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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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aus, das in der Lage schien, sämtliche Scheiben in den Schaukästen zersplittern und die Wände rissig werden zu lassen. Ein Kreischen, dachte er, das dem der in die dunkelsten Tiefen der Unterwelt Verschleppten ziemlich ähnlich sein dürfte. Es war der Stoff, aus dem lebendig gewordene Alpträume bestanden.
    Die Arme der sechs anderen flatterten wütend wie Wimpel in einem Sturm. Schon schossen sie – fassungslos, sie festgepinnt zu sehen – herab um ihre gefangene Gefährtin und bekundeten einander ihre Bestürzung, in einer Sprache, die nichts so sehr glich wie dem Knacken winziger Vogelknochen.
    »Überrascht?« Er hob eine Braue. »Du bist überrascht, dass ein von einem bloßen Mann geführtes Messer dich verletzten kann?«
    Mit einem weiteren schrillen Kreischen, laut genug, um Tote aufzuwecken, zerrte sie wie von Sinnen an ihrer mit dem Messer auf die Schreibtischplatte gespießten Hand. Ihre bläulich schwarzen Lippen zu einem Fauchen zurückgezogen, beugte sie sich vor, so dass man ihre Reißer sehen konnte. Doch es half nichts.
    Der schwere Schreibtisch ratterte und schwankte, seine Füße lösten sich vom Boden, sobald sie an ihrem Arm riss und ihn – erfolglos – zu befreien versuchte. Die anderen sechs umkreisten sie in mitfühlender Empörung. Als sie sie packten, um sie loszureißen, wurden sie von einem Lichtblitz aus dem Messer durchbohrt, der sie augenblicklich zwang, sie wieder loszulassen.
    »Was habt Ihr getan?«, verlangte die Festgespießte mit schriller Stimme zu wissen.
    »Nun, ich habe dich auf meinem Schreibtisch festgespießt. Ist das nicht offensichtlich?«
    »Aber wie?«
    »Nun, das sollte im Augenblick wirklich nicht deine Sorge sein. Vielmehr sollte dir daran gelegen sein zu erkennen, dass ich nicht bloß ein Mann bin, und dass es nur zu deinem Besten wäre, mir den allergrößten Respekt zu zollen. Wie du soeben herausgefunden hast, besitze ich Talente, um mit Wesen wie euch sieben arroganten kleinen Echsenfressern fertig zu werden. Und das gilt ebenso für eure Herrin.«
    Ein Anflug von Verwirrung schlich sich in ihren von glühendem Hass erfüllten Blick.
    Hannis Arcs Lächeln entbehrte jeden Humors. »Hat dir die Heckenmagd das etwa nicht erzählt, als sie dich aus deinem Grab herbeirief, damit du ihr zu Diensten bist? Nun« – sein Lächeln wurde breiter – »sie wird ihre Gründe gehabt haben. Womöglich wart ihr sieben dafür nicht wichtig genug.«
    »Dafür werdet Ihr büßen«, zischte sie ihn an.
    »Gerade eben habe ich dir erklärt, dass du mir Respekt zu zollen hast, stattdessen drohst du mir?« Er beugte sich zu ihr hinüber, starrte voller Wut in ihre wirren Augen und packte den Griff der sichelförmigen Axt, die neben seinem rechten Bein am Schreibtisch lehnte. »Diese Beleidigung wird dich deine Hand kosten. Drohst du mir erneut, dein Leben.«
    Er holte mit einer einzigen kraftvollen Bewegung aus. Die Axt bohrte sich mit einem dumpfen Geräusch in die Schreibtischplatte, blieb dort stecken und trennte die Hand der Vertrauten am Gelenk ab. Endlich befreit, drehte sie rasend vor Schmerz ab und schoss davon, prallte blindlings gegen Wände, warf einen Buchständer mitsamt daraufliegendem Folianten um und zerbrach das Glas in einem der Schaukästen.
    Zurück blieb die noch zappelnde, vom Messer aufgespießte und an der tief in der Schreibtischplatte steckenden Axt endende Hand.
    »Oh, schau doch, du hast etwas von deinem kostbaren Blut verloren«, heuchelte er Mitgefühl. »Wie überaus bedauerlich.«
    Unterdessen hatten sich die sechs anderen, aus Angst, übereilt zu reagieren, in vermeintlich sichere Entfernung zurückgezogen.
    Als die Vertraute, den Armstumpf an ihren Leib gepresst, sich wieder beruhigte und ihn wütend anstarrte, zwang Hannis Arc sie, mit dem Finger winkend, noch einmal zu sich zurück. Zögernd, die ohnehin bereits entstellten Gesichtszüge verzerrt vor Wut und Angst, näherte sie sich dem Schreibtisch. Ihm fiel auf, dass sie ihm, trotz ihrer Angst und bei aller Zögerlichkeit, gehorchte.
    Mit Freuden registrierte er, dass sie ihm Respekt zu zollen begann.
    »Wage es nicht noch einmal, mir zu drohen«, erklärte er ihr mit tödlichem Ernst. »Hast du verstanden?«
    Ihr Blick fiel auf ihre abgetrennte Hand. »Ja«, zischte sie.
    »Und nun beantworte meine Frage. Hat deine Herrin ihre Aufgaben ausgeführt?«
    »Sie beobachtet die Frau, deren Beobachtung Ihr angeordnet habt. Und sie erwartet noch immer den, den sie gerufen hat. Die Hunde jagen

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