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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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reisen würden, weder um die Burg der Zauberer dort zu besuchen noch den Palast der Konfessorinnen. Unschuldige Menschen starben, und was immer der Grund dafür sein mochte, Kahlan hatte ein vages Gefühl in der Magengrube, dass dieser Grund alles andere überschatten würde. Sie hätte schreien mögen angesichts der Finsternis, die sich unbesehen auf sie herabzusenken drohte, nur würde das kaum etwas nützen.
    Richard schloss die Tür des Wandschranks. »Ich bin mir unsicher, ob Zedd angesichts der Ereignisse hier wirklich in die Burg der Zauberer zurückkehren möchte, ehe wir herausgefunden haben, was hier vorgeht, und wir eine Lösung gefunden haben. Eigentlich bin ich froh, ihn hierzuhaben, weil er uns helfen kann.«
    Kahlan schaute zu, wie Richard den Waffengurt überstreifte und sein Schwert dann an den Nachttisch lehnte. Er stellte seinen Rucksack auf das Bett und begann darin herumzuwühlen. Sie hatte keine Ahnung, wonach er suchte. Schließlich förderte er eine kleine Blechdose zutage. Bei ihrem Anblick ging ein Lächeln über ihre Lippen.
    Er wies auf die Bettkante. »Komm her und setz dich.«
    Kaum saß sie, stippte Richard einen Finger in die Dose, nahm ihre Hand und strich behutsam ein wenig von der Kräutersalbe auf die Kratzer. Sie fühlte sich kühl an; der Schmerz ließ augenblicklich nach.
    »Besser?«
    »Besser«, erwiderte sie lächelnd.
    Es war Jahre her, dass sie dieses Döschen mit Heilsalbe, die Richard unter anderem aus Aumwurz hergestellt hatte, zuletzt gesehen hatte. Aufgewachsen in den Wäldern, kannte er sich mit Pflanzen und der Herstellung von Heilmitteln aus. Nachdem er auch seine Kratzer mit dem Balsam behandelt hatte, verstaute er das Döschen wieder in seinem Rucksack.
    Seit ihrer ersten Begegnung in den Wäldern seiner Heimat war ungeheuer viel passiert; ihrer beider Leben hatte sich von Grund auf verändert. Im Zuge eines alptraumhaften Krieges war in ihrer Welt das Unterste zuoberst gekehrt worden; unzählige Male hatte sie geglaubt, ihn nicht mehr wiederzusehen, hatte sie befürchtet, er würde sterben, oder war – schlimmer noch! – überzeugt gewesen, er wäre umgebracht worden. Das Grauen, so schien es, hatte kein Ende nehmen wollen.
    Und dann hatte es doch geendet; sie hatten nicht nur überlebt, sondern den Krieg nach jahrelangem Kampf gewonnen und der Welt den Frieden zurückgebracht.
    Doch nun drohte sich erneut ein Schatten über sie zu legen.
    Auf der Bettkante sitzend, ergriff Kahlan seine unverletzte Hand und verbarg ihr Gesicht darin; sie wollte nicht, dass er sie weinen sah.
    Richard fuhr ihr zärtlich durchs Haar und zog ihren Kopf zu sich heran. »Ich weiß«, sagte er leise. »Ich weiß.«
    Kahlan schlang ihre Arme um ihn. »Versprichst du mir, niemals zuzulassen, dass uns irgendetwas trennt, was auch passieren wird?«
    Richard gab ihr einen Kuss auf den Scheitel. »Versprochen.«
    »Ein Zauberer hält, was er verspricht«, ermahnte sie ihn.
    »Ist mir bekannt«, erwiderte er lächelnd.
    Alles hatte sich so prächtig entwickelt; sie hatten so lange kämpfen müssen, so viel durchgemacht, da war es nicht fair, dass ihnen nun neues Unheil drohte, und doch war sie sich dessen sicher – auch, dass Richard derselben Überzeugung war. Als sie ihren Tränen freien Lauf ließ – eine Schwäche, die sie niemandem außer ihm zeigte –, zog er sie fest an sich.
    »Was tun wir eigentlich in diesem Zimmer?«, fragte er schließlich.
    »Wir versuchen einfach, uns vor neugierigen Blicken zu verbergen.«
    »Dann hattest du vorhin also tatsächlich das Gefühl, dass dich jemand beobachtet?«
    Immer noch an ihn geschmiegt, zuckte sie die Achseln. »Keine Ahnung, Richard. Mir kam es so vor, aber ganz sicher war ich mir nicht. Es klang so unheimlich, als Cara davon erzählte. Vielleicht hab ich es mir auch nur eingebildet.«
    Sie schaute zu ihm hoch und lachte, trotz der Tränen. »Aber wenn du glaubst, ich werde mich heute Abend meiner Kleider entledigen, Lord Rahl, dann befindest du dich auf dem Holzweg.«
    Er ließ sich auf das Bett zurücksinken. Kahlan krabbelte hinterher und schmiegte sich an ihn, legte ihm den Kopf auf die Schulter. »Halt mich einfach fest«, hauchte sie. »Bitte.«
    Er legte den Arm um sie und küsste sie erneut.
    Sie wischte ihre Tränen fort. »Ich weiß gar nicht mehr, wann ich zuletzt geweint habe.«
    Nach einer Weile meinte er: »Ich schon.«
    Sie schmiegte sich fest an ihn, konnte immer noch nicht recht glauben, dass er tatsächlich bei ihr

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