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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ihm Berdine soeben geliefert.
    »Es ist das letzte Symbol, also müsste es …«
    » … das Handeln des Subjekts beschließen«, beendete Berdine murmelnd den Satz. Sie hatte noch nicht herausgefunden, was Richard längst klar war. Die Zunge im Mundwinkel, schrieb sie es nieder, begann dann, in den Seiten zu blättern. »Was mir fehlt, ist das Subjekt.«
    Richard tippte auf den Metallstreifen, um es ihr zu zeigen. »Hier, wenn es seitenverkehrt ist, dann ist dieser Teil des Symbols das Subjekt.«
    Zedd blieb unvermittelt auf der anderen Seite des Tischs stehen, beugte sich mit zusammengekniffenen Augen vor und versuchte das Blatt zu entziffern, an dem sie gerade arbeitete.
    »Was ist das dort, was Ihr da gerade niedergeschrieben habt?«
    »Das ist die Übersetzung der Sprache der Schöpfung, wie sie hier auf diesen Streifen gebrannt wurde«, erklärte Richard an Berdines Stelle. »Wie geht es eigentlich Kahlan? Konntest du ihre Hand heilen?«
    »Ich bin schließlich Zauberer, oder?« Er wies auf das Blatt, auf dem Berdine gerade schrieb. »Demnach habt ihr also herausgefunden, wie das Buch funktioniert, und was es mit diesen Symbolen auf sich hat.«
    »Genau«, sagte Richard. »Im Grunde ist es ziemlich bemerkenswert. Bei den Symbolen handelt es sich um eine unglaublich effiziente und kompakte Form von Sprache. Wofür wir womöglich ganze Sätze oder gar Abschnitte benötigen, vermag die Sprache der Schöpfung mittels einer kurzen Reihe aus symbolischen Elementen auszudrücken. Wenige, in der richtigen Reihenfolge angeordnete Bedeutungseinheiten reichen aus, um einen Zusammenhang oder eine gewaltige Menge von Informationen wiederzugeben. Sie ist unglaublich präzise in der Vermittlung von Bedeutung in komprimierter Form.«
    Mit der Deutung sinnbildhafter Bedeutungselemente kannte sich Richard schon seit Längerem aus. Er verstand, auf welche Weise sie Dinge ausdrückten und wie sie als Bestandteile von Bannformen funktionierten. Wie sich herausstellte, fußten die ihm bereits bekannten Bedeutungselemente auf der Sprache der Schöpfung, so dass er, ohne es zu wissen, schon vor langer Zeit mit dem Erlernen der Sprache der Schöpfung begonnen hatte.
    Nachdem er einmal angefangen hatte, sich des Buches zu bedienen und die Symbole zu übersetzen, hatte sich für ihn, an einem Punkt irgendwann in der Nacht, alles zu einem schlüssigen Ganzen zusammengefügt. Plötzlich begriff er, in welcher Beziehung die ihm bereits bekannten Teile zu dieser neuen Sprache standen – und wie sich diese Wissen nutzen ließe, um die von der Maschine verwendeten Symbole zu deuten. Es war, als hätte er eine Tür geöffnet, von deren Existenz er bis dahin nichts gewusst hatte. In einer plötzlichen Erkenntnis fielen die Dinge, die er bereits wusste, an ihren Platz und halfen ihm beim Verständnis dieser neuen Sprache.
    Nach und nach erkannte er, dass der Vorgang eher dem Erlernen eines neuen Dialekts gleichkam denn einer gänzlich neuen Sprache. Infolgedessen hatte er das Prinzip im Handumdrehen begriffen. Mittlerweile brauchte er das Buch mit dem Titel Regula gar nicht mehr, um die Symbole zu verstehen.
    Zedd nahm den Metallstreifen in die Hand und betrachtete ihn erneut, so als könnte sich ihm seine Bedeutung ganz plötzlich, wie durch Magie, erschließen. Sie tat es nicht. »Wenn es also funktioniert, wie lautet dann die Übersetzung? Was steht auf diesem Streifen?«
    Richard wies mit dem unteren Ende seiner Feder darauf. »Auf dem Streifen dort in deiner Hand steht: ›Das Dach wird einstürzen.‹«
    Zedds Stirn furchte sich noch tiefer. »Du meinst, genau wie in dieser Prophezeiung, von der du gesprochen hast? Von dieser Blinden, der Wahrsagerin, der du draußen in den Hallen begegnet bist?«
    »Richtig.«
    »Kurz nachdem, vor ein paar Tagen, der Junge unten auf dem Markt diese Warnung ausgesprochen hatte? Im Fieberwahn?«
    Richard nickte. »Ganz recht.«
    »Ebendieser Junge, der deiner Meinung nach nur dummes Zeug geredet hat?«
    »Das dachten wir zunächst auch, aber möglicherweise war es gar kein dummes Zeug. Nach der Warnung des Jungen erhielt ich eine Weissagung von der blinden Frau, die sich als identisch mit den Prophezeiungen von Lauretta und der Maschine entpuppte. Der Junge hat übrigens noch etwas anderes gesagt, das wir zuerst für ein Fiebergespinst hielten. Er sagte: ›Er wird mich finden. Das weiß ich genau.‹«
    »Das klingt allerdings wie ein Fiebergespinst.«
    Richard nahm einen anderen Streifen zur Hand.

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