtheit – ganz zu schweigen von ihrer sinnlosen Brutalität – bezahlen.
    Wenigstens konnte sie die Mord-Sith auf diese Weise von Ludwig fortlocken, ehe er irgendeine Torheit beging und womöglich noch schlimmer verletzt wurde.
    Auf dem Weg durch den eleganten Flur war sie bemüht, kein übermäßig forsches Tempo anzuschlagen; stattdessen bewegte sie sich gemessenen Schritts, einfach um die Mord-Sith daran zu erinnern, mit wem sie es zu tun hatte. Sie hatte es ohnehin nicht eilig, zu ihren Gemächern zu gelangen und mit dieser Frau allein zu sein.
    Ein Dienstmädchen, das ihnen mit einem Arm voller frischer Bettlaken entgegenkam, drückte sich, als sie die Mord-Sith kommen sah, dicht an der Wand entlang, um ihr ja nicht im Weg zu sein. Sie hatte die Augen auf den Boden gerichtet, darauf bedacht, auf keinen Fall dem stechenden Blick der hochgewachsenen Frau im roten Lederanzug zu begegnen.
    Orneta kam sich vor wie eine Gefangene, die man zur Hinrichtung abführt. Sie konnte einfach nicht glauben, mit welcher Respektlosigkeit man sie behandelte.
    Obwohl sie nicht wusste, was die Mord-Sith von ihr wollen könnte, wuchs mit jedem Moment ihre Sorge, es könnte etwas mit ihrem Treueschwur für Hannis Arc zu tun haben.
    Doch dann sagte sie sich, dass diese Sorge albern sei. Außer ihr selbst und Ludwig wusste niemand von ihrem Entschluss – und natürlich das Grüppchen Verschworener, aber denen hatte sie es ja eben erst mitgeteilt.
    Womöglich, schoss es ihr durch den Kopf, war eine Prophezeiung abgegeben worden, die ihren Loyalitätswechsel weissagte. Dass Lord Rahl sich weigerte, sie über die Prophezeiungen zu unterrichten und ihnen gegen die von den Omen

Weitere Kostenlose Bücher